Brüste und Eier – Diskussion vor dem Lesen

Hallo zur siebten Japanliebe Leseratten-Runde!

Diese Diskussionsrunde ist für alle gedacht, die das Buch noch nicht (!) begonnen haben zu lesen. Deshalb hier bitte jegliche Spoiler vermeiden.

So funktioniert es:

Du kannst gerne allgemein etwas zum Buch schreiben und warum du dich dafür entschieden hast, dieses Buch gemeinsam mit den Leseratten zu lesen.

Wenn du magst, kannst du auch folgende Fragen beantworten:

  1. Hattest du von dem Buch vor den Japanliebe Leseratten schon einmal etwas gehört?
  2. Wie findest du das Cover der deutschen Ausgabe?
  3. Der Originaltitel des Buchs lautet „Natsumonogatari“ also „Sommergeschichte“ oder auch „Natsus Geschichte“. Weckt dies andere Assoziationen in dir als „Brüste und Eier“? Stört dich das Anzügliche im deutschen Titel?
  4. Welche Erwartungen hast du an das Buch?

Du kannst mitdiskutieren, indem du einen Kommentar hinterlässt.

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2 Kommentare zu “Brüste und Eier – Diskussion vor dem Lesen

  1. Offen gestanden weiß ich nicht, ob ich das Buch überhaupt lesen möchte. Nicht weil ich mich davon gestört oder ertappt fühle, sondern schlicht, weil ich politisch seit Jahren im Thema bin und keinen echten Zugewinn erwarte. Es geht schlicht um patriarchale Strukturen und darum was das aus einer Gesellschaft macht und das ist kein japanisches, sondern ein weltweites Phänomen. Japan funktioniert da einfach wie eine Lupe, da diese Strukturen da besonders stark ausgeprägt und kulturell verfestigt sind. Oder wie eine japanische Aktivistin es beschrieben hat: Das Patriarchat hat in Japan den Status einer Religion.
    Man kann sich nicht mit Japan beschäftigen ohne dem zu begegnen. Ich denke da z.B. aktuell an ein Gespräch mit einer jungen Japanerin gestern, für die es völlig normal ist, sich wie eine Puppe zu schminken, einfach weil es als kawaii und Schönheitsideal betrachtet wird. Obwohl sie ganz genau weiß, dass das auch auf die japanischen Männer anziehend wirkt, die für Frauen gefährlich sind. Sie tut es trotzdem, weil sie sich schön und attraktiv fühlen möchte und gar nicht in Frage stellt, was das für eine Gesellschaft ist, die ihr beides ab spricht, wenn sie das nicht tut. Was soll man dazu sagen?
    Nur ist das eben kein typisch japanisches Phänomen. Auch in Deutschland schminken sich junge Frauen immer jünger. Von Plakaten lächeln einen zum Sexsymbol aufgedonnerte Minderjährige an, die so angezogen sind, wie es uns bei unseren Töchtern im selben Alter stören würde. Bei Vergewaltigungen diskutieren wir darüber, ob der Minirock nicht doch ein bisschen arg kurz war. In den USA werden Eltern Sparkonten auf geschwatzt, nicht etwa für das spätere Studium des Kindes, sondern für die erste Schönheits-OP. Ticken wir eigentlich noch ganz sauber?
    Vor dem Hintergrund finde ich Natsumonogatari zwar als bemerkenswert, weil der Tabubruch einfach noch größer ist in einem Land, in dem nicht mal Eheleute untereinander offen über Sex sprechen. Diesbezüglich kann ich „My husband won’t fit“ auf Netflix empfehlen, das aber nur nebenbei. Nur ist es eben auch nichts Neues und gerade außerhalb von Japan sehe ich da die Gefahr, dass das Buch hergenommen werden wird als: „Also verglichen mit Japan sind wir Waisenknaben, solange die nichts ändern müssen wir das auch nicht.“ Halt ein bisschen fremdschämen und dann dasselbe in grün oder einer light Version weiter machen.
    Oder um es auf den Punkt zu bringen: Ich weiß nicht, ob ich das Buch lesen will oder nicht.

  2. Ich habe auch vorher schon von dem Buch gehört. Es hat ja auch außerhalb der „Japan-Bubble“ relativ große Wellen geschlagen. Das Cover finde ich generell okay, aber ich habe mir wegen dem Cover und dem Titel die Kindle-Version geholt, da es mir persönlich schon ein bisschen unangenehm wäre in der Bahn das Buch zu lesen. Ich finde den Titel Natsumonogatai eigentlich besser, gerade wegen der Doppeldeutigkeit. Ich weiß, dass es in dem Buch auch um Sexismus geht, aber ohne das Buch gelesen zu haben wirkt der Titel „Brüste und Eier“ auf mich ein wenig plump. Provokation ist für mich kein Qualitätsmerkmal. Ich erwarte von dem Buch eine Sicht auf die japanische Gesellschaft aus einem weiblichen Blickwinkel und bin schon gespannt. Das Buch ist, soweit ich das recherchieren konnte, primär auf Frauen ausgerichtet und auch Feminismus tangiert mich sonst eher weniger. Deswegen bin ich schon gespannt, was mich in dem Buch erwartet.

    Grüße

    Tim

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