Für den großen Buddha aus Bronze ist Kamakura weltberühmt.

10 Tagesausflüge von Tōkyō aus

Unbestritten kann man einen kompletten Japanurlaub rein in Tōkyō verbringen, so viel Abwechslungsreiches gibt es allein schon dort zu sehen. Japans Hauptstadt ist aber auch ein guter Ausgangspunkt für viele schöne Tagesausflüge. Bei diesen kann man ein bisschen Landluft schnuppern, beziehungsweise Schwefeldämpfe im Höllental von Owakudani, oder sogar die japanischen Alpen rund um Nagano erkunden. Heute stelle ich euch zehn mögliche Ausflugsziele vor, die sich mit einer (Shinkansen-)Fahrzeit von maximal 100 Minuten ideal als Daytrips von Tōkyō aus anbieten.

Die angegebene Fahrzeit ist immer vom Bahnhof Tōkyō aus berechnet und bevorzugt Verbindungen mit JR. Die Fahrzeit mit Shinkansen geht davon aus, dass du einen Japan Rail Pass besitzt, und berücksichtigt die schnellstmögliche Verbindung ohne die drei schnellsten Shinkansen einzubeziehen, da du diese mit dem Rail Pass nicht benutzen darfst.

Ein Zuganzeiger am Bahnhof Tōkyō.
Ein Zuganzeiger am Bahnhof Tōkyō. Auf nach Odawara!

1. Yokohama

Yokohama ist Japans zweitgrößte Stadt nach Tōkyō und nur 20 Zugminuten davon entfernt. Am bekanntesten ist der moderne Hafenbereich mit Wolkenkratzern und einem ikonischen Riesenrad im Cosmoworld Vergnügungspark. Aber auch Nudelfreunde kommen hier ganz besonders auf ihre Kosten, denn es gibt gleich zwei sehenswerte Museen, die sich mit japanischen Besonderheiten auseinandersetzen: Instant Cup Noodles und Ramen.

Ganz nostalgisch geht es im Ramen Museum in Yokohama zu. (Foto: Aapo Haapanen auf Flickr https://www.flickr.com/photos/decade_null/13284912484)
Ganz nostalgisch geht es im Ramen Museum in Yokohama zu. (Foto: Aapo Haapanen auf Flickr)

Highlights in Yokohama:

  • Minato Mirai
  • Chinatown
  • Sakei-en Garten
  • Cup Noodle Museum
  • Ramen Museum
Fahrzeit mit Shinkansen: ca. 20 Minuten
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 25 Minuten
Der Vergnügungspark Cosmoworld mit seinem Riesenrad ist zum Wahrzeichen der Skyline von Yokohama geworden.
Der Vergnügungspark Cosmoworld mit seinem Riesenrad ist zum Wahrzeichen der Skyline von Yokohama geworden.

2. Kawasaki

Kawasaki ist ein gutes Reiseziel für jede Jahreszeit. Die Stadt, die sich zwischen Tōkyō und Yokohama befindet, beherbergt keine der großen Touristenattraktionen, ist dafür aber auch nicht so überlaufen. Hier kommen sowohl Anime-Fans wegen des Doraemon-Museums als auch Kulturliebhaber auf ihre Kosten. Denn der Kawasaki Daishi Tempel ist immer, aber ganz besonders zu Neujahr, einen Besuch wert. Einen Eindruck davon, wie das Leben in Japan während der Edo-Zeit war, bekommt man in einem Nihon Minkaen Freilichtmuseum.

Die Pagode des Heiken-ji Tempels, der im Volksmund als Kawasaki Daishi bekannt ist.
Die Pagode des Heiken-ji Tempels, der im Volksmund als Kawasaki Daishi bekannt ist.

Highlights in Kawasaki:

  • Doraemon Museum
  • Kawasaki Daishi Tempel
  • Nihon Minkaen Freilichtmuseum
Fahrzeit mit Shinkansen: keine Verbindung
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 25 Minuten
Zu Neujahr warten Leute darauf, dass sie im Kawasaki Daishi Tempel beten können.
Zu Neujahr warten Leute darauf, dass sie im Kawasaki Daishi Tempel beten können.

3. Odawara

Odawara ist für viele nur ein Umstiegsstation auf dem Weg ins Hakone-Erholungsgebiet. Dabei lohnt es sich, mehr Zeit in der Stadt zu verbringen. Vor allem, da sie mit dem Shinkansen nur einen Katzensprung von Tōkyō entfernt ist. In fußläufiger Nähe des Bahnhofs erwarten dich eine schöne, kleine Burg und ein Schrein, der einem Gelehrten geehrt ist. Wenn du noch Lust hast, spazierst du durch die Stadt bis ans Meer und stattest danach einem Onsen einen Besuch ab.

Die Burg in Odawara sehen die meisten nur beim Vorbeifahren vom Fenster des Shinkansen aus.
Die Burg in Odawara sehen die meisten nur beim Vorbeifahren vom Fenster des Shinkansen aus.

Highlights in Odawara:

  • Burg Odawara
  • Hotoku Ninomiya Schrein
Fahrzeit mit Shinkansen: ca. 35 Minuten
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 70 Minuten
Vom Bahnhof Odawara aus ist es nicht weit zum Hotoku Ninomiya Schrein.
Vom Bahnhof Odawara aus ist es nicht weit zum Hotoku Ninomiya Schrein.

4. Ofuna & Enoshima

Für viele Reisende sind Enoshima und Kamakura eine beliebte Kombination an einem Tag. Ich persönlich finde, damit wird man Kamakura nicht gerecht. Die ehemalige Hauptstadt hat einen eigenen Tagesausflug verdient. Stattdessen schlage ich vor, erst nach Ofuna aufzubrechen. Dort gibt es buddhistische Höhlen und eine 25 m hohe Kannon-Statue zu bewundern. Das Highlight danach: von Ofuna nach Enoshima nimmt man am besten die Monorail – eine abenteuerliche Fahrt über die Straßen, bei der man ganz nebenbei Blick auf den Fuji hat.

Spannender als mit einer Monorail wie zwischen Ofuna und Kamakura kann man sich kaum fortbewegen in Japan.
Spannender als mit einer Monorail wie zwischen Ofuna und Kamakura kann man sich kaum fortbewegen in Japan.

Wenn er sich denn gerade zeigt. Enoshima wiederum lädt zum Schlendern, Wellnessen und lecker Essen ein. Auf der kleinen Insel befinden sich gute Seafood-Restaurants, das Enoshima Island Spa und mehrere wunderschöne Schreine.

Schon von weitem sieht man die 25 Meter hohe Kannon Statue in Ofuna.
Schon von weitem sieht man die 25 Meter hohe Kannon Statue in Ofuna.

Highlights in Ofuna

  • Taya Höhlen
  • Ofuna Kannon
Enoshima ist eine kleine Insel vor der Küste mit mehreren Schreinen, einem Spa und vielen weiteren Attraktionen.
Enoshima ist eine kleine Insel vor der Küste mit mehreren Schreinen, einem Spa und vielen weiteren Attraktionen.

Highlights in Enoshima

  • Enoshima Schrein(e)
  • Samuel Cocking Garten
  • Iwaya Höhlen
  • Enoshima Island Spa
Fahrzeit mit Shinkansen: keine Verbindung
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 40 Minuten
Das Wahrzeichen von Enoshima: das Zuishin-mon Tor.
Das Wahrzeichen von Enoshima: das Zuishin-mon Tor.

5. Kamakura

Kamakura diente Japan ab dem 12. Jahrhundert über 100 Jahre als Hauptstadt. Heute ist der Ort ein sehr beliebter Touristen-Hotspot, denn über die ganze Stadt verteilt finden sich unzählige Tempel und Schreine. Vor allem der riesengroßen Buddhastatue aus Bronze sollte man einen Besuch abstatten. Danach kann man sich entscheiden, ob man sich zu einer der anderen Attraktionen auf den Weg macht oder einen der vielen Wanderwege im Gebiet nutzt (und unterwegs verwunschene kleine Schreine in den Bergen entdeckt). Im Sommer locken Kamakuras Strände Surfer und Sonnenanbeter.

Neben dem großen Buddha Kamakuras beliebtestes Ziel für Touristen: der Hase-dera Tempel.
Neben dem großen Buddha Kamakuras beliebtestes Ziel für Touristen: der Hase-dera Tempel.

Highlights in Kamakura:

  • Daibutsu (große Buddhastatue)
  • Hase-dera Tempel
  • Hokoku-ji Tempel
  • Hachimangu Schrein
Fahrzeit mit Shinkansen: keine Verbindung
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 50 Minuten
Nicht nur der Hase-dera Tempel selbst ist ein Highlight, auch die Aussicht von dort aus über Kamakura.
Nicht nur der Hase-dera Tempel selbst ist ein Highlight, auch die Aussicht von dort aus über Kamakura.

6. Kawagoe

Kawagoe spielte strategisch eine große Rolle während der Edo-Periode. Viele Häuser aus der Zeit sind bis heute erhalten und machen es zu einem Vergnügen durch Kawagoes Altstadt zu spazieren. Wenn du Schreine und Tempel liebst, bist du hier ebenfalls goldrichtig. Vor allem Anfang Januar strömen Tausende in den Ort und feiern am Kita-in Tempel das daruma-Festival. Alte Glücksbringer werden zurückgegeben und neue in allen Farben und Größen gekauft.

Kawagoe gibt an vielen Ecken EInblicke, wie Japan früher aussah.
Kawagoe gibt an vielen Ecken EInblicke, wie Japan früher aussah.

Highlights in Kawagoe:

  • Altsatdt mit Lagerhäusern aus der Edo-Zeit
  • Glockenturm
  • Süßigkeitenstraße
  • Kita-in Tempel
  • Hikawa Schrein
Fahrzeit mit Shinkansen: keine Verbindung
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 30–50 Minuten
Der Hiwasa Schrein in Kawagoe hat einen besonders schönen Tunnel, in dem man ema-Wunschtafeln aufhängen kann.
Der Hiwasa Schrein in Kawagoe hat einen besonders schönen Tunnel, in dem man ema-Wunschtafeln aufhängen kann.

7. Atami

In unter einer Stunde von Tōkyō aus erreicht man die Onsenstadt Atami. Es ist einer dieser spannenden Orte, wo man den Glanz der alten Zeiten erahnen kann, als Japans Inlandtourismus seinen Boom erlebte. Atami liegt wunderschön am Meer, für einen tollen Ausblick lohnt es sich die Seilbahn hoch zur „Burg“ zu nehmen. Diese ist ein modernes Gebäude auf Burg gemacht, das eher als Ausflugsziel für junge Pärchen denn als kulturelle Attraktion gesehen werden kann.
Besonders lohnt sich ein Besuch der Stadt ab Ende Januar, wenn die Frühkirschen und vor allem hunderte Pflaumenbäume blühen. Ebenfalls lohnenswert: der Kinomiya Schrein mit einer über 2.000 Jahre alten Kampfer.

Von der Seilbahn hoch zur Burg hat man einen wunderschönen Blick über Atami.
Von der Seilbahn hoch zur Burg hat man einen wunderschönen Blick über Atami.

Highlights in Atami:

  • Seilbahn & Ausblick von der Burg
  • Pflaumengarten
  • Kinomiya Schrein
Fahrzeit mit Shinkansen: ca. 50 Minuten
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 95 Minuten
Vor allem auch abends bei romantischer Beleuchtung wunderschön: der Kinomiya Schrein in Atami.
Der Kinomiya Schrein in Atami ist bekannt für eine über 2000 Jahre alte Kampfer.
Der Kinomiya Schrein in Atami ist bekannt für eine über 2000 Jahre alte Zeder.
Die 2000 Jahre alte Kampfer am Kinomiya Schrein in Atami.

8. Hakone

Normalerweise würde ich jedem empfehlen sich den Hakone Free Pass zu holen und mindestens ein bis zwei Nächte in einem schönen ryokan dort zu verbringen. Da die Reiseplanung dies aber nicht immer zulässt, kann man auch einen schönen Tagesausflug machen. Denn für mich gilt jedes Mal wieder: der Weg ist das Ziel. Es ist möglich sich durch das ganze Gebiet nur mit dem Bus fortzubewegen, aber anders macht es mehr Spaß. Ein schnaufender Zug, der sich den Berg hochschaukelt, eine Zahnradbahn, eine Seilbahn und dann auch noch mit einem herrlich kitschigen Schiff über den Ashi-See…da wird alles, was man währenddessen zu sehen bekommt fast zur Nebensache. Aber eben nur fast. Bei klarem Wetter hat man einen traumhaften Blick auf den Fuji, es erwarten einen Schwefeldämpfe aus der Hölle und einen meiner persönlichen Lieblingsschreine.

Ikonisches Postkartenmotiv: das rote torii des Hakone Schreins am Ashi-See mit dem Fuji im Hintergrund.
Ikonisches Postkartenmotiv: das rote torii des Hakone Schreins am Ashi-See mit dem Fuji im Hintergrund.

Highlights in Hakone:

  • Owakudani Höllental
  • Ashi See
  • Open Air Museum
  • Pola Museum
Fahrzeit mit Shinkansen: ca. 60 Minuten
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 95 Minuten
Schwefeldämpfe steigen über dem Owakudani Tal in Hakone auf. Manchmal so viele, dass die Seilbahn dorthin für einige Zeit außer Betrieb bleibt.
Schwefeldämpfe steigen über dem Owakudani Tal in Hakone auf. Manchmal so viele, dass die Seilbahn dorthin für einige Zeit außer Betrieb bleibt.

9. Nagano

Nagano, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1998, liegt mitten in den japanischen Alpen. Eine Anbindung an Tōkyō mit dem Shinkansen macht es möglich, dass die Stadt in dieser Liste auftaucht. In nur eineinhalb Stunden befindet man sich in einer ganz anderen Welt mit vielen lokalen, vegetarischen Spezialitäten und in heißen Quellen badenden Affen. Letzteres erfordert ein wendig Planung, da sich der Jigokudani Monkey Park ein ganzes Stück außerhalb Naganos befindet, aber wer dringend Affen sehen möchte, kommt dort auf seine kosten. Danach unbedingt dem Zenko-ji Tempel einen Besuch abstatten und für Erfolg und Gesundheit beten.

Das Tor zum Zenko-ji Tempel in Nagano.
Das Tor zum Zenko-ji Tempel in Nagano.

Highlights in Nagano:

  • Jigokudani Monkey Park
  • Zenko-ji Tempel
Fahrzeit mit Shinkansen: ca. 90 Minuten
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 260 Minuten
Nagano ist ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Jigokudani Monkey Park.
Nagano ist ein guter Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Jigokudani Monkey Park.

10. Nikkō

„Sage nicht prachtvoll, bevor du Nikkō gesehen hast“ besagt ein altes Sprichwort und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Die Gegend hat genug zu bieten, um hier genüßlich ein paar Nächte zu verbringen, aber an einem Tag kann man es auf jeden Fall schaffen, Japans prächtigsten Schrein zu besuchen, der als Mausoleum für den Reichseiniger Tokugawa Ieyasu dient. Weltberühmt: die drei Affen, die nicht sehen, hören und sprechen. Sie befinden sich als Holzschnitzerei an einem der Gebäude.
Sonst besticht das Gebiet mit wundervollen Wasserfällen und einer traumhaften Laubfärbung im Herbst.

Der Toshogu Schrein in Nikkō – Japans prachtvollster Schrein.
Der Toshogu Schrein in Nikkō – Japans prachtvollster Schrein.

Highlights in Nikkō:

  • Tosho-gu Schrein
  • Taiyu-in Schrein
  • Rinno-ji Tempel
  • Shinkyo Brücke
  • Ryuzu Wasserfall
  • Kegon Wasserfall
Fahrzeit mit Shinkansen: ca. 100 Minuten
Fahrzeit ohne Shinkansen: ca. 130 Minuten
Bei Herbstlaub noch schöner als sonst leuchtet das Rot der Shinkyo Brücke in Nikkō.
Bei Herbstlaub noch schöner als sonst leuchtet das Rot der Shinkyo Brücke in Nikkō.

Tōkyō ist guter Ausgangspunkt, um Japan in all seinen unterschiedlichen Facetten kennenzulernen. Tagsüber kannst du in den Bergen in einem Onsen entspannen, abends kommst du zurück in die Metropole und ziehst durch die Bars und Arcades. Ich liebe bei meinen Japanreisen diese Kombination aus fester Homebase und täglichen Daytrips.

Mein persönlicher Tipp für viele weitere Aktivitäten in und um Tōkyō ist der Top 10 Tokyo Reiseführer von Dorling Kindersley*, durch den ich schon viele neue Ausflugsziele entdeckt habe.

Ich hoffe der Artikel hilft dir dabei, Ideen zu finden für gute Tagesausflüge von Tōkyō aus zu finden und so die Planung für deine Japanreise ein wenig zu erleichtern. Wie immer freue ich mich über Ergänzungen und deine Erlebnisberichte, nachdem du einen der Tagesausflüge ausprobiert hast.

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10 Tagesausflüge von Tōkyō aus
 
10 Tagesausflüge von Tōkyō aus

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Kategorien Reisen

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Ich bin Elisa, Japan ist meine große Liebe und hier erzähle ich davon. Zusätzlich führe ich Reisegruppen durch Japan und habe gerade mein erstes Buch geschrieben.

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