Japan zur Regenzeit – ja oder nein?

Japan hat eine Regenzeit. Etwa sechs Wochen lang treffen am Anfang des Sommers warme und kalte Wetterfronten aufeinander und machen das Wetter sehr unbeständig. Es regnet häufiger als sonst und macht diese Zeit im Jahr nicht gerade zur besten Reisezeit für einen Japanurlaub. Wenn du dennoch überlegst, im Juni oder Juli nach Japan zu reisen, hier ein paar Hinweise, die bei der Entscheidung helfen sollen:

Wann ist in Japan Regenzeit?

Auf der „Goldenen Route“ zwischen Tōkyō und Hiroshima beginnt die regenzeit meistens in der ersten Junihälfte und zieht sich bis circa Mitte Juli. Weiter im Süden von Japan beginnt und endet sie zwei bis vier Wochen früher, im Norden später. Hokkaidō hat eine eigene Klimazone und ist von der Regenzeit nicht betroffen.

Das sind aber nur Durchschnittswerte. Wie auch andere wetterabhängige Phänomene können sich Anfang und Ende von Jahr zu Jahr verschieben.

Regnet es während der Regenzeit in Japan jeden Tag?

Nein. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt während der Regenzeit in Tōkyō zum Beispiel um die 50 %. Die Intensität der Schauer schwankt stark von leichtem Nieselregen bis hin zu regelrechten Wolkenbrüchen. Manchmal regnet es aber auch mehrere Tage gar nicht oder dafür einige am Stück. Generell lässt sich das Wetter am besten als unbeständig bezeichnen.

Muss ich für die Regenzeit in Japan etwas Besonderes einpacken?

Du brauchst keine Spezialsausrüstung für die Regenzeit in Japan. Generell schaden aber Schuhe mit Profil und eine kompakte Regenjacke nichts. Genauso packst du am besten so, dass du für Temperaturschwankungen gewappnet bist. Wenn es länger am Stück regnet, kann es schon einmal abkühlen. Umgekehrt kommt es dazwischen bei sonnigen Episoden zu sommerlichen Temperaturen.

Einen Schirm würde ich zu Hause lassen. Du kannst dir oft in der Unterkunft einen borgen, es gibt an den Bahnhöfen Stationen mit Leihschirmen und günstige Modelle für umgerechnet ein paar Euro in Convenience Stores.

Gibt es etwas in Japan nur zur Regenzeit zu sehen?

Hortensien!!!!! Und wie wunderschön sie sind. Japaner lieben ajisai, wie sie auf Japanisch heißen, und es gibt viele Parks, Schreine und Tempel mit teils abertausenden Büschen.

Wenn du dich entscheidest, deine Reise nach Japan auf den Juni zu legen, dann plane unbedingt so, dass du ein paar der Hortensien-Spots besuchst. Für Tōkyō empfehle ich dir zum Beispiel den Hakusan-Schrein und den Myōraku-ji-Tempel in Kawasaki. Fährst du weiter nach Süden, lege einen Halt in Odawara und Hakone ein und mache einen Abstecher nach Shimoda auf der Izu-Halbinsel.

Kann man während der Regenzeit den Fuji sehen?

Die Chance, während der Regenzeit den Fuji zu sehen, besteht natürlich, ist aber gering. Deshalb überlege dir gut, ob du einen Stopp deiner Reise zum Beispiel nur machst, um Japans heiligen Berg zu sehen. Beispiel: ich war zur Regenzeit in Kawaguchiko und es war leider sehr enttäuschend. Der Fuji zeigte sich nicht. Da Nebensaison war, hatte auch sonst vor Ort kaum etwas geöffnet und ich saß mehr oder minder zwei Tage im Hotel herum. Wähle also Reiseorte, die nicht von der Aussicht abhängig sind und dich auch anderweitig interessieren.

Grundlegend würde ich persönlich die Regenzeit nicht für eine erste Japanreise empfehlen. Wenn es aber nicht anders geht, kann trotzdem eine schöne Reise daraus werden, wenn man sich auf die Wetterbedingungen einstellt. Und vor allem viel Freude an den wunderschönen Hortensien hat.

Quellen und weiterführende Links

JNTO: Japan im Juni
Japan Guide: Rainy Season (engl.)
Live Japan: Complete Guide to Surviving Japan’s Rainy Season 2023: What to Pack & More (engl.)

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