Ich muss es gleich vorweg sagen: der Vis-à-Vis Japan Reiseführer von DK ist für mich der beste Japan-Reiseführer. Er ist nicht so umfangreich wie zum Beispiel der Baedeker oder Lonely Planet, dennoch ist er immer der Erste, zu dem ich greife, wenn es darum geht, eine neue Japanreise zu planen. Er verschafft einen wunderbaren Überblick und geht immer dann in die Tiefe, wenn es nötig ist. Wunderbar zum Blättern, Planen oder einfach nur Träumen.
Aber ich greife voraus. Der Vis-à-Vis Japan ist nur einer von vielen Reiseführern auf dem deutschen Markt zu Japan und Tōkyō. In einem Langzeitprojekt stelle ich dir alle vor und gebe Tipps, was für dich und deine Japanreise der beste Reiseführer ist. Heute werfen wir einen Blick aus den Klassiker aus dem Dorling Kindersley Verlag, der (in einer älteren Auflage) der erste Reiseführer war, den ich mir vor meinem Best-of-Japanurlaub kaufte. Neben dem „Top 10 Tokyo“ (ebenfalls von DK, mir scheint deren Machart zu gefallen) die von mir empfohlene Grundausstattung für die erste Japanreise. Und dann auch die zweite und dritte :)
Welche Reiseführer gibt es auf dem deutschen Markt und wie wählst du den Besten für dich aus?

Titel: Vis-à-Vis Japan
ISBN: 978-3-7342-0245-2
Preis: 24,95 €
Einblicke ins Buch gibt es auf der Verlagswebsite
Hinweis: Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Diese Rezension bezieht sich auf die Auflage 2016/17. Im März 2020 wurde der Reiseführer neu aufgelegt und das visuelle Design modernisiert.
*Partner-Link. Solltest du dich zu einem Kauf entscheiden, werde ich mit einer kleinen Summe beteiligt und bedanke mich recht ♥-lich. Dir entstehen dadurch keine weiteren Kosten.
Inhalt dieses Artikels
Umfang, Gewicht und Einband des Vis-à-Vis Japan
Obwohl der Vis-à-Vis Japan nicht so dick ist wie der Baedeker, der Lonely Planet oder der Stefan Loose, bringt er gut Gewicht auf die Waage. Trotz dem kompakten Format ist er eben doch mit 400 Seiten und einem stabilen Paperback-Cover mit Klappen ausgestattet.
Benutzt du ihn viel, siehst du das den Ecken nach der Zeit an. Dennoch sorgt das robuste Design dafür, dass er auf Dauer gut in Schuss bleibt. Meine alte Auflage ging durch viele Hände, ganz besonders oft durch meine eigenen ;)

Zum Mitnehmen im Rucksack ist er gerade so an der Grenze. Während ich dir bei den ganz dicken Travel Guides immer davon abrate (mein Rücken verträgt das auf Dauer nicht), ist der DK mitnehmbar und das lohnt sich für die Detailinfos zu den Sehenswürdigkeiten vor Ort.
Alternativ: mit nach japan nehmen, aber die relevanten Seiten für den nächsten Ausflug am Abend davor mit dem Smartphone fotografieren.
Allgemeiner Teil
Der allgemeine Teil des Vis-à-Vis Japan ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, die sich teils am Anfang, teils am Ende des Reiseführers befinden. Seit meiner alten Auflage hat sich einiges getan. Mittlerweile erwartet dich gleich zu Anfang (nach den Tourenvorschlägen, darüber rede ich gleich noch) eine tolle Einführung zum Urlaubsziel Japan. Und das ganz ohne langweiliger Blabla zu sein, bei dem man nur Weiterblättern möchte, um endlich dorthin zu kommen, wo man anfangen möchte mit dem Lesen. Man bekommt ein Gefühl für die Geografie, Geschichte und Kultur des Landes, unterstützt durch tolle Karten (auch dazu gleich mehr) und viele veranschaulichende Bilder. In üblicher DK-Manier mit großen Fotos und 3D-Querschnittsdarstellungen erfährst du mehr über die beiden Religionen Shintō und Buddhismus, japanische Gärten, Geothermie, Theater, traditionelle Häuser und so weiter.
Dieser Abschnitt des Buchs hat mich sehr positiv überrascht und hilft dir einen wunderbaren Überblick über die wichtigsten kulturellen Themen zu gewinnen.
Auch Feste, Klima und Geschichte werden visuell und textlich sehr schön vermittelt, ohne dir als Leser das Gefühl zu vermitteln, dass du hierfür lieber Japanologie studiert hättest (der Baedeker ist hier so ein Kandidat, was mir als Japanologin natürlich Spaß gemacht hat, ich mir aber vorstellen kann, dass es den meisten anderen Lesern nicht so geht).
Nach dem Reiseteil folgt der zweite ausführliche allgemeine Abschnitt des Buchs, der sich ganz dem Grundwissen zum Reisen in Japan widmet. Von richtigem Verhalten im Onsen bis hin zu Etikette in der Arbeitswelt bleiben hier keine Frage offen.
Die empfohlenen Hotels richten sich eher an Reisende mit mehr Geld. Wenn günstige Unterkünfte angegeben sind, wurden Kapselhotels und Hostels gewählt. Die sauberen, preiswerten Business Hotels vermisse ich in der Liste (wenngleich sie bei den unterschiedlichen Arten an Übernachtungsmöglichkeiten zumindest aufgeführt sind).
Ein ausführlicher alphabetischer Index rundet das Buch ab und macht alles leicht auffindbar (wobei ein großer Pluspunkt des DK sowieso seine gute, farbkodierte Struktur ist).
Darstellung und Ausführlichkeit
Kernstück des Vis-à-Vis Japan sind neun Kapitel, die Japan in Regionen unterteilt betrachten. Den Anfang macht Tōkyō, dann folgen die anderen in einer Reihenfolge, die ich als Beliebtheit unter Reisenden interpretiere. Auf Japans Hauptstadt folgen Zentral-Honshū und Kyōto. Danach gibt es Einblicke in West-Honshū, Shikoku und Kyūshū. Okinawa, Nord-Honshū und Hokkaidō bilden den Abschluss.

Am Anfang jeder Region gibt es eine Mini-Einführung und eine Übersichtskarte, die dir super Orientierung und ein Gefühl dafür geben, wie viel Attraktionen sich in der Gegend befinden und in welchem Abstand zueinander. Diese Karte war der Ausgangspunkt für jede meiner längeren Japanreisen.
Die in der Karte markierten und nummerierten Highlights der Region werden dir danach im einzelnen vorgestellt. Einige knapp, wann immer nötig mit zusätzlichen Karten, Exkursen und den breits erwähnten 3D-Querschnittsbildern. Mit diesen wir dir zum Beispiel ein Einblick ins Innere des Tōdai-ji Tempels mit seiner riesigen Buddhastatue in Nara oder in die Burg von Himeji gewährt.

Bei allen Sehenswürdigkeiten bekommst du zusätzliche Infos zu den Öffnungszeiten, Websites und lokalen Festtagen.
So schön der komplette Vis-à-Vis Japan gestaltet ist, finde ich es verwunderlich, dass vor allem großflächige Fotos manchmal etwas unscharf wirken. Hier würde ich mir noch bessere Qualität wünschen (kann aber nur über die Auflage 2016/17 sprechen, im März 2020 wurde der DK neu aufgelegt und visuell überarbeitet).
Kartenmaterial
Im Gegensatz zu anderen Reiseführern, vermisst du beim Vis-à-Vis Japan eine große Japanfaltkarte…NICHT. Ganz ehrlich, ich weiß nie, was ich während eine Japanreise mit einem solchen straßenkartenartigen Ding anfangen sollte.
Der DK setzt Karten sehr gezielt ein. Oft, um dir als Leser eine Einordnung ins große Ganze zu ermöglichen (wie die erwähnten Regionskarten). Andererseits immer dann, wenn ein Ort oder eine Sehenswürdigkeit ausführlich erkundet werden will. Dabei kommen unterschiedliche Darstellungsarten zum Einsatz.

Ein schönes Beispiel ist Takayama, dessen Straßenstruktur so einfach ist, dass die Karte gleichzeitig ein kleines Kunstwerk sein kann, ohne ihren Zweck zu vergessen. An anderen Stellen sind die Karten schematisch und helfen so gut bei der Orientierung.
Für Navigieren vor Ort empfehle ich eigentlich zu jedem Reiseführer zusätzlich lokale Karten, die du an der Touristeninformation bekommst und, natürlich heutzutage, eine Navigations-App am Handy.
Touren
Gleich zu Anfang des Buchs schlägt der Vis-à-Vis Japan mehrere Touren vor:
- „Eine Woche in Kansai und Westjapan“
- „Tour auf Kyushu“
- „Eine Woche in Hokkaido und Tohoku“
- „Gourmet-Tour durch Zentraljapan“
Zusätzlich gibt es Vorschläge für jeweils zweit Tage in Tōkyō und Kyōto.
Ein Blick in die Leseprobe der neuen Auflage des Buchs verrät, das hier etwas geändert wurde und es mittlerweile auch einen Vorschlag für eine 2-wöchige-Japantour gibt. Gut so, denn dies ist einer meiner Hauptkritikpunkte an meinem Vis-à-Vis Japan. Ich finde die Touren im Buch falsch platziert (noch vor der Einführung kann man mit den genannten Orten noch gar nichts anfangen), die Auswahl der Atrraktionen zu sehr auf Museen konzentriert und zu regional separiert betrachtet. Natürlich steht dabei, dass man die Touren kombinieren kann, aber ein alternativer Vorschlag für eine klassische Best-of-Reise gehört für mich in jeden Japan-Reiseführer.
Für wen ist der Vis-à-Vis Japan Reiseführer?

In der Einleitung hatte ich bereits vorweg gegriffen: der DK ist und bleibt für mich der beste Reiseführer. Das hat viel damit zu tun, dass ich ein visueller Mensch bin und der Vis-à-Vis Japan so viel schöner gestaltet ist, als die meisten anderen Reiseführer. Dabei wurden aber Sinnhaftigkeit und Benutzbarkeit nicht aus den Augen verloren. Ganz im Gegenteil. Das Design hat nicht die Hauptfunktion das Auge zu erfreuen, sondern unterstützt die Inhaltsvermittlung.
Natürlich plane ich die Details meiner Japanreisen zusätzlich mit Online-Ressourcen, aber der erste Griff ins Regal, wenn eine neue Tour durchs Lieblingsland ansteht, ist immer der zum Vis-à-Vis Japan von DK. Das war vor der ersten Reise so und hat sich auch bei allen weiteren nicht verändert.
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Titel: Vis-à-Vis Japan
ISBN: 978-3-7342-0245-2
Preis: 24,95 €
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