Ein besonderes Spektakel: beim Nagasaki Kunchi Festival wird ein chinesischer Drachentanz aufgeführt.

Japan-Adventskalender: 7. Dezember – Nagasaki

Auf Nagasaki habe ich so lala Lust. Der Bummelzug rattert seit eineinhalb Stunden durchs japanische Hinterland abseits der Shinkansen-Strecke und ich habe noch etwas Jetlag. Es ist Oktober und die ersten Reisfelder sind im Begriff abgeerntet zu werden. Goldens scheint die Sonne und es verspricht ein warmer Tag zu werden. Einer, der schläfrig macht. Mal kucken, was das wird…

Nagasaki – Peace Park, Dejima und Chinatown

Fast forward: einige Stunden später bin ich total verliebt. In diese vielfältige Stadt, die geprägt ist durch ein kulturelles Potpourri, das in Japan seinesgleichen sucht. In eine fröhliche, offene Atmosphäre, die man vielleicht so gar nicht erwarten mag von einem Ort, auf den eine Atombombe abgeworfen wurde (ich hatte mir das bedrückender vorgestellt als den weitläufigen Peace Park mit vielen Kunstwerken und bunten Origami-Kranichen). In den Tempeldistrikt, den Suwa Schrein, an dem wir unverhofft in ein Matsuri stolperten (und ich ein nettes Gespräch mit einem Shintō-Priester führte, der wie ein Wasserfall auf japanisch auf mich einredete, um irgendwann plötzlich zu sagen „Gib’s zu, du verstehst gar nichts von dem, was ich dir gerade erzähle.“ ^^;) und in Dejima – die kleine ehemalige Insel, der einzige Ort an dem sich holländische Händler zur Zeit von Japans Abschottung aufhalten durften.

Aber auch in Chinatown, mit seinen roten Laternen, leckerem Essen und – wie sollte es bei meinem Japan-Reise-Glück anders sein – einem Drachentanz, der nur einmal im Jahr stattfindet, genau als ich die Stadt besuchte. Ein Rasseln, Klimbim und Doingdoing (man verzeihe mir meine laienhafte Umschreibung der Laute, die chinesische Musik darstellen sollen) begleiten das glücksverheißende Spektakel, dem Touristen aber vor allem die Geschäftstreibenden im Viertel entgegensehen. Denn der Drache, getragen von mehreren starken Männern, stattet jedem Shop einen Besuch ab, um das Glück hinein zu tragen. Als Dank gibt es Reiswein. Es erinnert ein wenig an unsere Heiligen Drei Könige.

Japankarte: Die Präfektur Nagasaki.
Japankarte: Die Präfektur Nagasaki.

Als ich am Ende des Tages mit einem Stück Castella-Kuchen im Zug sitze bin ich selig. Über diesen schönen Tag und so eine tolle Stadt entdeckt zu haben. Trotz der anfänglichen Zweifel.

Warst du schon in Nagasaki? Wie hat es dir gefallen? Hast du Ausflugsvorschläge für die Präfektur?

Dieser Artikel ist Teil einer Adventsaktion mit einem Einblick in 24 japanische Präfekturen. Eine Übersicht über alle Adventskalenderbeiträge findest du hier.


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