„Nanakorobi yaoki!“ Fall siebenmal hin, steh achtmal wieder auf. So lautet ein japanisches Sprichwort, das nicht besser auf die roten Daruma Stehaufmännchen passen könnte, die einem in Japan überall begegnen. Bevorzugt an buddhistischen Tempeln. Aber da die Religionen in Japan ja fließend sind, findet man schon auch mal an einem Shintō Schrein ein Ansammlung der Glücksbringer, so wie es mir am Achi Schrein in Kurashiki passiert ist. In allen Farben und Größen. Aber was hat es mit den ulkigen, bärtigen Figuren denn nun auf sich?
Daruma – „blinde“ Wunscherfüller
Daruma-Figuren gibt es schon seit mehreren Jahrhunderten, basierend auf einem buddhistischen Mönch, der jahrelang meditierend in derselben Haltung verbrachte. Ihren Ursprung haben sie höchstwahrscheinlich am Daruma Tempel in Takasaki (den ich plane, auf der nächsten Japanreise zu besuchen). Einen Daruma kauft man sich, wenn man einen Wunsch hegt, von dem man hofft, dass er in Erfüllung gehen soll.
Zunächst ist der Daruma „blind“. An Stelle der Augen befindet sich nur weiße Fläche. Während man fest an seinen Wunsch denkt, malt man eines der Augen. Das zweite erhält der kugelige Talisman erst, wenn der Wunsch erfüllt wurde.
Wahrscheinlich im 19. Jahrhundert kam es dazu, dass in die Glücksbringer ein Gewicht eingearbeitet wurde, wodurch sie sich wieder aufrichten, wenn sie umfallen. So wurden sie zum ultimativen Symbol für Zielsetzung und das klassisch japanische „Ganbare!“ – Gib nicht auf. Immer weiter machen!
Erfüllte Wünsche, der Daruma darf gehen
Wenn du dir das Foto genau ansiehst, erkennst du schnell, dass alle am Achi Schrein aufgestellten Daruma bereits zwei aufgemalte Augen haben. Sie haben ihren Zweck erfüllt. Deshalb befinden Sie sich auch am Schrein, denn traditionell werden Sie ein paar Tage nach Neujahr verbrannt. Dann kauft man sich bei Bedarf einen neuen Daruma und setzt sich ein neues Ziel, beziehungsweise äußert einen neuen Wunsch.
Manche der Figuren sind bereits mit Schriftzeichen verziert und dienen einem speziellen Zweck. Zum Beispiel bittet der Besitzer darum, eine Prüfung oder den Schulabschluss zu bestehen.
So entsteht ein Daruma
Es gibt getöpferte Varianten der Wunscherfüller, aber häufiger werden Daruma aus Pappmaché hergestellt. Wie das abläuft, zeigt dieses Video:
Über den Achi Schrein erzähle ich ein andermal mehr. Aber wie steht es bei dir? Hast du schon einmal einen Daruma gekauft und ihm einen Wunsch anvertraut? Wurde er erfüllt? Ich freu mich über deine Geschichte.
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Hallo,
ich habe auf meiner ersten Japanreise 4 oder 5 mini Darumas mitgebracht, so etwa 5cm hoch, die ich in nem Laden in Arashiyama gefunden habe, allerdings nur als Mitbringsel, an den Rest glaub ich net ;-)
Gruß
Mike
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Oooh, ich möchte auch einen Daruma!
Wir haben inzwischen unseren zweiten Daruma zu Hause. Den ersten schaffte ich damals auf dem Japan Festival an. Ich war mit dem Minihelden schwanger und wünschte mir, dass alles gut gehen würde. Das Ergebnis kennen wir ja.
Den zweiten kaufte ich dann letztes Jahr mit dem Minihelden zusammen. Noch haben wir ihm keinen Wunsch gegeben, aber bald.