Traumkulisse: das Thermalbadestädtchen Kinosaki Onsen.

5 Dinge, die du in Kinosaki Onsen machen kannst

„Schlapp, schlapp, schlapp“ hört man die Holzsandalen, die viele Besucher von Kinosaki Onsen tragen. Der Thermalbadeort nördlich von Kyōto ist eine kleine Retro-Oase mit besonderem Konzept, das auch mehr und mehr ausländische Touristen lockt. Denn hier gibt es sieben öffentliche Badehäuser, die alle mit einem Ticket besucht werden können, und das ohne Einschränkungen für Tattooträger. Je später es wird und je mehr Übernachtungsgäste in ihre Hotels eingecheckt haben, umso mehr Leute sieht man in farbenfrohen Baumwollkimono durch die Innenstadt schlendern. Sie sind unterwegs um zu baden, essen oder nostalgisch zu bummeln. Was genau du in Kinosaki alles unternehmen kannst, erzähle ich dir heute. Denn der Ort ist eine absolute Empfehlung von mir für deine nächste Japanreise.

Traditionelle Unterkünfte, Restaurants, Shops und Weidenbäume säumen den Kanal im Zentrum der Stadt.
Traditionelle Unterkünfte, Restaurants, Shops und Weidenbäume säumen den Kanal im Zentrum der Stadt.

1. Mache eine kleine Pilgerfahrt den Berg hoch

Die Geschichte von Kinosaki Onsen reicht 1.300 Jahre zurück. Damals rezietierte ein Einsiedlermönch angeblich drei Jahre lang Sutras, bis eine heilige Quelle aus dem Boden entsprang.

Dieser Priester wird im Onsen-ji-Tempel gewürdigt, der sich am Hang des Berg Daishi befindet. Klassisch pilgert man dort hinauf, bevor man sich ins Badevergnügen stürzt.

Ausblick von der Bergstation des Berg Daishi aus hinunter auf Kinosaki Onsen und bis zum Japanischen Meer.
Ausblick von der Bergstation des Berg Daishi aus hinunter auf Kinosaki Onsen und bis zum Japanischen Meer.
Pilgerbesuch am Onsen-ji-Tempel.
Pilgerbesuch am Onsen-ji-Tempel.

Das kannst du entweder zu Fuß tun, indem du 500 Stufen bewältigst. Alternativ fährst du mit der Seilbahn. Da der Onsen-ji auf halber Strecke liegt, gibt es ein praktisches Dreiviertel-Ticket. Damit kannst du zuerst ganz hoch fahren und bei gutem Kaffee und Kuchen im Kinosaki Coffee Miharashi Terrace Café die Aussicht bis aufs Japanische Meer genießen. Danach fährst du runter bis zum Osen-ji und kannst die Treppen nach unten gehen. Selbstverständlich gibt es aber auch ein komplettes Rundfahrt-Ticket.

2. Koche Eier im Thermalwasser

Eier werden im heißen Thermalwasser gekocht.
Eier werden im heißen Thermalwasser gekocht.

Direkt am Fuß des Daishi, wo es auch zur Seilbahn geht, sprudelt es dampfend und zischend aus dem Boden. Die Hauptquelle befindet sich hinter Glas, doch an einem großen Stein, kannst du dem Ursprung des örtlichen Heilwassers ganz nah kommen.

Dort befindet sich auch eine Eisdiele, bei der du rohe Eier erwerben kannst. Diese hängst du dann mithilfe eines Netzes ins heiße Wasser, bis sie gut durch sind und du sie essen kannst.

3. Spaziere mit Yukata-Baumwollkimono durch Kinosaki Onsen

In Thermalbadeorten in Japan schläft man für gewönlich in einem ryokan, also einer traditionellen Unterkunft. In der Regel beinhaltet die Übernachtung Abendessen und Frühstück, dazwischen genießt man das hauseigene Bad. Der Alltag wird draußen gelassen, was sich sogar in der Kleidung widerspiegelt, denn alle tragen für die Zeit vom ryokan zur Verfügung gestellte Baumwollkimono namens yukata. Und das auch, wenn sie die Unterkunft verlassen.

Übernachtungsgäste in traditionellen Kimonojacken nehmen ein Fußbad.
Übernachtungsgäste in traditionellen Kimonojacken nehmen ein Fußbad.

Nun sind die meisten ryokan aber eher so gestaltet, dass man gar nicht vor die Hoteltür muss. In Kinosaki Onsen ist das anders. Dort erhält man in den meisten Unterkünften, selbst wenn sie ein eigenes Bad haben, ein Ticket, mit dem man die sieben öffentlichen Badehäuser benutzen darf. Dementsprechend viele Leute sind im Ort unterwegs und verleihen dem ganzen einen ganz besonderen Flair.

4. Gehe 7 x baden, auch mit Tattoos (und sammle dabei Stempel)

Das tolle an Kinosaki Onsen ist, dass die Stadt tattoofreundlich ist. Eine Seltenheit in Japan, wo diese mit der japanischen Mafia in verbindung gebracht werden und deshalb in den meisten Bädern verboten sind.

Nicht so in Kinosaki. Hier kannst du uneingeschränkt alle sieben der öffentlichen Badehäuser nutzen. (Wie es in den individuellen Unterkünften mit eigenem Bad aussieht, erfragst du am besten vorab.) Dafür gibt es ein Enheitsticket, das aktuell 1.500 Yen kostet und in jedem der Badehäuser gekauft werden kann. Es kann aber auch sein, dass du ohnehin ein Ticket von deiner Unterkunft gestellt bekommst. Wenn du das Ticket einmal hast, zeigst du es einfach bei jedem der Onsen vor.

Das Badehaus mit der schönsten Fassade in Kinosaki Onsen ist das Goshono-yu.
Das Badehaus mit der schönsten Fassade in Kinosaki Onsen ist das Goshono-yu.

Die Badehäuser sind über die ganze Innenstadt verteilt und sehr unterschiedlich gestaltet. Es lohnt sich also auf alle Fälle, mehrere davon zu probieren. Allein schon wegen der schönen Stempel, die es jeweils am Eingang kostenlos zu sammeln gibt.

An jedem Badehaus kannst du Stempel sammeln.
An jedem Badehaus kannst du Stempel sammeln.

Möchtest du alle sieben Badehäuser besuchen, ist das nur am Wochenende möglich. Unter der Woche hat immer irgendeines der Bäder gerade Ruhetag.

5. Fühl dich in Kinosaki Onsen retro

Echter Retro-Flair herrscht in den Old-School-Spielhöllen des Orts.
Echter Retro-Flair herrscht in den Old-School-Spielhöllen des Orts.

Alles in Kinosaki hat einen angenehm nostalgischen, aber gepflegten Vibe. Ob du nun das „Klack Klack“ der Holzsandalen hörst, im Restaurant umgeben von alten Werkzeugen und Reklametafeln sitzt oder in den Läden nach regionalen Leckereien und traditionellem Handwerk Ausschau hältst.

Eine Besonderheit in Kinosaki Onsen sind die Retro-Spielearcaden, die du über die Stadt verteilst findest. Dort kannst du ein paar Münzen investieren und dich an altmodischen Pachinko-Automaten versuchen oder deine Zielsicherheit an der Schießbude unter Beweis stellen.

Mir persönlich hat Kinosaki während meiner Japanreise mit meinem Papa unglaublich gut gefallen. Der Ort ist nostalgisch, aber super gepflegt, hat ein traumhaftes Ortsbild mit Kanal und Weidenbäumen sowie den ganzen Besuchern in Yukata und die Badehäuser sind absolut einen Besuch wert. Als Geheimtipp kann man die Stadt nicht mehr bezeichnen. Da man mit Tattoos baden gehen darf, wird Kinsoaki gerade vor allem unter westlichen besuchern sehr populär. Überlaufen war es aber zumindest letztes Jahr im März trotz Hochsaison noch nicht.

Nostalgie pur entdeckst du mein Schlendern durch die Altstadt.
Nostalgie pur entdeckst du mein Schlendern durch die Altstadt.

Quellen und weiterführende Links

JNTO: Kinosaki Onsen
Japan Guide: Kinosaki Onsen
Live Japan: Kinosaki Onsen


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