Bei meiner geführten Best-of-Japanreise (trage dich für zukünftige Termine in meinen Newsletter ein) verbringen wir den ersten vollen Tag immer in Inuyama. Die Stadt in der Präfektur Aichi liegt nur eine halbe Zugstunde von Nagoya entfernt und hat alles, was du für einen perfekten Tag in Japan brauchst: eine alte Burg, schöne Ausblicke über das Kiso-Tal, einen japanischen Garten mit Teehaus, magische Schreine und eine beschauliche Altstadt mit jeder Menge Möglichkeiten, regionale Spezialitäten kennenzulernen. Darüber hinaus findet hier im April ein spektakuläres Frühlingsfest bei voller Kirschblütenpracht statt, während im Oktober alles nach Osmanthus duftet. Meine Gäste lieben es während ihrer ersten Japanreise und ich bin mir sicher, dass auch du hier einen richtig guten Day Trip von Nagoya aus haben wirst.

Inuyama Tagesausflug: Was du wissen musst
Inuyama bietet genug zu sehen für einen gemütlichen und erfüllten Tagesausflug. Allerdings wird die Stadt oft in Kombination mit dem Freilichtmuseum Meiji Mura empfohlen, in dem auf einem riesigen Areal Gebäude, Fahrzeuge und Maschinen aus der Meiji-Zeit (1868–1912) gezeigt werden. Also Japans Zeit der Industrialisierung und Öffnung für den Westen.
Dass diese beiden Sehenswürdigekeiten gern kombiniert werden, hat logistische Gründe. Das Meiji Mura erreichst du mit einem Bus, der vom Bahnhof Inuyama aus fährt. Allerdings gibt es sowohl in der Stadt selbst als auch im Freilichtmuseum selbst so viel zu sehen, dass ich dir empfehle für beides jeweils einen eigenen Tag einzuplanen.

Anreise: So kommst du nach Inuyama
Von Nagoya nach Inuyama fährst du bequem mit dem Meitetsu-Zug vom Bahnhof Meitetsu Nagoya aus. Es fahren mehrere Züge pro Stunde und die Fahrt dauert nur 25–30 Minuten. Der Fahrtpreis liegt aktuell bei 630 Yen und in manchen Zügen gibt es gegen einen Aufpreis von 450 Yen reservierte Plätze. Das ist meiner Erfahrung nach aber außer zu Stoßzeiten nicht nötig.
Inuyama hat zwei Bahnhöfe, in deren Nähe sich die Hauptsehenswürdigkeiten befinden: Inuyama und Inuyama-Yuen. Ich steige immer morgens bei Inuyama-Yuen aus, schaue mir alles zu Fuß an und fahre am Abend von Inuyama zurück.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Inuyama
Inuyama ist eine klassische Burgstadt deren Altstadt sich um die Festung erstreckt. Da die Gegend Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg entgangen ist, sind sowohl der originale Burgturm als auch viele traditionelle Holzhäuser erhalten geblieben. Diese lassen sich wunderbar innerhalb von ein paar Stunden zu Fuß erkunden.
Burg Inuyama – Japans älteste Burg

Der Bergfried von Inuyama ist nicht nur eine der zwölf im Original erhaltenen Burgen, er gilt auch als der älteste erhaltene. Erbaut im Jahr 1537 von Oda Nobunagas Onkel steht sie auf einem Hügel am Kiso-Fluss und bietet dir herrliche Ausblicke. Du kannst an klaren Tagen bis nach Nagoya schauen. Wie bei vielen anderen Originalburgen auch befindet sich im Inneren nicht viel. Stattdessen läufst du über knarrende, jahrhunderte alte Holzböden und krabbelst die steilen Treppen hoch, während du dich einfühlst, wie es wohl gewesen sein muss, hier als Samurai stationiert zu sein.
Der Eintritt kostet 550 Yen.

Haritsuna-Schrein – Schutzschrein der Burg
Die Treppen zur Burg hinauf liegt auf halber Höhe der Haritauna-Schrein, seines Zeichens Schutzschrein der Festung. so mancher Krieger und Feudalherr soll hier schon um Erfolg in der Schlacht gebetet haben. Du kannst dir auf jeden Fall ein schönen Eintrag ins Pilgerbuch mitnehmen.


Uraku-en – Garten mit besonderem Teehaus
Der Uraku-en ist ein kleiner aber feiner Garten unweit der Burg. Im Zentrum steht das Jo-an-Teehaus aus dem 17. Jahrhundert, dem man nachsagt, eines der drei erhabensten Teehäuser Japans zu sein. Leider kannst du es nur von außen sehen und nicht betreten, aber nichtsdestotrotz hat es eine ganz besondere Ausstrahlung.
Der Eintritt kostet 1.200 Yen.

Sanko Inari-Schrein – ein Liebesschrein

Am Fuß des Shiroyama-Hügels, auf dem die Burg Inuyama die Stadt überragt, findest du den Sanko Inari-Schrein, an dem sich alles ums Geld und die Liebe dreht. Unzählige Tonherzen beschriftet mit Wünschen überziehen das Schreingelände. Hier habe ich schon einmal dazu geschrieben. Um dein Geld zu vermehren, kannst du das, was du im Geldbeutel hast, hier waschen. Es kommt dann angeblich in doppelter Höhe zu dir zurück, nachdem du es ausgegeben hast.
Altstadt – Bummeln und Schlemmen

Die Altstadt (jokamachi) erstreckt sich zwischen der Burg und dem Bahnhof Inuyama. Hier kannst du dich zum einen durchschlemmen, zum anderen gibt es ein paar nette Second-Hand-Läden für Krimskrams und Kimono.
Kurz bevor du zum Bahnhof abbiegst, solltest du einen Abstecher in die Inuyama Castle Town Showa Alley machen, in der alles an die Shōwa-Zeit (1926 bis 1989) erinnert.

Meine persönlichen Tipps
- Meine Route in Inuyama sieht meist so aus: vom Bahnhof Inuyama-yuen am Kiso-Fluss entlang zum Uraku-en, danach den Sanko Inari und auf dem Weg hoch zur Burg den Haritsuna-Schrein besuchen, Ausblick von der Burg, Bummel durch die Altstadt zum Bahnhof Inuyama.
- Für den Uraku-en und die Burg Inuyama gibt es ein Kombiticket, mit dem du 300 Yen sparst.
- Gönn dir im Garten unbedingt zusätzlich für 600 Yen eine Schale Matcha und eine traditionelle Süßigkeit.
- Am Sanko Inari kannst du ein paar schöne Fotos an einem Tunnel mit lauter roten Torii schießen.
- Wenn du es irgendwie einrichten kannst, besuche Inuyama am ersten Aprilwochenende für das Frühlingsmatsuri.
- Verpasse nicht die örtliche Spezialität gohei mochi zu probieren. Diese gegrillten Reiskuchenbällchen am Spieß kommen mit einer süßlich-herzhaften Soße und schmecken göttlich. Gut geschmeckt hat es mir bei Yamada Geohei Mochi (Link zu Google Maps).


Fazit
Ich passe die Route meiner Best-of-Reise immer wieder mal an. Inuyama steht dabei aber nicht zur Debatte, zu perfekt ist dieser Tagesausflug ab Nagoya. Andere Touristen sieht man nicht viele und die Mischung aus Kleinstadt- und Samuraizeitflair ist faszinierend und entschleunigend zugleich.
Hast du Inuyama bei den Planungen für deine Japanreise auf dem Schirm? Oder zusätzliche Tipps? lass mir gerne einen Kommentar da.
Quellen und weiterführende Links
JNTO: Inuyama
Bassett’s Bouken: Inuyama, An Idyllic Day Trip From Nagoya
Nagoya is not boring: Inuyama – A Castle Town Steeped in History
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Ich kann es eh wieder mal kaum erwarten.
Die Reiseplanung ist wie von selbst passiert, als ich mich näher mit dem Großraum Nagoya beschäftigt habe. Dabei hat – wie auch schon bei früheren Reisen – Deine Seite (und mittlerweile auch Dein Buch) für ausreichend Inspiration gesorgt.
Neben Osaka (zum x-ten Mal), Miyakojima (erstmalig) und Okinawa Honto (zum 4. Mal) bleibe ich 7 Tage in Nagoya und weiß jetzt schon, daß das zuwenig sein wird … ;-)
LG, Martin
Hallo, Elisa!
Dank einer Erwähnung auf japan-guide hat es Inuyama auf das Programm meiner nächsten Japanreise im November 2025 geschafft (als einer von mehreren Tagesausflügen von Nagoya ;-)).
Danke für Deinen Artikel, das bestätigt meine Erwartungen absolut! :-)
LG, Martin
Du wirst es nicht bereuen. Insgesamt ist es in und um Nagoya richtig schön. Ich habe da eine Zeit lang gelebt und die Stadt wird völlig zu unrecht von den meisten Touristen links liegen gelassen.