Urige Holzfassaden, dichtgedrängte Häuser, regionales Handwerk und köstliche Spezialitäten – all das vereint die historische Altstadt von Takayama mitten in den japanischen Alpen. Die Entschleunigung beginnt schon bei der Zugfahrt mit dem Hida-Express von Nagoya aus. Zweineinhalb Stunden schiebt die Bahn sich am türkisen Wasser des Miyagawa-Flusses und dicken Geröllbrocken vorbei, bis man das Herz der Bergregion erreicht hat. In Takayama kannst du alles bequem zu Fuß machen. Tram oder U-Bahn suchst du hier vergebens, dafür ist die Stadt zu klein. Die Haupt-Sehenswürdigkeiten sind neben der Altstadt das zwei Mal jährlich stattfindende Laternenwagenfest, die alte Provinzverwaltung Takayama Jinya, die lebhaften Morgenmärkte und das „Hida no Sato“-Freilichtmuseum. Dazu aber ein andermal mehr. Heute möchte ich mich ganz auf den historischen Stadtkern konzentrieren. Hier kommen meine Top 5, die ich versuche bei jedem Besuch in Takayama einzubauen:
Sake-Verkostung mit Twist

Takayama ist berühmt für seine Sake-Brauereien. Wenn du mehrere Sorten Reiswein probieren möchtest, kannst du das mitten in der Altstadt bei einer der beiden Brauereien Sansha oder Funasaka. Die beiden liegen direkt gegenüber und haben zwei sehr unterschiedliche Systeme, wie die Verkostung abläuft. Bei Sansha zahlst du einen Festpreis. Dafür bekommst du einen kleinen Becher und darfst von jedem der Sake im Kühlschrank einmal probieren. Mehr Spaß macht es mir persönlich bei Funasaka. Dort tuschst du an einem Automaten Geld gegen Chips. Mit diesen kannst du dir dann an einem Gashapon-Automaten einen Becher herauslassen und dann an Sake-Automaten die Sorten probieren, die dich interessieren. Das ist nicht nur witzig, sondern lässt auch jedem die Freiheit, so viel oder wenig zu konsumieren wie man möchte.

Geheimtipp: Zum Funasaka gehört auch ein Restaurant für Hida-Beef – die Alpen-Version des Kobe-Beefs. Du kannst an der Kasse nach einer Reservierung fragen.
Perfektes Souvenir: Regionale Papierkunst

Am Shinkogei Sanmachi geht man schnell vorbei. Nur ein kleiner Schaukasten gibt eine Vorschau auf das traditionelle Papierhandwerk, das du hier erstehen kannst. Die Auswahl ist nicht groß. Es gibt Figuren der chinesischen Tierkreiszeichen und kleine Pappmaché-Tabletts mit immer wieder wechselnden Motiven. Die liebe ich. Sie machen sich sowohl gut als Ablage für Kleinkram als auch an der Wand zur Dekoration. Im Koffer nehmen sie kaum Platz weg und sind federleicht. Jedes Mal wieder bummle ich durch den Laden und schaue, ob es neue Motive gibt, die ich meiner Sammlung hinzufügen kann.

Miso und Sojasoße aus Holzfässern

Wenn du in Japan auf den Geschmack von Miso und Sojasoße gekommen bist, solltest du unbedingt Onoya einen Besuch abstatten. Hier säumen dicke Holzfässer die Wände, in denen nach alter Art Misopaste aus Sojabohnen fermentiert wird. In der Mitte des Verkaufsraums steht ein Suppentopf, aus dem sich jeder bedienen darf, um den Geschmack erst einmal zu testen, bevor man zuschlägt.
Ruhepause im Café

Bei den vielen Schritten, die du während einer Japanreise zurücklegst, solltest du nicht vergessen, auch mal Pause zu machen. Takayama hat einige niedliche Cafés, einige davon sind mitten in der Altstadt. Erwähnenswert ist zum einen das Takayama Café, das von außen durch ein beeindruckendes Holztor lockt, innen aber ganz modern eingerichtet ist. Mich verschlägt es meistens ins Cha-no-Me, wo ich mir Matcha Latte und Mini-Taiyaki bestelle.

Die besten Reisbällchen Japans

Ungelogen, die besten onigiri, die ich jemals (!) gegessen habe, hatte ich in Takayama bei Hibi kore kōjitsu. Sie werden mit frischem Reis gemacht und teilweise in Shisoblätter eingeschlagen. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen, wenn ich nur daran denke. Wenn du also ein herz für Reisbällchen hast, solltest du diesen auf alle Fälle eine Chance geben. Das kleine Geschäft befindet sich allerdings direkt am Fluß, also parallel zur „Hauptstraße“ der Altstadt.

Hach, allein vom Schreiben bekomme ich Sehnsucht nach Takayama. Die Stadt ist wirklich ein Juwel und es lohnt sich, mindestens zwei Nächte zu bleiben. Von hier aus kann man auch sehr gut mit dem Bus weiter nach Shirakawa-gō. Hast du den Ort in den japansichen Alpen schonmal besucht? Ich freue mich, wenn du deine Lieblingsorte teilst.
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Danke! ❤️
Oh danke dir! Die Tipps sehen toll aus. Und lassen zeitlich sehr gut: Wir werden im Herbst in Takayama sein und ich habe mir die Cafétipps gleich gespeichert! Und die Bilder bei Googlemaos sahen fantastisch aus!
Zusammen mit der tollen Unterkunft in der Nähe eines nett wirkendes öffentlichen Bades ist das jetzt schon ein Ort, auf den ich mich freue!
Takayama wird dir bestimmt gefallen. Man kann dort so viele schöne Sachen machen und ich liebe dieses mitten in den Bergen sein 🥰 Ganz viel Spaß bei deiner Reise.