Während ich gestern noch vom warmen, dampfenden Beppu mit seinen vielen heißen Quellen erzählte, nehme ich dich heute mit zu einem kalten, sehr windigen Januartag diesen Jahres, an dem ich mich auf den Weg nach Kawagoe begab, in dem Irrglauben dem Neujahrswahnsinn entflüchten zu können. Den über Silverster in Japan, das hat schon etwas eigenes für sich. Als Japanologin spannend, als Tourist an Schreinen und Tempeln eher anstrengend. Konnte ich ja nicht ahnen, dass ich meinen ersten Ausflug in die Präfektur Saitama genau auf den Tag gelegt hatte, an dem in Kawagoe der Punk abgeht. Oder wohl eher der Daruma. Denn genau solche werden an diesem Tag überall in der beschaulichen Stadt verkauft und entsorgt.
Kawagoe – Daruma, Hikawa-Schrein und ein Fußbad mit Yuzu-Tee
Saitama grenzt an die Präfektur Tokio an und ist touristisch wenig erschlossen, obwohl es zum Beispiel nach Kawagoe nur 30 Minuten mit dem Zug sind. Es gibt ein Eisenbahn-Museum und großen Hikawa-Schrein in der Stadt Saitama, aber wenn ihr mich fragt ist Kawagoe das wahre, bisher von Westlern unentdeckte Juwel.
Eigentlich ist hier für jeden etwas geboten. Alte Architektur, kleine Gassen (ich sage nur Sweets Alley), ein traditioneller Glockenturm und diverse Tempel und Schreine. Man fällt quasi vom Gelände eines Heiligtums auf das des nächsten. Und einfach überall werden am 3. Januar Daruma verkauft. Wie Marktschreier feilschen die Händler um die Gunst der kaufwilligen Passanten. Daruma in allen vorstellbaren Größen gehen über den Tisch.
Dazu gibt es herrliches Festivalfood und kleine, bezaubernde Läden, die nicht nur zum Bummeln, sondern auch zum verweilen einladen. So landete ich irgendwann im Garten eines besonders schönen Shops, die Füße im heißen Wasser, eine Decke auf dem Schoß und vor mir eine Tasse Yuzu-Tee.
Am Ende des Tages besuchte ich dann noch mein persönliches Highlight, den Hikawa Schrein von Kawagoe (ein Zweigschrein dessen in Saitama), an dem es so viele schöne Dinge zu tun gibt. Einen Jahrtausendealten Baum umrunden zum Beispiel. Oder aber eine ema Wunschtafel zu beschriften und in den dafür vorgesehenen Tunnel zu hängen, den ich für heute als Motiv gewählt habe. Und natürlich ein fischförmiges Orakel, ein Omikuji, angeln.
Abgesehen von dem starken Wind, der einem Ständig Sand in die Augen wehte und mich danach einen halben Tag mit Kopfweh flachliegen ließ, fand ich Kawagoe einen sehr schönen und lohnenswerten Ausflug, trotz oder eben wegen des Trubels am 3. Januar.
Warst du schon in Kawagoe? Wie hat es dir gefallen? Hast du Ausflugsvorschläge für die Präfektur?
Dieser Artikel ist Teil einer Adventsaktion mit einem Einblick in 24 japanische Präfekturen. Eine Übersicht über alle Adventskalenderbeiträge findest du hier.
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