Wovon wir träumten – Diskussion nach dem Lesen

Diese Diskussionsrunde ist für alle gedacht, die das Buch fertig gelesen haben. Hier darf frei von der Leber weg ohne Einschränkungen darüber gesprochen werden.

So funktioniert diese Diskussionsrunde:

Du kannst gerne allgemein schreiben, wie dir das Buch gefallen hat.

In den folgenden Tagen folgen Fragen, die als Diskussionsanregung dienen sollen.

  1. Hattest du das Buch zum ersten Mal oder erneut gelesen?
  2. Wie hat es dir gefallen? Würdest du es weiterempfehlen?
  3. Kannst du dir vorstellen, es irgendwann noch einmal zu lesen?
  4. Wie gefiel dir der Schreibstil?
  5. Was erzählt dir das Buch über die japanische und amerikanische Gesellschaft?
  6. Wie findest du wurde mit dem Thema Immigration, Zurechtfinden in einer anderen Kultur, Rassismus umgegangen?

Du kannst mitdiskutieren, indem du einen Kommentar hinterlässt.

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4 Kommentare zu “Wovon wir träumten – Diskussion nach dem Lesen

  1. Dieses Buch habe ich in kürzester Zeit verschlungen. Der Sprachstil ist so einfach und klar gehalten und eröffnet doch durch seine Charakteristika ganze Geschichten und Bilder. Diese Bilder sind sehr oft beklemmend, verängstigend und machten mich sprach- und fassungslos. Ich war mir bis zu dieser Lektüre nicht im Klaren darüber, dass es Immigrationswellen von Japan nach Amerika gab. Während des Lesens habe ich viele Vergleiche zur eigenen Geschichte gezogen, die mich sehr betroffen gemacht haben.

    Den deutschen Titel finde ich so unfassbar schlecht gewählt, den Originaltitel dagegen sehr treffend (Buddha in the attic), weil er eine Szene aus dem Buch aufgreift und wiederrum eine weitere Geschichte erzählt und sehr gut das unsichtbare gesellschaftliche und kulturelle Leben der Japanerinnen darstellt.

  2. Ich habe das Buch vor einer Weile schon gelesen, es hat echt lange auf dem SUB gelegen. Und ich muss sagen, dieses verträumte rosa Cover und auch der Klappentext haben mich ein bisschen wenig erwarten lassen – und vor allem nicht so etwas! Wow, wirklich wow. Julie Otsuka hat so einen eindringlichen Schreibstil, der durch diese besondere Erzählweise noch stärker zur Geltung kommt. Ich habe das Buch nahezu in einer Sitzung ausgelesen und war wirklich vom Ganzen gefesselt.

  3. Kann bequem in 1-2 Tagen gelesen werden, allerdings profitiert das Buch stark von einem analytisch-historischem Blickwinkel. Wer sich dagegen emotional darauf ein lässt oder eine leichte Lektüre erwartet, sollte mehr Zeit veranschlagen: Das Buch beginnt direkt mit gebrochenen Versprechen, Rassismus, Armut und Vergewaltigung und bleibt bis zum Schluss schonungslos und unversöhnlich. Wer sich mit den Themen noch nicht allzu sehr auseinander gesetzt hat, kann hier schnell überfordert werden.
    Den deutschen Titel und das Cover finde ich ziemlich misslungen, da es eher selten um Träume und Hoffnung, dafür um so öfter um die ungeschminkte Realität geht, wohingegen der englische Originaltitel sehr japanisch ist in der Form, dass dieser bis zum letzten Viertel nicht recht ersichtlich ist, bzw. fehlinterpretiert werden kann, nur um dann auf eine Art aufgelöst zu werden, die einen Schwerpunkt auf die Ausgrenzung und Internierung während des zweiten Weltkriegs legt und so die Seiten davor zu einer Art Vorspiel macht, das das Unverständnis seitens der japanisch-amerikanischen Bevölkerung veranschaulichen soll.
    Unterm Strich würde ich sagen, dass das Buch zwei Ziele erreicht:
    Es baut den japanischen Einwanderern und hier insbesondere den Frauen, auf denen das Hauptaugenmerk liegt, ein Denkmal, aber ohne diese auf ein Podest zu stellen. Nüchtern, geradezu beiläufig, werden viele Einzelschicksale benannt ohne Fehler und Charakterschwächen aus zu lassen.
    Und es legt den Finger in die Wunde der Internierung und knüpft dadurch an Werke wie “They called us enemy” von George Takei an, wobei hier nicht über die Internierung selbst berichtet wird, sondern darüber wie Schritt für Schritt alle mit japanischen Wurzeln aus der Gesellschaft heraus gerissen wurden und sich hinterher niemand so recht erklären konnte wie es dazu kam, gleich wie viel oder wenig man selbst dazu beigetragen hat. Was sich vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte während des zweiten Weltkriegs wie ein Tritt in den Magen an fühlt. Zumindest denke ich, dass man das Buch mit deutschen oder amerikanischen Augen anders liest.
    Insgesamt interessant und angenehm zu lesen, wenn man die Thematik mag. Die Referenzen zur japanischen Kultur sind größtenteils leicht googlebar, falls man diesen nicht direkt etwas zuordnen kann, nüchtern, aber nicht desinteressiert erzählt. Definitiv Geschmackssache und keine leichte Kost, aber das Buch hat auch nicht die Absicht leicht zu sein, sondern die unbeantwortet bleibende Frage nach dem Warum zu stellen.

  4. für mich ein sehr attraktiver Schreibstil. Das Buch lässt sich auf diese Weise fliessend lesen. Da nicht viele Seiten, erträgt es diese spezielle Satzart. Allerdings würde dies bei mehr Buchumfang mit der Zeit mühsam.
    Der Autorin gelingt es ausgezeichnet, die zum Teil prekären Situationen der Frauen zu beschreiben. Man kann die jeweilige Athmospäre direkt spüren.

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