Japans berühmteste Kreuzung in Shibuya.

Shibuya Crossing: mit 15.000 anderen über die Kreuzung

Willkommen in Shibuya, wo Tag und Nacht das Leben pulsiert. Wohin man sieht Menschen, Werbeanzeigen in Häusergröße, vorbeirollende Lastwägen beschallen einen mit den J-Pop Hits von morgen und Flachbildschirme bewerben Game-Neuerscheinungen. Der Bahnhof in Shibuya ist der mit dem größten „Menschenumsatz“ pro Tag in Tōkyō.

Und dann ist da noch die Kreuzung. Jene, die jeder schon einmal im Fernsehen oder einem Film gesehen hat. Bei Grün strömen Fußgänger in alle Richtungen – auch diagonal – über die Straße, zu Stoßzeiten angeblich bis zu 15.000 (!!!) pro Grünphase. Shibuya Crossing muss man bei einer Japanreise gesehen haben.

Im Stadtteil Shibuya in Tōkyō kann man nach Herzenslust bummeln und shoppen.
Im Stadtteil Shibuya in Tōkyō kann man nach Herzenslust bummeln und shoppen.

Shibuya Crossing – die berühmteste Kreuzung der Welt

Shibuya Ekimae Kōsaten 渋谷駅前交差点 (dt. Kreuzung vor dem Bahnhof Shibuya) heißt die wohl berühmteste Kreuzung der Welt offiziell. Auf Englisch nennt man sie Shibuya Crossing oder Shibuya Scramble. Über 36 Meter streckt sich der diagonale Zebrastreifen über den Verkehrsknotenpunkt vorm Bahnhof Shibuya, an dem fünf Straßen aufeinander treffen. Bei Grün wird der komplette Autoverkehr gestoppt und die Fußgänger strömen in alle Richtungen los. Umgangssprachlich nennt man diese Art Kreuzung eine „Alle-Gehen-Kreuzung“. 

Doch wie viele Menschen sind es eigentlich genau, die Shibuya Crossing jeden Tag überqueren? Durchschnittlich um die 3.000 Passanten je Grünphase, doch zu Stoßzeiten können Zahlen von bis zu 15.000 Menschen erreicht werden, die in Shibuya über die Kreuzung eilen. Es gibt Hochrechnungen auf circa 260.000 Leute am Tag, an Feiertagen bis zu knapp doppelt so viele. (Diese Zahlen beruhen auf einem Artikel der Asahi Shinbun von 2016)

Weltberühmtheit erlangte der Verkehrsknotenpunkt durch Sofia Coppolas Kultfilm „Lost in Translation“. Danach entwickelte sich die Kreuzung rasant zu dem repräsentativen Ort für Tōkyō im westlichen Film und Fernsehen.

Die Kreuzung in Shibuya von oben sehen

Mittlerweile habe ich die Straße in Shibuya mehrfach selbst überquert und muss ganz ehrlich sagen: steckt man drin in den Menschenmassen, fühlt es sich gar nicht besonders spektakulär an. Viel spannender ist es, die Kreuzung von oben zu sehen. Dafür gibt es diverse Möglichkeiten, vor allem in Restaurants und Cafés in den oberen Stockwerken der umliegenden Gebäude. Am besten aber ist es, wenn du dir die Kreuzung in Shibuya von einer der beiden folgenden Aussichtsplattformen von oben anschaust.

Magnet by Shibuya 109

Auf der Aussichtsplattform des "Magnet by 109" kann man so ein cooles Bild von sich über der Kreuzung in Shibuya schießen lassen. (Foto: Magnet by 109)
Auf der Aussichtsplattform des „Magnet by 109“ kann man so ein cooles Bild von sich über der Kreuzung in Shibuya schießen lassen. (Foto: Magnet by 109)

Einen sehr guten Blick hat man von der Aussichtsplattform im Kaufhaus „Magnet by Shibuya 109“. Der Eintritt kostet 600 Yen, leider kann man nur durch eine Scheibe fotografieren, was bei guten Wetter Reflexionen in den Bildern erzeugt. Toll ist hingegen die Möglichkeit einen etwas höheren Eintritt von 1.000 Yen zu zahlen, dafür kann man über eine weiter oben am Dach installierte Kamera ein Foto von sich schießen lassen, das einen selbst auf der Plattform und die Kreuzung darunter zeigt.

Shibuya Sky im Shibuya Scramble Square

Von der Aussichtsplattform "Shibuya Sky" des "Shibuya Square Scramble" Hochhauses lassen sich Bilder von der Kreuzung aus schwindelerregender Höhe machen. (Foto: Shibuya Scramble Square)
Von der Aussichtsplattform „Shibuya Sky“ des „Shibuya Square Scramble“ Hochhauses lassen sich Bilder von der Kreuzung aus schwindelerregender Höhe machen. (Foto: Shibuya Scramble Square)

Im November 2019 eröffnete das Shibuya Scramble Square Hochhaus mit unzähligen Geschäften und Büros. Für Touristen sind das Highlight jedoch das oberste Stockwerk und eine Aussichtsplattform auf dem Dach. Shibuya Sky nennt sich die neue Attraktion, die eine einzigartige 360-Grad-Aussicht über Shibuya und ganz Tōkyō bietet. Der Preis ist entsprechend hoch mit 1.800 Yen online und 2.000 Yen vor Ort.

Perfekt für Instagram. Die Aussichtsplattform "Shibuya Sky" des "Shibuya Square Scramble" Hochhausesbietet einen einmalige 360-Grad-Aussicht auf ganz Tōkyō. (Foto: Shibuya Scramble Square)
Perfekt für Instagram. Die Aussichtsplattform „Shibuya Sky“ des „Shibuya Square Scramble“ Hochhausesbietet einen einmalige 360-Grad-Aussicht auf ganz Tōkyō. (Foto: Shibuya Scramble Square)

Hachiko Exit – selbst über die Kreuzung in Shibuya laufen

Auch wenn es beeindruckender ist, die Kreuzung von oben zu sehen, selbst einmal drüber laufen muss natürlich auch sein. Der Bahnhof Shibuya ist gigantisch und unübersichtlich, doch du folgst einfach den Schildern zum Hachiko Exit.

Hachiko ist jener Hund, der vor dem Bahnhofsgebäude jeden Tag auf sein Herrchen wartete, auch nachdem dieses verstorben war. Es gibt über den treuen Vierbeiner mehrere Filme, unter anderem mit Richard Gere*. Zu seinen Ehren steht am Hachiko-Ausgang der Station eine Bronzefigur, die ein reger Treffpunkt für Jugendliche und natürlich auch ein Touristenmagnet ist. Hast du die Statue gefunden, bist du auch schon mitten an der Kreuzung und kannst dich ins Getümmel stürzen.

Für immer verewigt: der treue Hund Hachiko, der auf sein längst verstorbenes Herrchen wartet.
Für immer verewigt: der treue Hund Hachiko, der auf sein längst verstorbenes Herrchen wartet.

Dann heißt es die Gegend erkunden. Ein Kaufhaus reiht sich hier an das Nächste, doch es gibt bis heute auch traditionelle Läden und kleinere Gassen zu erkunden. Bei Bedarf gibt es in der Nähe jede Menge Love Hotels. Wem das Menschenaufkommen in Shibuya zu hoch ist, der kann den Trubel auch schnell hinter sich lassen und macht sich auf den Weg in Richtung Yoyogi-Park, um dem Meiji-Schrein einen Besuch abzustatten.

Quellen und weiterführende Links

Magnet by Shibuya 109

Shibuya Scramble Square

Shibuya Sky: 230 Meter über dem Scramble Crossing | Asienspiegel

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4 Kommentare zu “Shibuya Crossing: mit 15.000 anderen über die Kreuzung

  1. Christian

    Ich kann mich noch gut dran erinnern. Selbst der Versuch eine diagonale Passage zu filmen war ein gefährliches Unterfangen. Aber sehr lustig :-)

    • Am lustigsten ist ja auch, dass wir uns beim Filmen gegenseitig gefilmt haben *lach*

  2. Ohayo,

    Ja das mit der Kreuzung ist ein Erlebnis für sich, Insgesamt der Stadtteil hat eine geniale Atmosphäre.
    Die Kreuzungsüberquerung konnte ich bisher nur an einem Tag Abends gegen 19 Uhr miterleben,
    da war schon was los (2 Hochzeitsanträge via kamera und 1ne direkt auf der Kreuzung, war schon witzig mit anzusehen).
    Gerade Abends wenn noch kleinere Bands live Musik spielen (manche konnte man im Gegenzug zu deutschen Großstädten, ganz gut hören), ist die Stimmung und die Atmosphäre genial, und nur zu empfehlen.

    Also Shibuya muss man erlebt haben, wenn man in Tokyo ist :D

    MfG
    Linden

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