Himeji ist meiner Meinung nach eines der Must-sees bei einer Reise nach Japan. Klar, jeder kennt die weiße Burg, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Aber wusstest du auch, dass direkt daneben der Kōko-en-Garten liegt, der aus neun einzelnen Gärten besteht oder dass nur eine kurze Bus- und Seilbahnfahrt entfernt ein geheimnisvoller Tempelkomplex auf einem Berg liegt? Ganz zu schweigen von den Ieshima-Inseln und der lokalen Spezialität, die sich in den letzten Jahren aus Überfischungsgründen weg von Aal hin zu einem Eintopfgericht gewandelt hat? Hier kommen meine fünf Gründe, bei einer Japanreise Himeji zu besuchen:
Inhalt dieses Artikels
1. Japans schönste Burg steht in Himeji – der „weiße Reiher“

Von Himejis wunderschönem Schloss habe ich schon oft erzählt. Es die prachtvollste aller Festungen und gehört zu den letzten zwölf Burgen Japans, die noch im Original erhalten sind. Deshalb empfehle ich dir hier dringend, auch das Innere zu besichtigen, um einen Eindruck vom Leben der Samurai und Feudalherren im japanischen Mittelalter zu bekommen.
Von außen lohnt sich der Blick ohnehin, vor allem zur Kirschblütenzeit, da sich viele Sakura-Bäume auf dem Gelände befinden.
Die Burg ziert natürlich auch einige Kanaldeckel in Himeji.
2. Shosha-zan: auf diesem Tempelberg wurde „Der letzte Samurai“ gedreht

Den Berg Shosha-zan (書寫山) kannst du zu Fuß oder bequem per Seilbahn und Bus erklimmen. Oben erwartet dich der weitläufige Komplex des Engyō-ji-Tempels (圓教寺). Unter einem dichten, grünen Blätterdach und vorbei an moosbewachsenen Gedenktafeln kannst du dich stunden auf dem Areal aufhalten und immer neue Nebengebäude und -schreine entdecken.
Die Anlage liegt so pittoresk, dass sie 2003 als Drehort für „Der letzte Samurai“ mit Tom Cruise und Ken Watanabe genutzt wurde. Bildtafeln zeugen bis heute vom Hollywoodaufgebot.
3. Kōko-en-Garten – neun Gärten in einem

Der Kōko-en-Garten (好古園) ganz in der Nähe der Burg schaut auf eine recht kurze Geschichte von gerade mal 20 Jahren zurück. Dabei kannst du dort durch die Geschichte wandeln. Insgesamt neun einzelne Gärten in unterschiedlichen Stilen der Edo-Periode (1603–1868) bilden das Gesamtkonzept.
Auch die Gebäude im Kōko-en wurden der Architektur aus der Zeit nachempfunden. Mit der weißen Burg im Hintergrund wird die Gartenanlage deshalb oft als Filmkulisse verwendet. Zum Beispiel für die drei Realverfilmungen von „Rurouni Kenshin“ aus den Jahren 2012–2014.
4. Lokale Spezialität Himeji oden

Seien wir mal ehrlich, auf den ersten Blick sieht oden sehr fremdartig und etwas unappetitlich aus. Das heiße Suppengericht ist vor allem nicht aus dem japanischen Winter wegzudenken. Dann siehst du in jedem Convenience Store Wärmebehälter mit dashi-Suppenbrühe und darin eingelegt diverse, unidentifizierbare Einlagen wie Rettichscheiben und Blöcke aus Konjakwurzelstärke.
Hat lange gedauert, bis ich es mal probiert habe bei einer meiner Japanreisen. Stellte sich heraus, es ist verdammt lecker. Und wirklich genau das richtige, wenn du den ganzen Tag in der Kälte unterwegs warst, um das Lieblingsland zu erkunden.
In Himeji solltest du dir, egal zu welcher Jahreszeit, einen Ruck geben und das lokale „Himeji oden“ kosten, das mit einer Ingwer-Sojasauce angerichtet wird. Es braucht sogar eine Genehmigung dafür, dass ein Restaurant den Titel „Himeji oden“ tragen darf. Fündig wirst du zum Beispiel in der „Himeji Noren“-Straße in der Nähe des Bahnhofs.
5. Ein Abstecher von Himeji auf die Ieshima-Inseln

In 25 Minuten mit der Fähre von Himejis Hafen aus zu erreichen sind die beiden größten Eilande der Ieshima-Inselgruppe: Ieshima (die Insel trägt den selben Namen wie die ganze Gruppe) und Bozejima.
Insgesamt 44 Inseln verteilen sich hier zauberhaft über die Seto-Inlandsee, nur acht davon sind bewohnt. Wenn du dir kein Highlight entgehen lassen möchtest, machst du dich auf die Suche nach allen ieshima jukkei (家島十景), zehn besonders schönen und geschichtsträchtigen Spots.
Nicht verpassen: den Ieshima-jinja-Schrein, der seit über 1.000 Jahren den Seeleuten gewidmet ist. Jedes Jahr am 24. und 25. Juli findet dort das Tenjin-Matsuri mit prächtig geschmückten Booten und traditionellen Tänzen statt, bei denen die Beteiligten aus Holz geschnitzte Köpfe der Shishi-Wächterlöwen (獅子), die dir sonst vor allem im Süden Japans auf Okinawa begegnen, mit sich führen.
Quellen und weiterführende Links
Japanische Fremdenverkehrszentrale:
Burg Himeji
Berg Shosha
Kokoen-Garten
Ieshima-Insel
Weitere Links:
Kōko-en-Garten offizielle Website (engl.)
Matcha Magazine: Himeji 3-Day Itineraries: Revel in Traditional Culture and Nature (engl.)
Live Japan: Why You Need to Visit Japan’s Famous Engyo-ji Temple: Where “The Last Samurai” Was Filmed (engl.)
Food in Japan: Himeji Oden (姫路おでん) (engl.)
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Hachja, ich hab mich bei meiner ersten Japanreise 2007 in Himeji verliebt und dachte mir, wie toll es wohl wäre, dort zu leben. :)
2008 bin ich nach Japan gezogen, allerdings nicht nach Himeji. Erst 2012 bin ich nach Kansai umgezogen und zwar nur 15 Min. entfernt (mit Zug oder Auto) von Himeji. Wie toll das war, brauch ich wohl nicht extra zu erwähnen? :)
Himeji ist wirklich eine der schönsten Burgen in ganz Japan, aber Himeji hat noch mehr zu bieten als nur die Burg. Aber als Tourist hat man meistens nicht so viel Zeit, da springt man nur kurz aus dem Shinkansen auf dem Weg von Hiroshima zurück nach Osaka oder so. ;)
Mir läuft’s ganz wohlig den Rücken runter, wenn ich das lese. Dass du diesen Traum verwirklichen konntest, auch wenn sowas natürlich immer anders läuft, als man zu nächste denkt, ist für mich einfach nur inspirierend.
In Himeji hatte ich mir auch mehrere Male nur die Burg angeschaut, bis ich dann letztes Mal endlich den Shosha besucht habe und völlig von den Socken war. Seitdem empfehle ich das allen, die gerade eine Reise planen.