Die drei berühmtesten Gärten in Japan – der Kōraku-en Garten in Okayama, Kenroku-en Garten in Kanazawa und der Kairaku-en Garten in Mito – haben alle etwas gemeinsam: sie sind beliebte Reiseziele in Japan. Vor allem die Japaner selbst träumen oft davon, im Leben einmal alle drei besucht zu haben. Was aber genau macht ausgerechnet diese drei japanischen Gärten zu den berühmtesten des Landes?
nihon sanmeien 日本三名園 nennt man sie gemeinsam auf Japanisch. Das Anhängsel „-en“ 園 im Namen steht sowohl in der Sammelbezeichnung als auch jeweils in den einzelnen Namen für „Park“ oder „Garten“. Sie sind Landschaftsgärten und erfüllen alle gewisse Voraussetzungen, die aus den Chroniken der berühmten Luoyang-Gärten stammen, einem antiken chinesischen Gartenbuch (Quelle):
- Weitläufigkeit
- Abgeschiedenheit
- Kunstfertigkeit
- Althergebrachtes
- fließendes Wasser
- Panoramablick
Alle drei Gärten – Kōraku-en, Kenroku-en und Kairaku-en – haben deshalb einen See im Zentrum, um den sich weitläufig ein Wandelgarten erstreckt. Auch wenn sie sich in großen Städten befinden, kann man sich endlos in den großen Parkanlagen verlieren und dem geschäftigen Trubel der Stadt entfliehen.
Kōraku-en Garten in Okayama
Der Kōraku-en 岡山後楽園 in Okayama – entworfen für den daimyō Ikeda Tsunamasa – fügt sich perfekt in die Umgebung ein und „leiht“ sich als Kulisse die wunderschöne schwarze Krähenburg. Von Anfang an war es hier Tradition, den Garten regelmäßig für die Öffentlichkeit zu öffnen.
Heute steht es Besuchern immer frei, durch die die riesige Anlage zu spazieren und die unterschiedlichsten Blüten im Laufe der Jahres zu bewundern. Zusätzlich laden Teehäuser zu einer Ruhepause ein.
In den Sommermonaten kann man den Kōraku-en auch abends besuchen, während der Park mit Bambuslaternen erleuchtet wird.
Mehr Infos bei der japanischen Fremdenverkehrszentrale
Kenroku-en Garten in Kanazawa
Der Kenroku-en 兼六園 heißt wortwörtlich übersetzt „Garten mit sechs Merkmalen“. Damit sind die eingangs genannten Weitläufigkeit, Abgeschiedenheit, Kunstfertigkeit, Althergebrachtes, fließendes Wasser und Panoramablick gemeint. Mit anderen Worten: der Kenroku-en ist der perfekte japanische Garten.
Er entstand über Jahrhunderte hinweg im Privatbesitz des Maeda-Clans. Wahrzeichen und beliebtestes Fotomotiv ist die steinerne Laterne auf nur zwei Beinen.
Wie die meisten japanischen Gärten hat der Kenroku-en das ganze Jahr über etwas zu bieten, ist aber vor allem auch im Winter ein beliebtes Reiseziel. Denn um die Bäume im Park vor der Last durch den Schnee zu schützen, werden Konstrukte aus Seilen gespannt.
Mehr Infos bei der japanischen Fremdenverkehrszentrale
Kairaku-en Garten in Mito
Auch der Kairaku-en 偕楽園 in Mito geht auf eine Adelsfamilie zurück. 1842 ließ Tokugawa Nariaki den Park anlegen. Der Name bedeutet so viel wie „Park, in dem sich alle entspannen können“. Er war erst Priestern und Samurai zugänglich, bald danach auch auch dem gemeinem Volk.
Heute erfreut sich der Garten vor allem zur Pflaumenblüte im Februar großer Beliebtheit. Circa 3.000 Pflaumenbäume befinden sich auf dem Gelände.
Der Senba-See inmitten des Gartens rühmt sich mit seinen schönen Schwänen.
Mehr Infos bei der japanischen Fremdenverkehrszentrale
Japans drei berühmte Gärten stehen für ganz bestimmt ästhetische Prinzipien, die sie perfekt vereinen. Mir persönlich gefällt es durch die weitläufigen Anlagen zu flanieren und mich an den bunten Blüten zu erfreuen. Noch höher aber schlug mein Herz zum Beispiel beim Mōri Garten in Hōfu.
Welcher japanische Garten gefällt dir am besten?
Für später pinnen
PS: Wenn du täglich ein Stück Japan in deinen Social-Media-Feeds und dich mit anderen Japan-Fans austauschen möchtest, folge mir auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest.
Noch mehr Neuigkeiten, Infos, Lustiges und Skurriles gibt es jeden Montag im Japanliebe Newsletter. Trag dich gleich ein und lerne Japan mit mir kennen.
Wir haben auf unserer Japansreise noch einen zwei Tagesspot zwischen Kyōto und Tōkyō frei. Würdest du Kanazawa und Kenrokugarten empfehlen oder einen Aufenthalt am Fuji. Ich wäre dir dankbar, wenn du mir helfen könntest.
Lieber Johannes,
das ist natürlich schwierig zu beantworten, weil beides seinen Reiz hat und es sehr auf eure Interessen ankommt. Wenn es die erste Reise nach Japan ist, würde ich aber tendenziell eher den Fuji wählen. Für welche Jahreszeit plant ihr denn?
Alles Liebe
Elisa
Hallo Elisa, wir fliegen nächsten August.
Danke für deine Einschätzung schon mal ?.
Hallo Johannes,
während den olympischen spielen also. Da wird sowohl in Kanazawa als auch um den Fuji sehr viel los sein :) Meine Idee: quartiert euch auf der Izu-Halbinsel ein. Dort kann man wundervoll wandern, bei gutem Wetter habt ihr je nach Location Blick auf den Fuji, die Gegend ist berühmt für ihre tollen Ryōkan. Einzig zu beachten: der Japan-Rail-Pass (wenn ihr ihn nutzen wollt/werdet) gilt nicht auf der ganzen Izu-Halbinsel, da dort ein Großteil von einer privaten Bahngesellschaft bedient wird. Lasst euch davon aber nicht abhalten :) von dort aus könnt ihr dann super einen Tagesausflug ins Hakonegebiet, nach Fujinomiya o.ä. machen, wo ihr näher an den Fuji ran kommt.
Ich hoffe das hilft :)
Alles Liebe, Elisa