AirKitchen hat mir ermöglicht, diesen Kochkurs zu besuchen, weshalb dieser Artikel als Werbung gekennzeichnet werden muss. Ich hoffe du liest dennoch rein, denn es war ein fantastisches Erlebnis, das ich jedem nur ans Herz legen kann.
Japan ist ein Land für Foodies. Die japanische Küche ist in ihrer Zutaten- und Gewürzauswahl einfach, was die komplexen tollen Geschmäcker nur umso faszinierender macht. Es gibt in den großen Metropolen Foodtouren zu buchen, in ländlicheren Gegenden sollte man sich ruhig trauen und in der kleinen Nudelsuppenküche mit nur fünf Plätzen am Tresen eine Portion Soba oder Udon bestellen. Dabei kommt man durchaus auch mal mit Einheimischen in Kontakt, und sei es nur durch ein verständnisvolles Lächeln oder nicken, weil es schmeckt. Bei einem Japaner zu Hause gemeinsam zu kochen und zu essen hingegen ist ein Erlebnis, das den meisten Touristen verwehrt bleibt. Es ergibt sich einfach nicht, vor allem, da es eher ungewöhnlich ist, dass Japaner ihre oft kleinen, im Platz beschränkten vier Wände einem Außenstehenden öffnen. Doch ich hatte das Glück, genau das erleben zu dürfen. Mit der Hilfe von AirKitchen.
AirKitchen bringt Einheimische und japanreisende Food-Liebhaber zusammen
AirKitchen ist eine relativ neue Web-Plattform, die vom Prinzip ein wenig wie AirBnb funktioniert: Japaner(innen größtenteils) bieten Kochkurse in den eigenen vier Wänden an. Sushirollen, Udon- oder Sobanudeln selbst herstellen, lernen, eine Bento-Lunchbox zu befüllen, Tempura frittieren…es gibt für jeden Geschmack den richtigen Kurs. Das besondere daran ist wie bereits erwähnt, dass es bei dem Gastgeber/der Gastgeberin zu Hause stattfindet. Manche Host haben Partner und Kinder und man isst im großen Kreis gemeinsam zu Abend nach dem Kochen.

Bisher beschränkt sich as Angebot auf die großen japanischen Städte wie Tokyo, Ōsaka, Kyoto und Fukuoka. Doch es werden mehr und mehr. AirKitchen macht sich gerade rasant einen Namen sowohl in Japan als auch bei ausländischen Touristen. Und das zurecht, denn so ein Kochkurs ist ein einmaliges Erlebnis.
Ich belege einen Tofu-Kochkurs in Ōsaka
Ganz ehrlich, als ich das Angebot bekam, AirKitchen zu testen, war ich skeptisch. Ich bin nicht gut damit, neue Leute kennen zu lernen, und ich machte mir Sorgen wegen der Sprachbarriere. Mein Japanisch reicht, um sich zu verständigen, aber das Vokabular für Rezepte und Küchenanweisungen fehlt mir größtenteils.
Des Weiteren lebe ich vegetarisch. Das Prinzip ist in Japan fast gänzlich unbekannt (auch wenn sich die letzten Jahre was tut). Würde ich überhaupt einen passenden Kurs für mich finden?

Die Überraschung für mich war groß, dass es direkt eine Filterfunktion für vegetarische und vegane Angebote gab. Und noch viel mehr, dass es eine ganze Reihe an Kursen nur darauf warteten, von mir ausprobiert zu werden. Aus Neugierde entschied ich mich für einen Tofu-Kochkurs in Ōsaka. Da ich grundlegend Tofu gerne mag, neue Arten, ihn zu essen, kennenlernen wollte und es sehr verlockend fand, Tofu auch einmal selbst herzustellen, fiel mir die Wahl nicht schwer.

Der Buchungsprozess war super easy und kurze Zeit später hatte ich einen Termin mit meiner Hostess Terumi vereinbart.
Ein Abend in Terumis Küche
Terumi erwartete mich zum abgemachten Termin zu meinem Entzücken in einem wunderhübschen Kimono am Bahnhof. Begeistert musste ich feststellen, dass meine Gastgeberin nicht nur regelmäßig mit wissbegierigen Touristen Tofu kocht, sondern zusätzlich bei der Urasenke Schule Teezeremonie lernt und auch dies Japanbesuchern gern vermittelt. Vor dem Kurs mit mir hatte sie einen Termin mit anderen Touristen, deshalb das schicke, traditionelle Outfit.
Gemeinsam fuhren wir zu ihr nach Hause und ich wurde, na klar, erst einmal mit Tee begrüßt. Dann hieß es Hände waschen, eine von ihr bereit gestellte Schürze umgebunden und los ging es.
Die Liste der Gerichte, die wir zubereiten würden war überraschend lang. Doch Terumi war routiniert und wusste genau, was in welcher Reihenfolge zu rühren, schneiden, kochen war, so dass am Ende alles gemeinsam für unser Festmahl fertig wurde.

Grundlage für unsere Tofu-Herstellung war selbstgemachte Sojamilch. Aus dieser zauberten wir dann zusätzlich zu Gemüsebeilagen, Reis und Miso-Suppe unterschiedliche Tofu-Variationen.

Mein Favorit: Direkt am Tisch gossen wir Sojamilch in einen Topf und immer, wenn sich eine Schicht Haut darauf gebildet hatte, wurde dieser mit Stäbchen herunter gefischt und in Soßen gedippt verzehrt. Ein Essen, das im Freundes- oder Familienkreis bestimmt besonders viel Spaß macht.

Als kleines Extra machten wir sogar Wagashi fürs Dessert, also klassisch japanische Süßigkeiten. Diese formt man am besten angepasst an die jeweilige Jahreszeit, deshalb waren es bei uns lilafarbene Iris-Blüten.

Das Highlight waren neben dem Essen aber eigentlich unsere Gespräche. Terumis Englisch war großartig und so konnten wir eintauchen in die japanische Kultur, den Weg der Teezeremonie und Japans Haut Cuisine – Kasieki genannt – über die ich gerade zufällig ein Buch* gelesen hatte.

Mein Fazit
Was für ein toller, erinnerungswürdiger Abend. Sicherlich eines der, wenn nicht sogar das Highlight meiner letzten Reise. Phänomenales veganes Essen, das meinen Koch-Horizont erweitern konnte und ein herzlicher, spannender Dialog mit meiner Gastgeberin, bei dem ich viel über japanische Kultur gelernt habe.

Vielen Dank an AirKitchen, die mir diesen Abend ermöglicht haben, den ich so sonst niemals erlebt hätte. Und eine ganz klare Empfehlung für jeden, der eine Japanreise plant.
Weiterführende Links
- AirKitchen Website
- Terumis Tofu-Kochkurs bei AirKitchen
- Terumi bietet auf AirKitchen weitere Kurse an: einen Curry-Kochkurs und einen Wagashi-Kurs inkl. Teezeremonie
- Terumi auf Instagram
- Terumis Kurse direkt auf ihrer Website buchen
- Terumis Kurse direkt über Facebook buchen
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Juhu, das freut mich. Ich könnte mir gut vorstellen, dass dir das Spaß macht :D
Das notiere ich mir für den Herbst, klingt echt klasse.