Geht man in Japan in einen Buchladen oder Convenience Store trifft man auf Phänomen der Druckbranche, das es bei uns in diesem Ausmaß nicht gibt. Bei den Zeitschriften findet man sogenannte „Mooks“. Ein Mook ist eine Mischung aus Magazin und Buch (engl. magazine und book, ergibt zusammen mook). Ziel eines Mooks ist es, durch seinen buchartigen Charakter länger auf dem Wohnzimmertisch oder im Regal zu verweilen als eine Zeitschrift, die schnell entsorgt wird. Als Beispiel besitze ich von der letzten Reise ein Mook, in dem die schönsten Pilgerbucheinträge und zugehörigen Schreine in Westjapan vorgestellt werden. Eine ganz spezielle Form des Mooks will ich euch heute vorstellen: das e-Mook. Entgegen dem, was man zuerst denken möchte, handelt es sich nicht um die elektronische Form eines Mooks.
e-Mook – Zeitschrift mit Extra oder andersrum?
Eingefleischte South Park Fans kennen ManBearPig – das Wesen, das Al Gore als „halb Mensch, halb Bär, halb Schwein“ bezeichnet. So ähnlich verhält es sich auch bei den sogenannten e-Mooks. Das Mook selbst ist bereits eine Hybridform. Beim e-Mook kommt zum Zeitschriftenbuch noch ein Extra dazu, welches in den meisten Fällen der eigentliche Grund ist, warum das e-Mook überhaupt gekauft wird. Das kannst du dir so vorstellen:
Während eine Zeitschrift normalerweise in einer unabhängigen Redaktion entsteht, die sich auf ein Themengebiet spezialisiert hat, sind Brand Mooks, zu denen auch die e-Mooks gehören, ganz auf eine Marke fokusiert. Da dreht sich dann zum Beispiel alles um die Artikel der neuen Saison oder eine Art Produkt dieser Marke. Dazu gibt es ein exklusiv für dieses e-Mook designtes Extra, fast immer eine Tasche in irgendeiner Form. Bei den Marken handelt es sich um große Namen wie Vivienne Westwood oder Yves Saint Laurent.
Das besondere, was die e-Mooks auch so attraktiv macht: der Preis beläuft sich zwischen 15 und 25€. Für diesen Preis eine Designertasche erklärt, warum das erste Yves Saint Laurent e-Mook eine Auflage von einer Million verkaufter Exemplare erreichte (Quelle: The Wall Street Journal).
Während das Wort Mook schon aus den 1970er Jahren stammt, gibt es sie in Japan erst seit 2005. Besonders bei Takarajimasha erscheinen Mooks zu allen erdenklichen Brands von Milkfed über Snoopy von den Peanuts bis hin zu Fila und sind vom japanischen Markt aktuell nicht wegzudenken.
Ich selbst habe noch nie ein e-Mook gekauft. Wie sieht es bei dir aus?
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