Heute stelle ich dir fünf Gründe vor, warum es sich lohnt, deine Japanreise auf Mai zu legen: von traumhaftem Blauregen bis hin zu Sumō-Turnieren. Alle Welt möchte immer schon im April nach Japan wegen der Kirschblüte. Dabei hat kein Monat in Sachen Blütenpracht in Japan so viel zu bieten wie der Mai.
Wenn du buchst, ist Vorsicht geboten: Anfang des Monats liegt die Golden Week – eine Aneinanderreihung von Feiertagen, bei denen viel im Land gereist wird. Deshalb lieber frühzeitig nach Hotels und Zugverbindungen suchen. Hast du das im Blick, steht einer Traumreise nichts mehr im Weg. Für mich persönlich ist der Mai mittlerweile neben dem Herbst meine liebste Reisezeit für Japan.
1. Blaue und lilafarbene Blütenpracht
Für Blumenfans ist der Mai im Lieblingsland ein Traum. Es blüht so viel, dass ich die Farbenpracht auf zwei Punkte aufteile. Zunächst stelle ich dir ein paar blühende Highlights in Blau- und Lilatönen vor.
Nemophila – Hainblumen
Zunächst sind da die wunderschönen Hainblumen (Nemophila), für die sich ein Besuch im Hitachi Seaside Park in Ibaraki empfiehlt. Dort leuchten riesige Flächen in Babyblau. Kein Wunder, diese Art Hainblumen nennen sich passend Baby Blue Eyes.
Webseite: Hitachi Seaside Park

Glyzinien – Blauregen
Glyzinien werden auf Deutsch Blauregen genannt. Japaner lieben die traubenförmig blühenden Blüten und an vielen Stellen gibt es Holzspaliere, von denen im Mai üppig die Blauregenblüten herabhängen. Okazaki, der Ort an dem ich neun Monate lang eine Sprachschule besuchte, hat die Glyzinie sogar offiziell zur Blume der Stadt auserkoren.

Neben Okazaki gibt es aber weit berühmtere Orte, um die Blauregenblüte zu erleben. Die bekanntesten sind der Kawachi Fujien in der Kitakyushu mit einem 110 Meter langen Glyzinientunnel und der Ashikaga Flower Park in Ashikaga.
Mein persönlicher Tipp ist der Fuji Park in der kleinen Stadt Wake, nicht allzu weit von Okayama entfernt.

Glyzinien werden auf Deutsch Blauregen genannt. Japaner lieben die traubenförmig blühenden Blüten und an vielen Stellen gibt es Holzspaliere, von denen im Mai üppig die Blauregenblüten herabhängen. Okazaki, der Ort an dem ich neun Monate lang eine Sprachschule besuchte, hat die Glyzinie sogar offiziell zur Blume der Stadt auserkoren.
Iris
Auch Iris haben Blütezeit im Mai. Da sie nicht so dicht beieinander stehen, wirken sie auf den ersten Blick nicht so beeindruckend. Dennoch sind sie wunderschöne zusätzliche Farbtupfer und finden sich oft in größeren Mengen an Teichen von Schreinen und Tempeln.

2. Rosafarbene Blütenpracht
Weiter geht es mit der vergänglichen Farbenexplosion. Hier kommen zwei rosafarbene Musst-du-gesehen-haben, wenn du im Mai nach Japan reist.
Azaleen
Wenig wusste ich, als ich mich im Mai 2017 auf den Weg zum Mimuroto-ji Tempel in Uji machte. Die Azaleen sollten blühen, hatte ich gehört. Doch in welchen Mengen, davon hatte ich keine Vorstellung. Der Anblick war atemberaubend und bleibt bis heute eines der schönsten Dinge, die je gesehen habe.
Azaleen genießen überall in Japan große Beliebtheit und viele der Blumenparks, in denen du auch die anderen oben genannten Blumen sehen kannst, besitzen Azaleenbüsche. Dennoch empfehle ich dringend einen Besuch am Mimuroto-ji, da die Gewächse sich dort über einen riesigen Hügel erstrecken, auf dem man auf Wegen durch die Azaleen spazieren gehen kann.

Polster-Phlox – Flammenblumen
Dieses Naturschauspiel im Hitsujiyama Park in Chichibu beginnt bereits im April und dauert bis in den Mai hinein an: abertausende Phlox, auch bekannt als Flammenblumen, überziehen das Parkgelände mit diversen Rosa- und Weißtönen. Unbedingt sehenswert!

3. Sumō Mai-Turnier in Tōkyō

Drei Mal im Jahr finden in Tōkyō in der Ryogoku Kokugikan Halle Sumō-Turniere statt. Diese beginnen schon früh morgens mit rangniederen Kämpfen. Bis zum Nachmittag wird es dann immer spannender, da die Star-Sumō-Ringer als letzte antreten.
Heiß begehrt sind natürlich die Plätze möglichst nah am Ring, obwohl du dich dort manchmal schnell in Sicherheit bringen musst, wenn ein Ringer aus dem Ring geschleudert wird.
Tickets: Offizieller Ticketverkauf
4. Der Blaue Teich auf Hokkaidō

2012 veröffentliche Apple das Betriebssystem OS X Mountain Lion und zeigte in der Werbung dafür ein MacBook mit einem wunderschönen Hintergrund, der einen blauen Teich zeigte. Das Gewässer trägt tatsächlich genau diesen Namen und befindet sich in der Nähe der Stadt Biei auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaidō.
Der Teich sieht im Verlauf des Jahres immer wieder anders aus und lockt unzählige Instagrammer auf der Jagd nach dem perfekten Foto. Im Mai ist das Wasser angeblich am schönsten.

Mehr Info zum blauen Teich findest du hier.
5. Feste
Jeden Monat finden in Japan tolle Festivals, meist an Shintōschreinen statt, sogenannte matsuri. Im Mai sind zwei besonders bemerkenswerte das Hakata Dontaku in Fukuoka und das Asakusa Sanja Matsuri in Tōkyō.
Hakata Dontaku in Fukuoka

Das Hakata Dontaku 博多どんたく in Fukuoka ist einer der drei großen Feste der Stadt im Jahr und zeitgleich eines der größten in ganz Japan. Circa 33.000 Menschen bilden in über 650 Gruppen eine Parade, machen Tanzvorführungen und erfreuen mittlerweile jährlich 2 Millionen Zuschauer.
Das Fest geht auf eine alte Tradition zurück, die über 800 Jahre alt ist und bei der Neujahr nach dem Mondkalender gefeiert wurde. Danach wurde die Veranstaltung allerdings verlegt und umbenannt, wobei sich das dontaku im Namen auf das niederländische Wort für Sonntag beziehen soll.
Webseite des Festivals: Hakata Dontaku
Sanja Matsuri in Asakusa, Tōkyō

Der Tempel- und Schreinbezirk Asakusa ist eigentlich bei jedem Tōkyōbesuch ein Muss. Am dritten Wochenende im Mai hast du zusätzlich die Möglichkeit, dass Sanja Matsuri 三社祭 (dt. „Fest der drei Schreine“) zu erleben.
Es findet zu Ehren der drei Gründer des Senso-ji Tempels statt, die in ihrer göttlichen kami-Form im Asakusa Schrein verehrt werden. Ein schönes Beispiel dafür, wie sehr Shintō und Buddhismus miteinander in Japan verwoben sind.

Beim Sanja Matsuri werden drei prächtige o-mikoshi – Sänften für die kami – durch die Straßen getragen. Dazu gibt es viel Tanz und Musik.
Website des Festivals: Sanja Matsuri
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Liebe Elisa,
wir reisen nächsten Mai nach Japan. Die Blumenpracht war für mich ein ausschlaggebender Punkt dafür. :D Da wir die Golden Week vermeiden wollten, kommen wir erst am späten Anfang des Monats an, wollen dann erstmal Tokio erkunden und dann später einen Tagestrip nach Ibaraki machen. Hoffentlich blüht es dann noch so schön blau wie auf den Bildern!
Die Azaleen in Uji würde ich auch gerne sehen. Ist das an einem Tag Kyoto erkunden mit den Öffentlichen machbar?
Danke im Voraus!
Frederike
Hallo Frederike,
in Japan blüht immer irgendwas :D Da müsst du dir also keine Gedanken machen.
Uji und Kyōto an einem Tag ist zu viel, da musst du zu viele Eingeständnisse machen. Für Kyōto allein braucht man mindestens schon zwei bis drei Tage. Wenn dann könntest du einen halben Tag Uji mit einem halben Tag Nara oder dem Fushimi Inari Taisha verbinden.
Viele Grüße
Elisa