Dezember ist der beste Monat für deine Japanreise, wenn du die Vorzüge der kalten Jahreszeit magst: Schnee mit all seinen Möglichkeiten, den Genuss heißer Quellen und wärmendes Essen. Vor allem ist das Wetter trocken, die Chance, den Fuji zu sehen, hoch und die Anzahl der Touristen hält sich in Grenzen. Für Wintersportfans und gemütliche Romantiker ist der Dezember für einen Japanurlaub einfach perfekt.
Von glitzernd erleuchteten Innenstädten bis hin zu sehenswerten Festen und Traditionen. Hier kommen meine fünf Gründe für Japan im Dezember:
1. Illumination
Immer zum Ende des Jahres verwandelt sich Japan in eine glitzernd-leuchtende Wunderwelt. „Illumination“ ist das Stichwort und verschafft vermutlich so manchem LED-Hersteller einen guten Jahresabschluss.
Die Tradition wird zurückgeführt auf die Beleuchtung des Tsutenkaku Tower in Ōsaka im Jahr 1903 anlässlich einer Wirtschafts-Ausstellung, nimmt aber durch den Vormarsch von LED die letzten Jahre massiv zu. (Quelle)
Hinter dem Wort verbirgt sich die Beleuchtung von Bäumen, Flächen und Gebäuden mit Tausenden kleinen Lichtern, die eine romantische Stimmung erzeugen. In vielen Städten sind ganze Straßenzüge oder Alleen beleuchtet und frei zugänglich, es gibt aber durchaus Locations, die Eintritt kosten.
2. Wintersport
Japan bietet Wintersport-Liebhabern über 500 Ski-Resorts mit wunderbaren Pisten zum Skifahren und Snowboarden.
Ausleihen von Equipment und sogar Kleidung ist fast überall problemlos möglich. Dies ermöglicht es, auch ein paar Ski-Tage während einer Japanreise im Winter einzubauen, ohne die eigene Ausrüstung aus Deutschland mitbringen zu müssen.
Das tolle an Wintersport in Japan: viele Resorts sind durch natürliche heiße Quellen mit Onsen ausgestattet. So kann man abends nach einem anstrengenden Tag auf der Piste im warmen Wasser ausspannen.
3. Onsen + Winterfood
Man muss nicht Ski fahren gehen, um in den Genuss von Japans heißen Quellen zu kommen. Es gibt sowohl Onsen, die Tageskarten anbieten als auch unzählige Hotels und ryokan (traditionelle Unterkünfte), die einen eigenen Onsen im Haus haben.
Zu beachten ist, dass nicht überall Tattoos erwünscht sind. Diese Seite hilft weiter, um einen geeigneten zu finden.
Ich persönlich liebe es, einen kleinen Privatonsen auf dem Zimmer zu haben, den man Tag und Nacht, wann immer man möchte, so oft man möchte, benutzen kann. Was gäbe ich darum (wie in dem Bild oben) genau jetzt im heißen Wasser sitzen und in die japanische Landschaft schauen zu können.
Und dann ist da noch das leckere Essen in Japan. Eigentlich immer. Aber im Winter macht es besonders Spaß, sich an heißen Eintöpfen, Suppen und saisonalen Leckereien wie kaki (Persimone), Kürbis, Maronen und Pilzen zu laben.
4. Weihnachten + Jahreswechsel
Weihnachten hat in Japan keine christliche Tradition. Stattdessen ist es der Tag der Pärchen. Und der von KFC (Kentucky Fried Chicken). Wenn du also eine Japanreise im Dezember planst, warum dann nicht mal ganz alternative, japanische Weihnachten?
Dafür verbringst du am Heiligabend ein romantisches Date und gehst am besten an einem der vielen Illumination-Spots spazieren, bevor du irgendwo schön essen gehst (unbedingt vorher reservieren) und dir dann noch ein schönes Stück Torte gönnst. (Die Japaner bestellen schon Monate vorher kunstvolle Minitorten bei Konditoreien und in Convenience Stores vor).
Alternativ machst du es wie viele andere Japaner und holst dir einen „Weihnachtseimer“ bei KFC. Durch cleveres Marketing hat dieser sich als angeblich perfektes Pendant zum amerikanischen Truthahn-Festessen als Tradition im Lieblingsland etabliert.
Den Jahreswechsel in Japan zu verbringen, ist wahrlich etwas Besonderes. Denn Neujahr nimmt dort den Stellenwert ein, den Weihnachten in der christlichen Welt hat: die Familie kommt zusammen, viele Geschäfte schließen und man stimmt sich besinnlich aufs neue Jahr ein.
Dazu gehören viele Traditionen, an denen du teilnehmen kannst. Welche dies sind, habe ich ausführlich hier und hier zusammengestellt.
5. Feste in Japan im Dezember
Nankinmachi-Laternenfest in Kobe
Kobes Chinatown ist an sich bereits einen Besuch wert, wenn man die westlich angehauchte Hafenstadt unweit von Ōsaka besucht. Von Ende November bis Mitte Januar bietet das Nankinmachi-Laternenfest zusätzlich Anreiz. Unzählige typisch chinesische Laternen erhellen den Stadtteil ab Einbruch der Dämmerung und machen den Besuch zu einem besonders bezaubernden Erlebnis.
Nachtfest in Chichibu
Beim zweitägigen Yomatsuri werden prunkvolle Laternenwagen zu Trommeln und Flöten durch die Stadt Chichibu gezogen, während die Zuschauer sich am süßen, heißen Reisgetränk amazake 甘酒 wärmen.
Höhepunkt des Fests ist der zweite Abend. Die Teilnehmer vollbringen einen wahren Kraftakt und ziehen die tonnenschweren Wägen einen Berg hinauf. Ist dies geschafft, wird ausgelassen gefeiert und ein mehrstündiges Feuerwerk krönt die Feierlichkeiten.
Mehr Info: Nachtfest von Chichibu
Namahage-Festival in Oga
Das Oga no namahage-Matsuri erinnert an ähnliche Traditionen im Alpenraum: junge Männer verkleiden sich mit Strohumhängen und tragen Holzmasken mit gruseligen Fratzen. So auch auf der kleinen Halbinsel Oga in der schneereichen Präfektur Akita.
Am Silvesrterabend ziehen sie von Haus zu Haus und erschrecken die Kinder, damit diese im kommenden Jahr besser auf ihre Eltern hören. Willkommen geheißen werden sie mit Reiswein und mochi-Reiskuchen.
Mehr Info: Offizielle Website (Englisch)
Warst du schon mal im Dezember in Japan? Was hat dir besonders gut gefallen und kannst du weiter empfehlen?
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