Die Auslage der Miffy Bäckerei in Gion, Kyōto.

Miffy: Japans niedlicher Import-Superstar

Wenn man das Hasenmädchen Miffy zum ersten Mal sieht, ist man sich eigentlich sofort sicher: dieser süße Charakter muss zu Hello Kitty gehören. Die gleichen klaren Linien, ein simplifiziertes Gesicht mit einem „x“ als Mund und die Niedlichkeit. Ja, eindeutig. So dachte ich zumindest. Schließlich begegnete mir Miffy bei meinen Reisen in Japan überall. Doch damit lag ich komplett falsch. Denn die Protagonistin vieler Kinderbücher stammt aus der Feder des Niederländers Dick Bruna. Doch nirgends ist Miffy so beliebt wie in Japan.

Schon der erste Blick ins Innere einer Miffy Bäckerei verrät, dass es hier neben Leckereien auch jede Menge Merchandise gibt.
Schon der erste Blick ins Innere einer Miffy Bäckerei verrät, dass es hier neben Leckereien auch jede Menge Merchandise gibt.

Ein kleiner Hase wird zum Superstar in Japan

Dass sich Miffy eines Tages rund um den Globus millionenfach verkaufen würde, damit hatte Illustrator Dick Bruna sicherlich nicht gerechnet, als er im Jahr 1955 während eines Familienurlaubs begann, seinem Sohn allabendlich Geschichten von einem kleinen Hasen zu erzählen, der im Garten ihres Ferienhauses wohnte.

Nijntje, also „Häschen“ hieß Miffy ursprünglich. Doch als sich herausstellte, dass seine Bücher zuerst auch in andren Ländern verlegt werden sollten, war ihm klar, dass er einen Namen brauchte, der unabhängig von der Sprache leicht auszusprechen war. Gemeinsam mit seinem Übersetzer kam er so auf „Miffy“. Angeblich der Laut, den ein Kaninchen machen könnte.

1964 erschienen die ersten Miffy-Bücher in Japan bei Fukuinkan Shoten. Bis heute bringt der Verlag die Geschichten um das kleine Hasenmädchen heraus. Bei Büchern ist es aber nicht geblieben.

Eben genau aufgrund von Miffys Ähnlichkeit zu Hello Kitty und anderen Sanrio-Charakteren ist es keine Überraschung, dass das Schmea bei den Japanern ins Mark traf. Miffy wurde Kult. Und ähnlich zu Hello Kitty gibt es unzähliges Merchandise. Aber das ist noch nicht alles.

Miffy-Bäckereien, -Floristen und -Cafés

Ich staunte nicht schlecht, als ich durch Gion in Kyōto bummelte und mir plötzlich Miffy aus einem Schaufenster entgegen… grinste? Kann man das sagen bei einem Mund, der nur aus einem „x“ besteht?

Ein Toast mit Häschengesicht war da. Daneben Brötchen in Form des Kaninchenkopfs gefüllt mit roter Bohnenpaste, Brot in Dosen, dazu Teller im entsprechenden Design, Plüschanhänger, und, und, und …

Ich hatte eine Miffy-Bäckerei gefunden, von denen es über ganz Japan verteilt gleich mehrere gibt, Eben in Gion, aber zum Beispiel auch in Kawagoe oder Kurashiki.

Der Verkaufsschlager in den Miffy-Bäckereien sind die mit roter Bohnenpaste gefüllten Brötchen in Form eines Hasenkopfs.
Der Verkaufsschlager in den Miffy-Bäckereien sind die mit roter Bohnenpaste gefüllten Brötchen in Form eines Hasenkopfs.
Klar, die Teilchen kommen auf Tabletts im passenden Design.
Klar, die Teilchen kommen auf Tabletts im passenden Design.

Wenn du dich lieber bedienen lassen möchtest, solltest du entweder eines der beiden Miffy Cafés (übrigens nicht einmal die Niederlande als Geburtsort von Miffy haben ein solches) in Kamaishi und Tōkyō oder eines der „Dick Bruna Table“-Restaurants in Kobe und Yokohama besuchen.

Einen Floristen, der sich voll und ganz auf Blumenbouquets und Arrangements rund um den niedlichen Hasen spezialisiert hat, findest du in Asakusa in Tōkyō, ganz in der Nähe des Kaminari-mon-Donnertors. Eine weitere Filiale gibt es in Ikebukuro.

Zu guter letzt gibt es in der Gegend um Tōkyō, Nagoya und Kyōto noch dezidierte Miffy Shops namens „Miffy Style“ .

Nur während des Sommers gibt es Brotwürfel gefüllt mit Speck und Edamame.
Nur während des Sommers gibt es Brotwürfel gefüllt mit Speck und Edamame.

Alle Adressen zu den Miffy Locations in Japan

Damit du einen Besuch an einem der Miffy Spots in deine Reise nach Japan einbauen kannst, habe ich hier eine Liste mit allen relevanten Adressen für dich:

Bäckereien

Nicht zu übersehen: das Aushängeschild der Miffy Bäckerei in Kurashiki.
Nicht zu übersehen: das Aushängeschild der Miffy Bäckerei in Kurashiki.

Gion, Kyōto
Kawagoe, Saitama
Arashiyama, Kyōto
Kurashiki, Okayama
Yufuin, Oita

Cafés

Das Miffy Café in Shibuyas Trendviertel Daikanyama.
Das Miffy Café in Shibuyas Trendviertel Daikanyama.

Kamaishi, Iwate
Daikanyama, Shibuya, Tōkyō

Restaurants

„Dick Bruna Table“, Kobe
„Dick Bruna Table“, Yokohama

Florist

Asakusa, Tōkyō
Sunshine City, Ikebukuro, Tōkyō

“Miffy Style“-Stores

Wer gern Japanisch isst, braucht viele kleine Tellerchen und Schüsselchen. Warum nicht im Miffy-Look?
Wer gern Japanisch isst, braucht viele kleine Tellerchen und Schüsselchen. Warum nicht im Miffy-Look?

Kichijoji, Tōkyō
Tōkyō Station, Character Street
Solomachi Einkaufszentrum, Tōkyō Skytree
Koshigaya, Lake Town, Saitama
Kawaramachi, Kyōto
Nagoya

Bonus: Miffy Spezialstore Dazaifu, Fukuoka


Wenn Miffy nicht dein Ding ist, magst du ja vielleicht stattdessen der Totoro-Winbeutel-Bäckerei einen Besuch abstatten?

Quellen und weiterführende Links

Miffy: Offizielle Website
Live the world: Real-life Miffy locations in Japan to visit


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3 Kommentare zu “Miffy: Japans niedlicher Import-Superstar

  1. Die Niederlande sind meine zweite Heimat und ich bin mit Miffy, bzw. Nijntje, aufgewachsen. Ich kann es nicht erwarten in Japan die das süße :x überall zu erkunden, diese Liste wird direkt abgespeichert! :D DANKE!

  2. Haha, ich wusste schon, dass Miffy aus Europa kommt, habe aber irgendwie den skandinavischen Raum im Kopf gehabt. Wenn ich irgendwann mal nach Japan reise, werde ich auf jeden Fall eine der Bäckereien besuchen und ein Mify-Brot kaufen! U。・.・。U

  3. Witzig, in dem Moment, wo du sagtest nicht aus Japan, habe ich sofort an die Niederlande gedacht. Das passt irgendwie auch zu dem Design, was so aus der Richtung kommt. Aber ich hätte es jetzt tatsächlich auch eher im asiatischen Raum eingeordnet.

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