Du hast beschlossen, im März nach Japan zu fliegen? Zugegeben, mit der Idee bist du nicht allein. Es geht auf die Hauptreisezeit in Japan zu. Kein Wunder, denn Ende des Monats beginnt die Kirschblüte, das schönste Spektakel des Jahres. Doch auch der restliche Monat hat ein paar besonders schöne Highlights für eine Japanreise zu bieten. Vom Hina-Puppenfestival rund um den Mädchentag bis hin zu zwei ganz besonderen Spektakeln in Nara und Kyoto stelle ich dir heute wieder fünf Gründe vor, warum es sich lohnt ausgerechnet im März in Japan Urlaub zu machen.
1. Das Hina-Puppenfest zum Mädchentag
Am 3. März wird in Japan der Mädchentag gefeiert und mit ihm das Hina-Matsuri (雛祭り) – das Fest der Puppen. In den Wochen davor werden in Haushalten mit einer Tochter und an öffentlichen Plätzen wie Schulen ein Set von speziellen Puppen, den hinaningyō (雛人形) aufgestellt. Dafür gibt es ein treppenartiges Podest. Auf die oberste Stufe kommen zwei Puppen, die Kaiser und Kaiserin darstellen, darunter Diener und Musiker.
Puppen wird in Japan nachgesagt, dass sie die Fähigkeit haben, böse Geister einzuschließen. Früher ließ man die Puppen auf einem Boot ins Meer treiben, um so jene bösen Geister loszuwerden. Eine Legende über das Hina-Matsuri besagt, dass das Mädchen einer Familie, das vergisst, alle Puppen vor der Nacht zum 4. März wegzuräumen, in diesem Jahr nicht heiraten wird.
Da die hinaningyō ein Kaiserpaar aus der Heianzeit darstellen, sind die Gewändern entsprechend prachtvoll verziert. Es lohnt sich, einen Blick auf die schönen Displays zu werfen, wenn es dich um den 3. März nach Japan verschlägt.
2. Erdbeeren pflücken
Ich weiß, ich weiß, manchmal klingt es, als käme ich mit banalen Gründen ums Eck. Erdbeeren pflücken, das geht in Deutschland auch! Und damit hast du recht. Doch wer einmal erlebt hat wie sehr Japaner saisonale Ereignisse zelebrieren, versteht, warum ich etwas für uns so alltägliches wie aufs Erdbeerfeld gehen dort etwas besonderes ist.
Japan hat gewisse Regionen, die bekannt für den Erdbeeranbau sind. Erntezeit ist anders als bei uns schon viel früher von Januar bis April. Meistens werden sie in Gewächshäusern gezüchtet und hängen an Blumenampeln oder speziellen Töpfen von Gestängen. Sie sehen feiner aus als unsere einheimischen Früchte und schmecken auch süßer.
Foto: Joi Ito | Flickr
Und die Japaner wären nicht die Japaner, wenn man in den Cafés dann nicht einfach alles mit Erdbeeren bekommen würde – vom Törtchen bis zum Getränk. Obst wird im Lieblingsland mit besonders viel Hingabe und Liebe gepflegt (hast du schon mal von den Melonen gehört, die mehrere Hundert oder sogar Tausend Euro kosten?), deshalb hat das Erdbeerpflücken seinen Weg in die Liste hier gefunden.
3. Hanatoro Matsuri in Kyoto
Kyoto mit all seinen Tempeln, Schreinen, Pagoden und Gärten hat wirklich zu jeder Jahreszeit seinen eigenen Charm. Ganz besonders aber lohnt es sich, die Stadt Mitte März zum Hanatoro Matsuri zu besuchen. Dabei wird der ganze Higashiyama Stadtteil rund um den Kyomizudera Tempel und Yasaka Schrein abends beleuchtet.
Foto: Ervaar Japan | Flickr
Teils durch Laternen die Wege entlang, teils durch Scheinwerfer, die heilige Stätten und besondere Touristen-Hot Spots anstrahlen. Natürlich haben auch die Geschäfte länger geöffnet und laden zu einem abendlichen Bummeln durch die Stadt ein.
Foto: Musume Miyuki | Flickr
Das Fest findet ein weiteres Mal im Dezember statt. Dann wird der Arashiyama Distrikt mit dem berühmten Bambuswald beleuchtet.
Mehr Infos zum Hanatoro Matsuri
4. Omizutori Matsuri in Nara
Eigentlich heißen die buddhistischen Feierlichkeiten, die jedes Jahr vom 01.–14. März in Nara stattfinden Shunie, doch sie sind weithin bekannt als O-mizutori (お水取り) – die Zeremonie des Wasserziehens aus einer heiligen Quelle. Dieses Zeremoniell findet mitten in der Nacht einmalig während der zweiwöchigen Feierperiode statt.
Foto: Musume Miyuki | Flickr
Das große Spektakel, das allabendlich die Zuschauer lockt hat, ganz im Gegenteil mit viel Feuer zu tun. An der Nigatsudo Halle des Todaiji Tempels (das ist der mit der riiiiesengroßen Buddha-Statue) werden allabendlich mehrere Meter große Fackeln entzündet. Dies gibt natürlich einen spektakulären Anblick.
Foto: Satoshi KAYA | Flickr
Mehr Infos zum Omizutori Matsuri
5. Kirschblüte
Hach, die Kirschblüte! Der wahrscheinlich schönste und häufigste Grund, nach Japan zu reisen. Ich hatte schon einmal das Vergnügen, sie zu erleben. Und es geht wohl kaum japanischer als mit einer häßlichen, blauen Plastikplane (oh ja, daran geht kein Weg vorbei) unter den rosa leuchtenden Kirschblüten zu sitzen, von denen sich einzelne Blätter lösen und wie Schnee durch die Luft nach unten treiben.
Das Problem ist, dass man vorher nicht genau sagen kann, wann die Sakura wo blühen werden. Wie einen Wetterbericht gibt es eine jährliche Vorhersage, die ständig minutiös angepasst wird. Aber das hilft einem wenig, wenn mann Monate vorher seine Japanreise planen und buchen muss.
Am sichersten Fährt man– vorausgesetzt man ist auf der Golden Route zwischen Tokio und Hiroshima unterwegs – wenn man sich die letzte März- und erste Aprilwoche in Japan aufhält. Dann am besten noch mit einem Japan Rail Pass, damit man auch mal spontan in den Shinkansen springen kann, um der Kirschblüte entgegen zu fahren.
Nützliche Links zur Planung für eine Reise während der Kirschblüte in Japan:
- Aktuelle Kirschblüten-Vorhersage der Japan Weather Association
- Durchschnittswerte der Blütezeiten je nach Stadt
Warst du schon mal im März in Japan? Was hat dir besonders gut gefallen und kannst du weiter empfehlen?
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