Haben Spinnen für dich auch diesen gewissen Gruselfaktor? Willkommen auf Kyushu, der südlichste der vier japanischen Hauptinseln mit ihren Jorō Spinnen (jap. jorōgumo), deiner persönlichen Nemesis. Denn hier tummelt sich im Herbst wirklich überall Nephila clavata, die sogenannte Prostituiertenspinne.
Mittlerweile bin ich erwachsen genug, um nicht beim Anblick eines jeden Krabbeltiers hysterisch kreischend auf die Barrikaden zu gehen, aber ihr könnt euch sicher sein, dass ich ein gutes Auge darauf hatte nicht in eines der straßenüberspannden Netze zu laufen. Vor allem die weiblichen Tiere sind bis zu handtellergroß und lassen die kleinen Männchen daneben völlig verblassen. Hier mal so zum Größenvergleich:
Woher der Name Prostituiertenspinne genau kommt, konnte ich nicht herausfinden, doch es gibt die jorōgumo auch als Gestalt der japanischen Mythologie: eine Spinne, die sich in eine Frau verwandeln kann, um dann wehrlose Männer zu verführen und in Seide einzuspinnen.
Tiere, die auch eine menschliche Gestalt annehmen können, gibt es in Japans alten Geschichten oft. Weiter bekannt ist wahrscheinlich der Fuchs als sagenumwobenes Tier. Auf Kyushu ist es eben auch die jorōgumo. Und angesichts der grusligen und zugleich elegant faszinierenden Erscheinung der Seidenspinnenart, verwundert es mich wenig, dass sich um sie mythische Märchen ranken.
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wechputzen!
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Nicht umsonst war diese Spinnenart Vorbild für das Monster Kumonga (dt: Spiega), das aber für unseren lieben Gojira kein echter Gegener ist.
Oh oh, nach „Kumonga“ google bei Spinnenaversion…keine gute Idee. Diesen Godzillagegener kannte ich ehrlich gesagt noch nicht. In diesem Hause hier sind wir große Mothra-Fans ;)
Muah, zeig doch nicht so etwas. Ich lebe ja nach dem Prinzip leben und leben lassen, auch bei Spinnen…so lange sie mir nicht zu nahe kommen
Ich muss schon auch sagen, meine Lieblingstiere sind es nicht gerade ^^;