„The Cloud“ in Azabudai Hills ist Vordach und Kunstwerk zugleich.

Azabudai Hills in Tōkyō – eine Stadt in der Stadt

Hältst du die Augen danach auf, entdeckst du an der Fassade von Tōkyōs großen Wolkenkratzern immer wieder ein und dasselbe Logo: ein großes „M“. Dieses steht für Mori (was auch mein Pseudonym ist, mit den Hochhäusern habe ich aber nichts zu tun 😆) und ich muss dabei immer an das Hauptquartier der Avengers aus den Marvel-Filmen denken, das mit einem großen „A“ gekennzeichnet ist. Die Mori Building Cooperation prägt mit ihren ambitionierten Bauprojekten seit Jahrzehnten das Stadtbild Tōkyōs. Zuletzt mit dem riesigen Komplex „Azabudai Hills“, der unter anderem Japans höchsten Wolkenkratzer und das „teamLab Bordleress“-Museum beherbergt. Wenn du etwas für Architektur und moderne, urbane Lebensräume über hast, kannst du locker einen halben Tag während deiner Japanreise in Azabudai Hills verbringen. Das solltest du dazu wissen:

Das Konzept hinter Azabudai Hills

Azabudai Hills besteht aus weit mehr als nur Japans höchstem Wolkenkratzer. In den Garden Plazas A bis D kann man shoppen gehen.
Azabudai Hills besteht aus weit mehr als nur Japans höchstem Wolkenkratzer.

Ein „modernes urbanes Dorf“ ist die offizielle Idee hinter dem gigantischen Bauprojekt Azabudai Hills. Dafür mussten erst einmal die bestehenden Häuser, größtenteils traditionelle, alte Holzhäuschen, weichen. Über drei Jahrzehnte zogen sich die Verhandlungen mit den Grundbesitzern, bis der Startschuss fallen konnte.

Das Areal umfasst rund 8,1 Hektar. Das Ziel war es, eine urbane Oase zu schaffen, die Natur, Arbeiten, Wohnen und Freizeit vereint. Wie du dir das vorstellen kannst? Der Komplex besteht aus diversen Gebäuden, in denen sich neben Geschäften und Büros auch Wohnungen, ein Hotel, medizinische Einrichtungen, eine Schule und Museen befinden.

Aufgewertet wird das ganze durch jede Menge Grünflächen. Rund 2,4 Hektar bestehen aus Rasen oder sind bepflanzt mit Obstbäumen, Blumen und Kräutern. Eine grüne Lunge, die Japans Hauptstadt dringend nötig hat.

Was du in Azabudai Hills nicht verpassen solltest

Allein für einen Blick auf die Deckenkonstruktion lohnt es sich ins Untergeschoss zum Azabudai Hills Market zu fahren.
Allein für einen Blick auf die Deckenkonstruktion lohnt es sich ins Untergeschoss zum Azabudai Hills Market zu fahren.

Ganz klar, wenn du schon einmal hier bist, bietet sich ein Besuch im teamLab Borderless an. Für das digitale Kunstmuseum solltest du mindestens zwei Stunden einplanen und vorab Tickets kaufen. Mehr dazu hier. Das teamLab befindet sich im Untergeschoss, ebenso wie tolle Spezialitätengeschäfte, unter anderem die Bäckerei Comme’N Tokyo, wo du den Bäckern direkt bei ihrer Arbeit zusehen kannst, und der Azabudai Hills Market mit vielen frischen Köstlichkeiten. Hier kannst du dir etwas Leckeres mitnehmen und dann gemütlich auf dem Vorplatz „Central Green“ essen, wo es Sitzgelegenheiten und ein paar Food Trucks gibt.

Das Central Green ist der zentrale Vorplatz von Azabudai Hills und wird seinem Namen wahrlich gerecht.
Das Central Green ist der zentrale Vorplatz von Azabudai Hills und wird seinem Namen wahrlich gerecht.

Während du isst, kannst du den Blick über die Bäume und Kunstinstallationen dort schweifen lassen. Wenn er nicht immer wieder nach oben geht. Denn das Central Green befindet sich am Fuße des 325 Meter hohen Azabudai Hills Mori JP Towers – aktuell Japans höchster Wolkenkratzer. (Der Torch Tower, der am Tokioter Hauptbahnhof gebaut wird, soll ihm in ein paar Jahren den Rang ablaufen.)

Den Eingang zur Tower Plaza ziert das Kunstwerk „The Cloud“.
Den Eingang zur Tower Plaza ziert das Kunstwerk „The Cloud“.

Den Eingang ziert „The Cloud“, was zugleich Kunstwerk wie Vordach ist. Im Inneren sind die ersten sechs Stockwerke für die Öffentlichkeit zugänglich und nennen sich „Tower Plaza“. Die Geschäfte und Restaurants dort sind nichts für den ganz kleinen Geldbeutel. Dennoch lohnt es sich allein wegen der Architektur hinein zu schauen. Immer eine lange Schlange steht bei Shogun Burger an. Mich zieht es eher zu Lululemon und in den Ogaki Bookstore im 4. Stock, der eine exzellente Auswahl an Bilderbüchern für Kinder hat.

Bei Shogun Burger heißt es immer ein bisschen anstehen, bis man essen kann.
Bei Shogun Burger heißt es immer ein bisschen anstehen, bis man essen kann.
Mein Lieblingsladen in Azabudai Hills ist der Okagi Bookstore im 4. Stock.
Mein Lieblingsladen in Azabudai Hills ist der Okagi Bookstore im 4. Stock.

Ebenfalls sehenswert: die „Famima!!“-Filiale von Family Mart. Ein Convenience Store mit besonderen Kniff. Klar kriegst du hier ganz normal deine Reisbällchen und Eiersandwiches. Aber zusätzlich gibt es ein paar Grundnahrungsmittel zum Selberabfüllen, sowie ausgewählte Designartikel.

Ungewohnter Style für einen Family Mart: die Famima!!-Filiale in Azabudai Hills.
Ungewohnter Style für einen Family Mart: die Famima!!-Filiale in Azabudai Hills.

Die ganz großen Marken wie Cartier und Dior haben sich in den niedrigeren Gebäuden Garden Plaza A bis D angesiedelt.

Augenschmaus: das (Roll-)Treppenhaus der Tower Plaza.
Augenschmaus: das (Roll-)Treppenhaus der Tower Plaza.

Kostenloser Blick über die Stadt?

Direkt nach der Eröffnung war der Hype um Azabudai Hills besonders groß, da man aus der Sky Lobby im 33. Stock des Mori JP Towers einen kostenlosen Blick über den Tokyo Tower und die Umgebung genießen konnte.

325 Meter ragt Japans aktuell höchster Wolkenkrater in die Höhe.
325 Meter ragt Japans aktuell höchster Wolkenkrater in die Höhe.

Leider kannst du mittlerweile nicht mehr einfach so für die Aussicht nach oben fahren. Stattdessen brauchst du eine Reservierung in einem der Restaurants oder gibst an, dass du das Hills House Sky Room & Café besuchen möchtest, wo es keine Reservierungen gibt.

Achtung: das Café hat zwar moderate Preise, erhebt aber eine Servicegebühr von rund 3 € pro Person. Wenn du auch etwas essen möchtest, musst du im Café bleiben. Falls du nur ein Getränk orderst, kannst du damit auch in die Sky Lobby gehen un den Ausblick genießen.

Als hübscher Nebenakteur taucht zwischen den Gebäuden immer wieder der Tokyo Tower auf.
Als hübscher Nebenakteur taucht zwischen den Gebäuden immer wieder der Tokyo Tower auf.

Ich persönlich mag die Gegend um Azabudai Hills sehr. Es ist eine gelungene Mischung aus moderner Architektur mit organischen Strukturen, Lebensqualität und viel Grün. Gleich ums Eck befinden sich der Tokyo Tower und damit auch das Viertel Azabu-Jūban, in dem Tsukino Usagi aka Sailor Moon zu Hause ist. Man kann den Besuch der Azabudai Hills also auch locker auf einen ganzen Tag ausweiten, an dem man ein erkunden geht. Modernes wie Traditionelles.

Quellen und weiterführende Links

Mori Building Co.: Azabudai Hills
Sumikai: Japans höchster Wolkenkratzer öffnet in Tokyo seine Türen
Tokyo Cheapo: Hills House Sky Room Café & Bar


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