Angeblich die größte Bronzestatue der Welt: der liegende Buddha am Nanzo-in-Tempel Nahe Fukuoka.

5 Gründe, den Nanzo-in-Tempel bei Fukuoka zu besuchen

Der Nanzo-in 南蔵院 ist ein buddhistischer Tempel in Sasaguri, knapp eine halbe Zugstunde von Fukuoka entfernt. In den wenigsten Reiseführern taucht er bisher auf, dabei hat er ein paar ganz besondere Sehenswürdigkeiten für deinen Japanurlaub zu bieten. Von der weltgrößten Buddhastatue bis hin zum göttlichen Extra-Glück für deinen nächsten Lottoschein. Sollte deine Japanreise dich nach Fukuoka führen, habe ich hier fünf Gründe für dich, warum du unbedingt den Nanzo-in-Tempel als Tagesausflug von Fukuoka aus bei deiner Reiseplanung berücksichtigen solltest.

1. Hol dir die Weisheit der größten Buddhastatue der Welt

Der größte liegende Buddha der Welt befindet sich im Nanzo-in-Tempel in der Stadt Sasaguri, nur 25 Minuten von Fukuoka entfernt.
Der größte liegende Buddha der Welt befindet sich im Nanzo-in-Tempel in der Stadt Sasaguri, nur 25 Minuten von Fukuoka entfernt.

Mitten in grün bewachsenen Hügeln liegt der Nanzo-in-Tempel eher versteckt. Dennoch zieht er circa 1 Million Besucher im Jahr an. Ein Grund dafür ist seit 1995 ein Geschenk von Myanmar an Japan: ein Teil der Asche Buddhas. Und diese ist in nichts geringerem beherbergt als der größten Bronzestatue der Welt. So heißt es zumindest.

Der nehanzo-Buddha (涅槃仏) ist nämlich 41 Meter lang, 11 Meter hoch und 300 Tonnen schwer. Damit soll er die weltweit größte Bronzeskulptur sein. Zumindest die größte Buddhastatue der Welt. Aber mindestens die größte liegende Buddhadarstellung aus Bronze. Aber so richtig offiziell nachgemessen hat anscheinend noch niemand. 😉

Sehenswert ist er in jedem Fall. Vor allem, da es sich um eine für Japan recht ungewöhnliche Pose handelt. Die meisten Figuren zeigen Buddha sitzend (also meditierend) oder stehend. Der nehanzo am Nanzo-in-Tempel jedoch liegt.

Über die Bänder, die an der Hand des liegenden Buddhas befestigt sind, kann der Besucher direkt in Verbindung mit ihm kommen.
Über die Bänder, die an der Hand des liegenden Buddhas befestigt sind, kann der Besucher direkt in Verbindung mit ihm kommen.

Tatsächlich sieht er ganz entspannt aus. Den einen Arm hat er aufgestützt, den Kopf in der einen Hand abgelegt, der andere Arm ruht auf seiner Hüfte. Doch was nach reinem Relaxen aussieht, stellt den sterbenden Buddha in dem Moment dar, in dem er ins Nirvana eingeht. Und diesen Moment der Erleuchtung kannst du als Besucher mit ihm teilen.

An seiner Hand sind mehrer bunte Bänder befestigt, durch die du indirekt seine Hand halten und diesen Augenblick quasi mit ihm erleben kannst. So teilt Buddha sein Wissen mit dir. Ein sehr spiritueller Moment, der mit dem nötigen Respekt behandelt und erlebt werden sollte.

2. Hole dir am Nanzo-in-Tempel einen Glücks-Boost für dein nächstes Lotterie-Los

Die sieben Glücksgötter haben einem Priester zu einem Lotteriegewinn verholfen.
Die sieben Glücksgötter haben einem Priester zu einem Lotteriegewinn verholfen.

In Japan wird der Nanzo-in-Tempel gerne als Lotterie-„Power Spot“ bezeichnet (宝くじパワースポット). Es heißt der ansässige Priester habe mit einem Los gewonnen, dass er davor über Nacht neben einer Statue des Gotts Daikokuten (大黒天) – einem der sieben Glücksgötter – abgelegt hatte.

Immer wieder pilgern Glücksritter zum Tempel und sind später fest davon überzeugt, dass auch sie durch den Segen des Tempels gewonnen haben.

Einige der ema-Wunschtafeln am Nanzo-in-Tempel zeigen den Glücksgott Daikokuten.
Einige der ema-Wunschtafeln am Nanzo-in-Tempel zeigen den Glücksgott Daikokuten.

Wenn also auch du eine Extra Portion Glück für den nächsten Lottoschein brauchst, solltest du hier dafür beten. Es gibt auch entsprechende ema-Wunschtafeln und Glücksbringer zu kaufen.

So erkennst du Daikokuten: der Gott der Fülle wird in der Regel lachend mit einem Hammer in der einen, einem Beutel mit Reichtümern in der anderen Hand dargestellt. Meist steht er zusätzlich auf mehreren Reissäcken.

3. Erkunde die Hunderten Steinfiguren des Nanzo-in-Tempels

Am Nanzo-in-Tempel gibt es unzählige Statuen zu bewundern. 500 davon zeigen Schüler Buddhas.
Am Nanzo-in-Tempel gibt es unzählige Statuen zu bewundern. 500 davon zeigen Schüler Buddhas.

Das Tempelgelände hat einiges mehr zu bieten als nur die riesige Statue des liegenden Buddhas. Geh auf Erkundungstour und entdecke die vielen unterschiedlichen Statuen auf dem Areal.

Bei den vielen Figuren auf dem Tempelgelände sind auch manch niedliche oder kuriose dabei.
Bei den vielen Figuren auf dem Tempelgelände sind auch manch niedliche oder kuriose dabei.
Bedrohlich und beeindruckend: eine Statue des Schutzgottes Fudō Myōō.
Bedrohlich und beeindruckend: eine Statue des Schutzgottes Fudō Myōō.

500 Stück stellen die Schüler Buddhas dar. An anderen Ecken entdeckst du Glücksgötter, Jizō-Figuren mit ihren Babylätzchen, winkende Glückskatzen, Frösche und eine furchterregende Darstellung des buddhistischen Schutzgottes Fudō Myōō.

4. Knabbere an den Fußsohlen Buddhas

Selbst die Fußsohlen des riesigen, liegenden Buddha am Nanzo-in Tempel sind sehenswert.
Selbst die Fußsohlen des riesigen, liegenden Buddha am Nanzo-in Tempel sind sehenswert.

Mitunter am bemerkenswertesten bei meinem Besuch am Nanzo-in-Tempel fand ich die wunderschön gestalteten Fußsohlen des großen liegenden Buddhas. Sie sind verziert mit seinen glücksbringenden Symbolen. Viele Besucher hinterlassen im Relief der Symbole Münzen als Spende.

Only in Japan: Buddhas Fußsohlen als Reiscracker.
Only in Japan: Buddhas Fußsohlen als Reiscracker.

Und Japan wäre nicht Japan, wenn es als Merchandise nicht genau diese Fußsohlen Buddhas als Reiscracker zu kaufen gäbe. Ein einzigartiges Mitbringsel. Oder aber Verpflegung für Grund Nummer 5.

5. Starte eine Mini-Pilgerreise

Blick über die Berge rund um Sasaguri.
Blick über die Berge rund um Sasaguri.

Die vielen Besucher verdankt der Nanzo-in nicht allein der Tatsache, dass er Heimat des größten Bronzebuddhas der Welt ist. Der Tempel ist ebenfalls der Startpunkt einer Wallfahrt: der Sasaguri 88.

Am Eingang zum Nanzo-in-Tempel reiben die Besucher oft den Bauch der Statue für etwas mehr Glück.
Am Eingang zum Nanzo-in-Tempel reiben die Besucher oft den Bauch der Statue für etwas mehr Glück.

Bereits am Bahnhof erwarten dich Läden mit Pilgerzubehör. Dort bekommst du auch eine Karte für die Pilgertour. Sie führt dich in die Wälder und Berge rund um Sasaguri und dauert insgesamt in etwa drei Tage. Bei den 88 Station (angelehnt an die 88-Tempel-Pilgertour von Shikoku) handelt es sich nur bei 26 um richtige Tempel. Die anderen Wegpunkte sind kleinere Hütten oder einzelne Figuren. Insgesamt nicht so viel Grandeur wie auf Shikoku, dafür aber leichter in die Japan-Reiseplanung zu integrieren. :)

Sasaguri 88 Pilgerkarte als PDF herunterladen

Bonus: Mache Musik an der Brücke auf dem Weg zum Nanzo-in-Tempel

Die Melody Bridge in Sasaguri.
Die Melody Bridge in Sasaguri.

Verpasse es nicht auf dem Weg vom Bahnhof zum Nanzo-in-Tempel an der Brücke einen Schlägel in die Hand zu nehmen und die entsprechenden Metallstäbe zum Schwingen zu bringen. Daraus ergibt sich die Melodie zum japanischen Kinderlied „Furusato“.

Schlägt man an der Melody Bridge die einzelnen Klangstäbe an, kann man die Melodie des Kinderlieds "Furusato" erzeugen.
Schlägt man an der Melody Bridge die einzelnen Klangstäbe an, kann man die Melodie des Kinderlieds „Furusato“ erzeugen.

Die kurze Anreise von unter 30 Minuten macht den Nanzo-in-Tempel mit der größten (liegenden) Bronze-Buddhastatue der Welt zu einem tollen Halbtagesausflug von Fukuoka aus für deine Japanreise. Da der Tempel für Reisegruppen gesperrt ist, hast du hier die Möglichkeit, ohne zu großen Andrang mit Buddha wortwörtlich auf Tuchfühlung zu gehen. Natürlich mit Respekt.

Quellen und weiterführende Links

JNTO: Nanzo-in-Tempel
Japan Visitor: Nanzoin Temple
Ausführliche Website zur Sasaguri 88 Pilgerfahrt (japanisch)

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4 Kommentare zu “5 Gründe, den Nanzo-in-Tempel bei Fukuoka zu besuchen

  1. Schöne Zusammenfassung, uns hat der Tempel auch sehr gut gefallen. Unser Besuch dort war leider für mich besonders unangenehm.

    Wir waren 2019 dort. Während mein Mann und alle anderen asiatischen Touristen verbotenerweise alles ungestört fotografieren konnten, wurde ich auf Schritt und Tritt von den Mönchen verfolgt. Die wurden nicht müde, mich darauf hingewiesen, dass ausländische Besucher eigentlich verboten seien und ich nicht zu fotografieren hätte. Obwohl ich die einzig Anwesende war, die nicht fotografiert hat.
    Oder ich hatte auch einfach Pech, dass ich so schikaniert wurde? Trotz mehrmaligen Erklärungsversuchen auf Japanisch, dass ich mir der Regeln bewusst bin.

    Haben sie das Foto-Verbot mittlerweile aufgehoben?

    • Liebe Bettina, das war ja wahrlich ein schreckliches Erlebnis. Von einem Fotoverbot weiß ich tatsächlich nichts. Nur Reisegruppen waren zum Zeitpunkt meines Besuchs verboten.

  2. Nanu, es gibt noch einen größten Buddha der Welt in Japan? Ich dachte, den hätten wir bei Tokio gesehen: den Ushiku Daibutsu.
    Dann müssen wir jetzt wohl auch noch mal nach Fukuoka – steht schon auf der Liste! ;-)

    LG
    Jenny

    • Ja xD Ich amüsiere mich köstlich darüber, dass über diesen hier so viel behauptet wird, bis hin zur größten Bronzestatue der Welt. Aber keiner weiß es konkret.

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