Auf heute hatte mich besonders gefreut, denn an Hiroshima und vor allem die heilige Insel Miyajima habe ich eindeutig mein Herz verloren. Aber geht das, an eine Stadt, in der einst eine Atombombe alles zerstörte und unsägliches Elend angerichtet hat? Ich kann mich erinnern an meinen ersten Japanischkurs noch vor der Uni. Unsere Lehererin war aus Hiroshima und schwärmte von ihrer Heimatstadt und betonte, dass wir sie unbedingt besuchen sollten, wenn wir nach Japan reisen sollten. Und ich saß da und dachte nur „Hiroshima!? Really? Ist das nicht verstrahlt? Ein Leben dort kann ich mir so überhaupt nicht vorstellen.“ Was war ich naiv.
Hiroshima – grausiges Gedenken, ein wunderschöner Garten und die heilige Insel Miyajima
Klar, am Grauen der Vergangenheit kommt man nicht vorbei. Der Punkt, an dem tatsächlich die Bombe detonierte, ist nur durch eine unscheinbare Plakette in einer Seitenstraße gekennzeichnet. Doch das Gedenkmuseum und der Peace Park jagen einem Schauer über den Rücken. Wenn von Menschen nur Schatten bleiben, oder ein grasbewachsener Hügel sich als Massengrab entpuppt…das lässt einen nicht kalt.
Doch gleichzeitig ist die Atmosphäre wie auch in Nagasaki fantastisch. Friedvoll, weltoffen, fröhlich. Da sitzt man abends am Flußufer zusammen, jemand spielt auf einer Gitarre, es wird gelacht und herumgealbert. Mit fünf Übernachtungen war Hiroshima verhältnismäßig lange meine Homebase auf der Best of-Japanreise 2014 und ich genoss meine Zeit dort sehr.
Mein Lieblingstag war dabei allerdings der mit dem Ausflug auf die heilige Insel Miyajima, die ähnlich wie Nara von vielen zahmen und teils sehr aufdringlichen Rehen bewohnt wird. Bestimmt hast du schon ein mal das große, rote torii im Wasser gesehen, das den Itsukushima Schrein so bekannt macht (und der sogar UNESCO Weltkulturerbe ist).
Davon abgesehen, dass es dir verboten ist, auf der Insel ein Kind zu gebären oder zu sterben (unrein!), kannst du dort einen wunderbaren Tag verbringen, an dem du mit der Seilbahn den Misen Berg hoch fährst, mit etwas Glück wilde Affen siehst und dann wieder runter zum Meer wanderst und noch dem Daisho-In Tempel einen Besuch abstattest.
Zurück in der Städt lässt du dir dann ein Okonomiyaki Hiroshima-Style schmecken. Und besuchst am nächsten Tag den Shukkeien Garten, der „sogar“ mir gefiel (japanische Gärten sind bisher nicht soo mein Ding).
Warst du schon in Hiroshima? Wie hat es dir gefallen? Hast du Ausflugsvorschläge für die Präfektur?
Dieser Artikel ist Teil einer Adventsaktion mit einem Einblick in 24 japanische Präfekturen. Eine Übersicht über alle Adventskalenderbeiträge findest du hier.
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