Ein Haus im traditionellen Stil, von denen es so viele gibt in Obi in der Präfektur Miyazaki.

Japan-Adventskalender: 17. Dezember – Miyazaki

Wenn du südlich, entspanntes, magisches Japan kennenlernen möchtest, lass dich von mir an der Hand nehmen und nach Miyazaki entführen. Die Präfektur an der Ostküste Kyūshūs erwartet dich mit Blumen und Palmen, zauberhaften Schreinen, einem einmaligen geologischen Phänomen und nicht zuletzt lebensgroßen Nachbildungen der Steinköpfe, wie man sie sonst nur auf den Osterinseln findet (muss außer mir sonst jemand auf Super Mario Land auf dem GameBoy denken?).

Miyazaki – Japans einstige Honeymoon-Präfektur mit der gechillten Surfer-Atmosphäre

Miyazaki hat mich von vorn bis hinten überrascht. Nirgends sonst ist man mir so offen, freundlich und entspannt begegnet wie hier (und die Japaner sind ja nun schon von Haus aus ein sehr freundliches Volk). Gut, einmal wurde ich auch mit Hitlergruß begrüßt, aber das ist eine andere Geschichte.

Abseits des Shinkansennetzes sind westliche Touristen hier eher Mangelware. In den 1960ern einst die Adresse für schöne Flitterwochen (bis Okinawa und Hawaii der Region den Rang abliefen) kann man sich an viel wilder, schöner Natur erfreuen. Es blüht überall, man kann herrliche Ausflüge ans Meer oder zum Beispiel in die Takachiho Schlucht machen und vor allem der Aoshima Schrein und Udo Schrein (eine gute Kombi für einen Tagesausflug) sind ein Must-See. Rund um die winzige, heilige Palmeninsel Aoshima erstreckt sich das sogenannte „Waschbrett des Teufels“, ein einmaliges, geologisches Phänomen, das man am besten bei Ebbe besucht.

Aber darüber stolperst du in jedem Reiseführer. Deshalb möchte ich dir heute Obi, einen Teil der Stadt Nichinan ans Herz legen. Es wird gerne mal das Kyōto von Kyūshū genannt, weil viele traditionelle, bezaubernde Häuser dazu einladen, einfach durch die Stadt zu flanieren und die Atmosphäre zu genießen. Dazu gibt es eine kleine Burg, spannende regionale Spezialitäten (Eierstich…gefühlt 17 Eigelb pro Kubikzentimeter und Fischkuchen) und…wie fast immer und überall, wenn es nach mir geht…schöne Schreine (noch auf dem Weg vom Bahnhof rein in die Stadt solltest du links abbiegen und den Berg hoch, um einen verwunschenen Schrein zu finden, der sonst nur selten Besucher sieht) und ein in meinen Augen besonders witziges Stadtmaskottchen.

Japankarte: Die Präfektur Miyazaki.
Japankarte: Die Präfektur Miyazaki.

Und zu guter letzt muss man, wenn man kurz über Miyazaki spricht, auch Sun Messe Nichinan erwähnen, ein Park der eben jene welche Osterinsel-Figuren beheimatet. Für jeden, der mal kurz Pause von Japan braucht, kann hier zumindest im Kopf instantan um die halbe Welt reisen und polynesischen Flair schnuppern.

Warst du schon in Miyazaki oder gar in Obi? Wie hat es dir gefallen? Hast du Ausflugsvorschläge für die Präfektur?

Dieser Artikel ist Teil einer Adventsaktion mit einem Einblick in 24 japanische Präfekturen. Eine Übersicht über alle Adventskalenderbeiträge findest du hier.


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