Ich habe einen Taifun überlebt, kann ich stolz von mir behaupten. Obwohl das natürlich viel dramatischer klingt, als es eigentlich war ;) Wobei, Schiss hatte ich schon.
Kaum das erste Mal in Japan angekommen, kam nach nur drei Tagen die Sturmwarnung. Der stärkste Taifun seit 50 Jahren (!) rollte mit mächtig Schwung und Zerstärungkraft direkt auf meine neue Heimatstadt Okazaki zu. Die Sprachschule wurde vorsorglich geschlossen, uns Studenten nahegelegt uns mit allem nötigen zu versorgen. Uff.
Wer schon mal in einem modernen japanischen Haus war, kennt das Gefühl, man hätte nur dünne Plastikwände um sich. Die sich mit jeder Erschütterung neigen und biegen, um besseren Schutz bei Erdbeeben zu gewährleisten. Und was ist mit Riesenwirbelstürmen?
Der Taifun Phanfone erreichte Japan und aus Deutschland kamen immer mehr besorgte Mails. „Wir haben gehört ein Todestaifun kommt nach Japan. Geht es dir gut?“ Währenddessen saß ich in meiner kleinen Plastikwohnung, hatte Essen und Trinken gebunkert und bibberte. Der Sturm dauerte die ganze Nacht über an und ich wagte es nicht, schlafen zu gehen. Bis sechs Uhr morgens hing ich am Laptop und chattete mit zu Hause und anderen Studenten der Sprachschule.
Irgendwann kam dann der Morgen und mit ihm pfeifende Vögel. Und ich wusste: das Schlimmste ist überstanden. Erleichtert kroch ich unter die Decke meines Futons, um eine beeindruckende Erfahrung und neue Freunde reicher. Denn eine Nacht chatten, während man Angst vorm Taifun hat, schweißt zusammen ^^
Der Tag danach war herrlich klar, die Luft rein und der Himmel strahlend blau. Denn wie man immer sagt, reinigt ein Gewitter und hat somit auch sein Gutes.
PS: Wenn du täglich ein Stück Japan in deinen Social-Media-Feeds und dich mit anderen Japan-Fans austauschen möchtest, folge mir auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest.
Noch mehr Neuigkeiten, Infos, Lustiges und Skurriles gibt es jeden Montag im Japanliebe Newsletter. Trag dich gleich ein und lerne Japan mit mir kennen.
Liebe Elisa,
danke für diesen Bericht! So einen habe ich gesucht.
Wir haben unsere Hochzeitsreise nun für Ende September Anfang Oktober gebucht. Ich habe ein bisschen Sorge vor einem (oder mehreren) Taifun(en), aber man kann ja nur positiv denken und sonst nichts :) Wir verbringen die erste Woche in Tokio, ich hoffe wenn es passiert, dass es dann da sein wird, bzw. immer wenn wir an einem „fixen Ort“ sind. (Wir wollen auch noch nach Hakone (wo wir ein sehr schönes Ryokan gebucht haben), Kyoto und Osaka und in Osaka haben wir einige Outdoorn Aktivitäten vor (Awaji Island zB da mein Verlobter ein riesen Godzilla Fan ist, ist der Park dort natürlich ein Muss).
Jedenfalls wird es spannend.
Sorry fürs zu quatschen ;)
LG,
Marion
Liebe Marion,
ich habe mittlerweile einige Taifune mitgemacht und ihr werdet das gut überstehen. Haltet euch immer aktuell, wie die Wettervorhersage ist und tauscht zur Not mal einen Tag hin und her, dann wird das eine großartige Reise werden :D
Viele Grüße
Elisa
Pingback: Leben in Japan – Ein Blick in die Nachbarschaft - japanliebe.de