Der Infostand. Mein Arbeitsplatz und Dreh- und Angelpunkt der Connichi.

Abenteuer Connichi – zum ersten Mal Helfer

Ganze zwei Monate liegt die Connichi 2017 zurück und ich schulde euch noch immer meinen Erfahrungsbericht. Denn dies war nicht irgendeine Convention. Es war meine erste Con seit 13 Jahren und meine allererste als Helfer. Ohne genau zu wissen, was mich erwarten würde, machte ich mich auf den weiten Weg nach Kassel um ein Wochenende lang zu schuften ;P den Con-Besuchern am Infostand weiter zu helfen, ein Interview auf der Connichi-Couch zu geben (dazu ein ander Mal mehr) und vor allem neue Leute kennen zu lernen und Spaß zu haben.

Auf nach Kassel

Los geht's! Auf nach Kassel.
Los geht’s! Auf nach Kassel.

Vier Uhr morgens klingelt mein Wecker. Da ich mir so kurzfristig überlegt habe, Helfer zu machen, gab es in der Jugendherberge nur noch Zimmer von Freitag bis Sonntag. Dementsprechend musste eine Zugverbindung her. Und um der Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn mit genügend Puffer zu begegnen, geht es früh los. Sehr früh!

Am Hauptbahnhof in München versorge ich mich noch mit Frühstück, dann steige ich in den ICE. Fast die ganze Fahrt verbringe ich im Dämmerschlaf, jede Minute zählt. Schließlich rechne ich schon damit, dass das kommende Wochenende mir alles abverlangen wird.

Angekommen in Kassel-Wilhelmshöhe zaubert es mir das erste Lächeln aufs Gesicht. Überall Menschen im Cosplay. Mannomann habe ich diese Community vermisst! In bester Lemmingmanier folge ich den verkleideten Gestalten zur Tram und fahre zum Kongress-Palais, meinem Arbeitsplatz für die nächsten drei Tage.

Es geht los zur Connichi. Mein ICE nach Kassel geht sehr früh morgens in München los. Ich nutze die Fahrt zum Schlafen.
Es geht los zur Connichi. Mein ICE nach Kassel geht sehr früh morgens in München los. Ich nutze die Fahrt zum Schlafen.

Am Infostand werde ich noch nett von meinen neuen Kollegen empfangen, dann erst mal ab zum Einchecken in die Jugendherberge, bevor die Connichi 2017 offiziell beginnt.

2 Nächte in der Jugendherberge – hallo, Nostalgie

Die Jugendherberge zu finden ist kein Problem. Überhaupt ist Kassel viel kleiner, als ich es mir vorgestellt hatte. Für jemanden wie mich, die beim Reisen sowieso am liebsten zu Fuß unterwegs ist, befindet sich hier alles in fußläufiger Entfernung :)

Die Jugendherberge in Kassel. Übers Wochenende Heimat für viele Connichi Helfer.
Die Jugendherberge in Kassel. Übers Wochenende Heimat für viele Connichi Helfer.

Zufällig treffe ich am Check-In auch meine beiden Zimmergenossinnen und wir verstehen uns auf Anhieb. Bewaffnet mit Bettbezügen vom Typ Kochwäsche suchen wir unser Zimmer im charmanten Betonbau und ich genieße die komplette Turnhallen-Geruch-Experience. Hallo, Nostalgie! Ich bin zurückversetzt in meine Schulzeit. Im Zimmer erwarten uns zwei Stockbetten, ein Tisch mit zwei Stühlen und ein Schrank. Völlig ausreichend, mehr als zum Duschen und Schlafen werden wir eh nicht hier sein.

Mein Bett in der Jugendherberge Kassel. Stellt euch den Turnhallen-Bohnerwachs-Geruch dazu vor. Großartig!
Mein Bett in der Jugendherberge Kassel. Stellt euch den Turnhallen-Bohnerwachs-Geruch dazu vor. Großartig!

Schnell haben wir uns eingerichtet, dann geht es gemeinsam zurück. Es wird auch höchste Zeit. Um 14:00 öffnet die Connichi offiziell ihre Pforten und dann muss ich am Infostand bereit stehen.

Abenteuer Infostand

Der Infostand befindet sich im Eingangsbereich des Kongress-Palais gleich neben den Kassen, an denen Tagestickets verkauft werden. Hier kann man sich kostenlose Goodies wie das Porgammheft, einen Saalplan, ein Lanyard oder das Poster zur Con mitnehmen. Außerdem gibt es einen großen Bildschirm mit der Twitterwall und natürlich jede Art von Auskunft. Auch der Goodie-Bag für Goldticket-Besitzer wird hier ausgegeben, eine Herausforderung für sich. Denn kaum stellen sich ein paar Leute dafür an, reihen sich gut und gerne 30 andere Con-Besucher blind in die Reihe ein, ohne genau zu wissen, wofür sie eigentlich anstehen ;) Hier haben wir uns nett gekümmert, kostenlose Giveaways verteilt und versucht auszusortieren, für wen sich anstehen lohnt oder wenn man gleich ins Con-Treiben schicken kann.

Spaß mit der Twitterwall
Spaß mit der Twitterwall

Tatsächlich bin ich eigentlich ein eher schüchterner Mensch. Sehr emotional und daher immer bedacht, meine sensible Seele zu schützen. Allerdings schaffe ich es manchmal doch, alle Ängste und Bedenken über Bord zu werfen und offen auf die Menschen zuzugehen. Und genau das ist am Connichi-Wochenende passiert. Und OH.MEIN.GOTT was hatte ich Spaß!

Im großen Saal finden jede Menge Cosplay- und Showevents statt.
Im großen Saal finden jede Menge Cosplay- und Showevents statt.

Wie ein Gummiball bin ich durch die Hallen gesprungen, habe meine Aufgaben erfüllt, weitergeholfen, wo immer ich konnte, die vielen tollen Cosplays bewundert, die tolle Atmosphäre in mich aufgesogen und genossen, dass ich drei Tage lang unter Gleichgesinnten war, die das selbe Leuchten in den Augen bekommen, wenn man von Japan spricht.

Tag 2, morgens. Die Augen werden dicker aber ich habe Spaß!
Tag 2, morgens. Die Augen werden dicker aber ich habe Spaß!

Ein besonderes Shout out geht an mein Team vom Infostand. Die Arbeit dort ist durchaus mal stressig und es ist keine Selbstverständlichkeit jemanden wie mich, der davor noch nicht mal als Besucher auf der Connichi war, dort in Nullkommanix einzuarbeiten und das vor allem mit der Offenheit und Herzlichkeit, wie es geschehen ist. Wenn ich etwas nicht wusste oder den Weg nicht kannte, gab es nie ein Wort des Vorwurfs, stattdessen wurde mir unter die Arme gegriffen. Ihr seid die allerbesten <3

Helfer sein

Connichi Helfershirt 2017. Ich bin offiziell eine Zuckerschnute.
Connichi Helfershirt 2017. Ich bin offiziell eine Zuckerschnute.

Helfer sein ist aber, ganz egal wo auf der Con, ein tolles Abenteuer. Es gibt Aufgaben in den unterschiedlichsten Bereichen: Infostand und Kasse, Matsuri (ein japanisches Volksfest mit Spielen und Essensständen), Ordner, Orga, Ehrengastbetreuung usw. Man erkennt die Helfer an den entsprechenden Shirts. Mit meinem war ich offiziell eine Zuckerschnute und liebe es xD

Die Arbeitszeiten sind je nach Bereich bis spät am Abend, aber es wird super darauf geachtet, dass jeder seine Pausen macht und auch etwas von der Con zu sehen bekommt. Fürs leibliche Wohl wird durchgehend im Helferzimmer gesorgt, wo liebe Hauselfen unermüdlich Brote schmieren, Getränke schleppen, Essen ausgeben und Knabberkram zur Verfügung stellen. Dabei gab’s sogar vegane Optionen, ich fand’s super.

Optimalerweise ist man bereit auch beim Auf- und Abbau mit anzupacken. Und bereit, mit wenig Schlaf auszukommen, wenn man die maximale Experience inklusive Connichi Party mitnehmen möchte ;) Bei mir konnte man zusehen, wie die Augen von Tag zu Tag dicker wurden, aber auch der Glücksfaktor im Gesicht, weil ich so unendlich Spaß hatte.

Die Connichi Party am Freitag Abend ist legendär. Gefühlt war ichd ie einzige Person, die nicht im Cosplay dort war xD
Die Connichi Party am Freitag Abend ist legendär. Gefühlt war ichd ie einzige Person, die nicht im Cosplay dort war xD

Meine persönlichen Highlights

Über die Connichi könnte ich noch stundenlang in allen Details schreiben, aber hier noch ausgewählt meine persönlichen Highlights:

  • In erster Linie die Überwindung, ins kalte Wasser zu springen und das Ganze zu machen, obwohl ich niemanden kannte und nicht wusste, was mich erwarten würde
  • Japanisches Volksfest-Feeling auf dem Matsuri
Ein obligatorischer Crepe nach Harajuku-Art musste natürlich sein. Da war ein Stück Kuchen in meinem Crepe. I mean it!
Ein obligatorischer Crepe nach Harajuku-Art musste natürlich sein. Da war ein Stück Kuchen in meinem Crepe. I mean it!
  • Cosplay! Ich war von vielen Kostümen total geflashed und hatte sofort wieder Lust, auch selbst etwas zu machen nächstes Mal (ja, nächstes Mal! Ich bin sowas von sicher wieder dabei!)
  • Das legendäre Connichi-Bällebad
Holy Shit, das größte Bällebad, das berühmt berüchtigte Bällebad.
Holy Shit, das größte Bällebad, das berühmt berüchtigte Bällebad.
  • Knicklichter fürs Konzert verkaufen (und dabei von oben bis unten mit Knicklichtern geschmückt sein xD)
Tag 3: the Knicklicht is storng with her.
Tag 3: the Knicklicht is storng with her.
  • Natürlich mein Auftritt bei der Connichi-Couch
  • Der Moment, in dem meine Mitbewohnerinnen in der Jugendherberge meinten, sie würden gleich von Jack Sparrow abgeholt, was ich als Scherz oder Spitzname abtat. Und dann die Tür aufging und tatsächlich Jack Sparrow in genialem Cosplay vor der Tür stand xD Das war mein perfekter Connichi-Moment! Weil ich wusste, dass ich hier hin gehöre ^^

Abschließend kann ich die Erfahrung, selbst einmal als Helfer bei der Connichi tätig zu werden, nur jedem ans Herz legen. Das Team ist fantastisch und es ist einfach jede Menge Spaß!

Nach dem Abbau ist alles ganz schnell wieder vorbei. Lieber Infostand, nächstes Jahr sehen wir uns wieder.
Nach dem Abbau ist alles ganz schnell wieder vorbei. Lieber Infostand, nächstes Jahr sehen wir uns wieder.

Mein Dank geht an meine Connochis vom Infostand (denen ihr allen fleißig auf Twitter folgen könnt: Dom, Gali, Anne, Cho) und natürlich an Kumo von The Hangry Stories, die mich auf die Couch geladen hat, wodurch überhaupt erst die Idee aufkam, dass ich Helfer machen könnte. Danke!

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Ich bin Elisa, Japan ist meine große Liebe und hier erzähle ich davon. Gerade habe ich meine erste Japanliebe-Gruppenreise durch Japan geführt und lebe nun bis Ende des Jahres in Tōkyō. Was für ein Abenteuer!

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