Willkommen im Thermalbadeort Kawaguchiko am Fuß des Fuji.

Hakone oder Kawaguchiko, um den Fuji zu sehen?

Wenn du eine Reise nach Japan planst, hast du bestimmt zwei Dinge auf der Liste: in heißen Quellen baden und den Fuji sehen. Für beides gibt es diverse Möglichkeiten. Eine tolle Kombination aus beidem bieten jeweils die Gegend um Hakone und den See Kawaguchiko. Nun ist natürlich die große Frage, welchen der beiden Orte du für einen Ausflug oder eine Nacht in einem traditionellen ryokan-Gasthaus wählen solltest. Wo kann man den Fuji am bestehen sehen? Was haben die beiden Regionen sonst zu bieten? Meine persönlichen Erfahrungen.

Hakone – Tōkyōs Naherholungsgebiet

Kitschig und zugleich ikonisch: der Blick über den Ashi-See mit Piratenschiff, Schreintor und Aussicht auf den Fuji.
Kitschig und zugleich ikonisch: der Blick über den Ashi-See mit Piratenschiff, Schreintor und Aussicht auf den Fuji.

Hakone ist ein Thermalgebiet im Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark. Es bietet neben unzähligen Unterkünften mit heißen Quellen zahlreiche heruasragende Museen, ein geoaktives Tal mit Schwefelausdünstungen, unterschiedliche Ausblicke auf den Fuji, ein rotes Schreintor im Wasser und einen Rundkurs mit unterschiedlichsten Verkehrsmitteln inklusive Zug, Zahnradbahn, Schiff, Seilbahn und Bus.

Mit dem praktischen Hakone Free Pass, den es für zwei oder drei Tage gibt, kannst du all die genannten Verkehrsmittel des Betreibers Odakyu nutze. Zusätzlich bringt dich eine Direktverbindung in circa 90 Minuten von Shinjuku nach Hakone-Yumoto, wo der Rundkurs beginnt. Selbstverständlich kannst du auch alle Fahrten einzeln bezahlen. Doch der Hakone Free Pass zahlt sich, wenn du Lust auf den Rundkurs hast, definitiv aus.

An klaren Tagen hast du von der Hakone-Seilbahn und vom Ufer des Ashi-Sees aus einen ikonischen Blick auf den Fuji im Hintergrund, Gewässer und rotes Schreintor im Vordergrund. Am besten mit einem der stattlichen Piratenschiffe auf dem Bild, die hier Touristen von A nach B bringen.

Kawaguchiko – am Fuß des Fuji

Blick auf den Fuji vom Oshi-Park in Kawaguchiko uas. Im Juli blühen dort Lavendel und Sonnenblumen.
Blick auf den Fuji vom Oshi-Park in Kawaguchiko uas. Im Juli blühen dort Lavendel und Sonnenblumen.

Direkt um den Fuji befinden sich fünf Seen, einer davon ist der Kawaguchi-See (jap. Kawaguchiko), an dessen östlichen Ufer sich die gleichnamige Stadt befindet. Diese besteht größtenteils aus Hotels und bietet zusätzlich ein paar kleinere Museen, sowie eine schöne Seepromenade mit fantastischem Blick auf den Fuji. Auch hier gibt es eine Seilbahn mit tollen Ausblicken. Hübsch ist ein Freilichtmuseeum mit alten Bauernhäusern als schönes Motiv mit dem Fuji im Hintergrund.

Am schnellsten kommst du nach Kawaguchiko per Bus von den Bahnhöfen Tokyo, Shibuya oder Shinjuku aus. Wenn du lieber Zug fährst, gibt es nur wenig Direktverbindungen am Tag zwischen Shinjuku und Kawaguchiko. Für gewöhnlich steigst du in Otsuki von JR in die Fujikyu Railway Line um. In jedem Fall bist du zwischen zwei und drei Stunden einfach unterwegs.

In Kawaguchiko dreht sich alles um den Fuji. Ist die Sicht frei, ist der Ausblick wirklich spektakulär. Von hier aus kannst du auch Ausflüge zu interessanten Schreinen rund um die Fuji-Verehrung machen oder mit dem Bus auf 2300 Meter Höhe zur fünften Station des Yoshida Trails hoch fahren, von wo die meisten in der Sommersaison die Fujibesteigung beginnen.

Hakone oder Kawaguchiko – was ist besser?

Japan in einem Bild: der Fuji und das rote torii des Hakone-Schreins am Ashi-See.
Japan in einem Bild: der Fuji und das rote torii des Hakone-Schreins am Ashi-See.

Aus meiner persönlicher Erfahrung heraus ist Kawaguchiko fantastisch, vorausgesetzt die Sicht ist klar. Und das ist sie leider selten. Ohne die beeindruckende Aussicht hat das Örtchen leider nicht so viel zu bieten. Behelfen kann man sich mit Ausflügen nach Fujiyoshida, um ein paar Schreine abzuklappern oder auf die fünfte Station, um wenigstens einmal zur Hälfte auf dem Fuji gewesen zu sein.

Habe ich die Wahl oder werde nach einer Empfehlung gefragt, würde ich immer zu Hakone tendieren. Die Rundfahrt die Berghänge hoch (der Zug muss unterwegs ein paar Mal wenden und in die andere Richtung weiterfahren, da sonst die Steigung zu hoch wäre), über Schwefeltal und den Ashi-See in Kombination mit den schönen Kunstmuseen hat für mich persönlich so viel Eigenwert, dass es gar nicht soo schlimm ist, wenn der Fuji sich in Wolken hüllt. Ganz im Gegenteil, bei Nebel wird ein Besuch am Hakone-Schrein erst so richtig stimmungsvoll.

Das Schreintor des Hakone-Schreins in dichtem Nebel.
Das Schreintor des Hakone-Schreins in dichtem Nebel.

Fazit daraus ist: hat man Spielraum und kann spontan am selben Tag entscheiden, einen Tagesausflug nach Kawaguchiko zu machen und weiß, die Sicht ist klar, kann beherzt in Bus oder Zug springen. Wenn du voraus planst und entscheiden musst, mache lieber zwei Nächte im Hakone-Gebiet, um so richtig schön auszuspannen.


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Kategorien Reisen

Über

Ich bin Elisa, Japan ist meine große Liebe und hier erzähle ich davon. Gerade habe ich meine erste Japanliebe-Gruppenreise durch Japan geführt und lebe nun bis Ende des Jahres in Tōkyō. Was für ein Abenteuer!

1 Kommentar zu “Hakone oder Kawaguchiko, um den Fuji zu sehen?

  1. Hallo liebe Elisa,

    danke für deinen informativen Blog und die vielen Tipps und Erfahrungsberichte! Sie sind sehr nützlich für die Planung unserer ersten Japanreise (und damit Erfüllung unseres gemeinsamen großen Traums), die nächsten Mai kurz nach der Golden Week ansteht. Sie wird drei Wochen gehen und wir sind jetzt schon komplett aufgeregt! :D

    Momentan ist der Plan, erstmal drei Tage in Tokio zu verbringen. Dann planen wir einen Abstecher nach Hakone, wie in diesem Artikel von dir empfohlen – dort drei Tage, auf jeden Fall auch welche im Ryokan, damit wir die Natur genießen und nach Tokio etwas Energie sammeln können für den Rest der Reise ;)
    Die nächste Homebase soll dann für fünf Tage Kyoto sein, damit wir genug Zeit für Tagesausflüge nach Osaka und Nara haben – vielleicht auch nach Arashiyama. Und auch Hiroshima wollen wir drei Tage bleiben mit Tagesausflügen u.a. nach Miyajima und Takehara. Da wir von Tokio aus zurückfliegen, planen wir dort am Ende auch nochmal 2 Tage ein.

    Dann haben wir aber noch ein paar Tage offen, wo wir uns noch nicht sicher sind, was wir damit anfangen sollen :D Deswegen die Frage an dich: meinst du, das passt als erste Japanreise? Sind die Aufenthalte zu lang/zu kurz und falls es passt: Hast du Tipps, was wir mit den übrigen Tagen anfangen können? Ich wüde gerne etwas in die Natur, wo es vielleicht auch ruhiger ist – oder ans Meer ;)

    Ansonsten frage ich mich, wie man ohne Mietwagen in die abgelegeneren Ecken kommt, bzw. wie man sich abseits der Großstädte – z.B. in Hakone – fortbewegt. Wie komme ich dort am Besten zu einem ruhig gelegenen Ryokan? Zwischen den Großstädten natürlich Shinkansen und usse/Züge für Tagesausflüge, aber sind damit auch kleinere Orte erreichbar?

    Danke dir im Voraus für deine Antwort und generell für deine wunderbare Arbeit!

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