Das Gerücht stimmt! Getränkeautomaten stehen in Japan wirklich an jeder Ecke. Häufig auch in Gruppen. Wenn ein Anbieter eine Maschine aufstellt, lässt die Konkurrenz nicht lange auf sich warten. Durchschnittlich ein Automat pro 23 Einwohner tummelt sich in Japan. Du bekommst eine Vorstellung davon, was das in den großen Ballungszentren wie Tōkyō oder Ōsaka bedeutet. Sogar auf Japans heiligem Berg, dem Fuji, befindet sich einer. Aber was kannst du aus japanischen Getränkeautomaten überhaupt kaufen? Gibt es wie bei uns üblich Cola und Wasser? Auch. Aber nicht nur. Neben den Klassikeren gibt es auch jede Menge für unsere Gewohnheiten ungewohnte Getränke. Ein paar davon stelle ich dir heute vor:

Inhalt dieses Artikels
1. Muss man aus Getränkeautomaten probiert haben – Kaffee und Tee
Japanische Getränkeautomaten bieten sowohl kalte als auch warme Getränke an. Tee und den berühmt berüchtigten Dosenkaffee bekommst du in beiden Varianten und unzähligen Sorten. Das geht los bei ungesüßtem Grüntee über Royal Milk Tea bis hin zu warmem Yuzu-Honig-Tee. Als Nicht-Kaffee-Trinker habe ich mir sagen lassen, dass der Dosenkaffee nichts mit normalem Kaffee gemein hat, aber auf seine eigene süße Art und Weise sehr gut schmeckt. Also unbedingt selber probieren.

2. Schweiß aus der Flasche? Pocari Sweat
Bei dem Wort „Schweiß“ im Namen wurde ich erst Mal stutzig. Hatte ich doch gehört, dass es in Japan verrückte Dinge gibt. Aber so verrückt? Nein, natürlich nicht. Entgegen der Benennung enthält Pocari Sweat keine Körperausdünstungen, sondern ist ein sehr populäres isotonisches Getränk der Firma Ōtsuka Seiyaku. Fun Fact: Das Logo und die Produktidentität stammen vom Österreicher Helmut Schmid, einem der bedeutendsten Typografen des letzten Jahrhunderts, der viele Zeit in Japan lebte, lehrte und arbeitete.

3. Salzig trifft süß – Salty Watermelon Soda
Bei heißen Temperaturen ähnlich erfrischend wie Pocari Sweat ist die Wassermelonen-Limonade mit einem leichten Salzgehalt. Das Zusammentreffen verschiedener Geschmacksrichtungen gibt eine Liaison, die der von gesalzener Schokolade ähnelt. Süß und salzig ist im richtigen verhältnis einfach eine gute Kombination.
4. Japans Kultgetränk: Calpis
Calpis liebt oder hasst man. Einen Versuch ist es allemal wert. Ich kenne Leute, die sich extra Calpis-Sirup importieren, damit sie den ungewöhnlichen Softdrink auch zu Hause nicht missen müssen. Es handelt sich um ein Getränk mit einem mild säuerlichen Geschmack. Dieser basiert auf der Verwendung von fermentierter Milch bei der Herstellung. Calpis ist also irgendwas zwischen Limo und Yoghurt. Na, Lust darauf bekommen?

5. Ööööhm, ja, Gemüsesaft
Gemüsesaft verbinde ich persönlich nur mit Flugzeug (Tomatensaft, anyone?) oder Diäten, bei denen mehr Liter Sauerkrautsaft an einem Tag konsumiert werden, als einem Menschen im ganzen Leben zugemutet werden sollten. In japanischen Getränkeautomaten gibt es einige durchaus trinkbare Kombinationen. Gemischt mit Fruchtsäften oder Kombis aus gesünderen und zuckerhaltigen Gemüsen wie Karotte bieten eine spannende Abwechslung zu den anderen Softdrinks im Angebot.

6. Nur in Japan: saisonale und regionale Drinks
Alles, was saisonal und regional ist, steht in Japan hoch im Kurs. Sowohl die Vielfältigkeit des Landes als auch die zeitlich begrenzte Verfügbarkeit von gewissen Zutaten wird gewürdigt, zelebriert und kommerzialisiert. An japanischen Getränkeautomaten offenbart sich dies durch besondere Drinks, die du nur an manchen Orten oder in gewissen Zeiträumen kaufen kannst. Dazu zählen zum Beispiel Mikansaft aus der japanischen Mandarine, Sakura-Limonade oder heißer Amazake, ein süßes, alkoholfreies Getränk aus Reis.
7. Suppen aus japanischen Getränkeautomaten
Alles, was man aus einer Dose trinken kann, kann man auch in einen Getränkeautomaten packen, dachten sich die Japaner. Deshalb gibt es vor allem in den kälteren Monaten diverse Suppenvariationen. Allen voran eine warme Maissuppe, die zum kurzen Snack zwischendurch werden kann, wenn wirklich gerade mal kein Convenience Store in der Nähe ist. Für unseren Gaumen zunächst sehr ungewöhnlich: Rote-Bohnen-Suppe oshiruko (お汁粉). Sie besteht aus Adzukibohnen und Zucker und ist eine traditionell japanische Nachspeise, die eigentlich zusätzlich mit Mochi-Reiskuchen als Einlage gegessen wird.

Bonus: Bitte nicht trinken! dashi aus dem Getränkeautomaten
Vorsicht! Nicht alles, was flüssig ist und in Japan aus dem Automaten kommt, kannst du trinken. Deshalb eine halb ernst, halb lustig gemeinte Warnung vor den Siracha-Saucen und vor allem den dashi-Automaten. Beides ist nur fürs Kochen gedacht. Aber spätestens bei dem ersten Schluck merkst du das dann auch.

Hast du Lust bekommen, irgendetwas davon, bei deiner eigenen Reise nach Japan auszuprobieren. Oder warst du schon auf Japanreise und hast dich durchprobiert? Erzähl mir davon.
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