Elefanten dienen als Baustellenabsperrung in japans alter Kaiserstadt Kyōto.

Japans niedliche Baustellenabsperrungen

Japans Baustellen sind ein Spektakel. Es blinkt, Warnschilder an allen Ecken und gefühlt mehr Mitarbeiter, die winkend Passanten auf die Gefahren der Baustelle hinweisen, als Bauarbeiter. Und dann sind da wahlweise noch Hasen, Hello Kitties, Frösche oder Charaktere aus One Piece, die als Absperrungen fungieren. Bei uns unvorstellbar? Oh ja. Typisch Japan? Absolut.

Eine niedliche Baustellenabsperrung in Japan in From von Fröschen.
Eine niedliche Baustellenabsperrung in Japan in From von Fröschen.

Alltäglich niedlich – Japans kawaii-Kultur

kawaii 可愛い ist das japanische Wort für niedlich und umfasst einen ganzen Teil der japanischen Kultur. kawaii das können Kinder oder Frauen (seltener, aber durchaus auch Männer) sein oder Figuren wie Hello Kitty oder Pikachu.

Wenn niedliche Absperrung, dann natürlich in Form von Japans beliebtester Figur Hello Kitty, wie an dieser Baustelle in Ōsaka.
Wenn niedliche Absperrung, dann natürlich in Form von Japans beliebtester Figur Hello Kitty, wie an dieser Baustelle in Ōsaka.

Die Niedlichkeit zieht sich durch den Alltag der Japaner und macht vor nichts halt. Egal ob Präfektur oder Behörde, ein süßes Maskottchen ist ein Muss und bei Wettbewerben wird darum geeifert, wer das putzigste und beliebteste Wiedererkennungszeichen kreiert hat.

Diese blauen, sich verbeugenden Baustellenmitarbeiter dienen vielfältig als Absperrung an einer Baustelle in Japan.
Diese blauen, sich verbeugenden Baustellenmitarbeiter dienen vielfältig als Absperrung an einer Baustelle in Japan.

Der Trend hat seine Wurzeln in der japanischen Kultur der letzten Jahrhunderte, nahm aber erst in den 1970er Jahren so richtig Fahrt auf. Heute ist kawaii ein wichtiges Exportgut, mit dem Milliardenumsätze generiert werden.

Auch Delfine dürfen in der Reihe putziger Baustellenabsperrungen natürlich nicht fehlen.
Auch Delfine dürfen in der Reihe putziger Baustellenabsperrungen natürlich nicht fehlen.

Wie es in Japan zu den niedlichen Baustellenabsperrungen kam

Ich bereise seit 2009 mein Lieblingsland und die pastellfarbenen Barrieren gehören für mich fest zum japanischen Stadtbild dazu. Allerdings gibt es die süßen Baustellenabsperrungen noch gar nicht so lange.

Süße Hasen in zweierlei Pastellfarben dienten hier in Japan als Wegabsperrungen.
Süße Hasen in zweierlei Pastellfarben dienten hier in Japan als Wegabsperrungen.

Im Jahr 2006 kooperierte Sendai Meiban, ein Hersteller für Straßenschilder und Baustellenbedarf, mit einem Zoo auf Hokkaidō und entwarf Absperrungen, die wie ein niedliches Äffchen aussehen. Diese kamen so gut an, dass bald weitere Tierdesigns in den Produktkatalog aufgenommen wurden.

Ganz klar, in Nikkō, das berühmt ist für seine drei Affen (nicht sehen, nichts hören, nichts sprechen) kommen die Absperrungen am Rand der Straße natürlich als süße Äffchen daher.
Ganz klar, in Nikkō, das berühmt ist für seine drei Affen (nicht sehen, nichts hören, nichts sprechen) kommen die Absperrungen am Rand der Straße natürlich als süße Äffchen daher.

Der Rest ist Geschichte. Heute gibt es eine immer weiter ansteigende, sich regional unterscheidende Anzahl an Designs, die in mir (wie auch die schönen japanischen Kanaldeckel) den Fotojäger zum Vorschein bringen.

Auf der Haseninsel Okunoshima sind die Absperrungen zwar nicht in Hasenform, aber besonders sind sie dennoch.
Auf der Haseninsel Okunoshima sind die Absperrungen zwar nicht in Hasenform, aber besonders sind sie dennoch.

Theorien, warum die putzigen Baustellenhelfer so gut ankamen, gibt es einige. Zum Beispiel, dass Autofahrer durch den niedlichen Anblick beruhigt würden oder besser aufpassten, sie nicht anzufahren. Ich denke hier fiel eine kreative Idee auf den fruchtbaren Boden der ohnehin bereits vorhandenen kawaii-Kultur. Was denkst du?

Quellen und weiterführende Links

Japan Has the Cutest Construction Signs You’ll Ever See

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Kategorien Alltägliches

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Ich bin Elisa, Japan ist meine große Liebe und hier erzähle ich davon. Gerade habe ich meine erste Japanliebe-Gruppenreise durch Japan geführt und lebe nun bis Ende des Jahres in Tōkyō. Was für ein Abenteuer!

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