Mal ehrlich, wie viele Fuchs-Schreine neben dem Fushimi Inari in Kyōto mit seinen legendären, tausenden roten torii den Berg hinauf kennst du? Ich meine, weitere große. Nicht einen der vielen kleinen, die sich oft auf dem Gelände anderer Schreine befinden. Keinen? Ja genau, so ging es es mir auch. Bis ich den Yūtoku Inari in Kashima auf der südlichsten Hauptinsel Kyūshū besuchte, der neben dem berühmten in Kyōto einer der drei wichtigsten Inari-Schreine Japans ist. Ist er aus der Sicht westlicher Besucher ab vom Schuss und umständlich zu erreichen? Leider ja. Aber ein Besuch lohnt sich.
Der Yūtoku Inari-Schrein in Kashima
Tief versteckt in der Präfektur Saga befindet sich ein wirkliches Kleinod, was shintō-Schreine angeht: der Yūtoku Inari. Schon beim Betreten des Geländes werden meine Augen mit üppigen Reizen geflutet: das satte Grün der Bäume, das beruhigende Grau der Schreintore und Fuchs-Statuen, die den Eingang bewachen und dann das strahlende Rot der ersten Schreingebäude.
Zinnoberrot mit goldenen Akzenten schmiegt sich eine Halle an den Berghang, die von einer ähnlichen Stelzenkonstruktion gehalten wird wie der Kiyomizu-dera-Tempel in Kyōto. Ein Tunnel für ema-Wunschtafeln, ein kleiner, fein angelegter Garten und die ersten roten Tore, die den Weg zum inneren Schrein nach oben weisen. Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinsehen und -gehen soll.
Erbaut wurde die heilige Stätte bereits 1687 auf Wunsch der Frau von Lord Nabeshima Naotomo. Neben Inari werden auch weitere Götter hier verehrt. Gebetet wird für eine glückliche Familie, erfolgreiche Geschäfte, Sicherheit auf Reisen und ertragreichen Fischfang. (Da fällt mir ein, dass mir auf dem Weg zum Yūtoku Inari das einzige Mal bewusst Walfleisch zum Verkauf untergekommen ist.)
Durch Tausend Tore musst du gehen
Wie viele Fuchs-Schreine zeichnet sich auf der Yūtoku Inari neben zahlreichen Fuchsstatuen durch viele, viele rote Schreintore aus. Wie am Fushimi Inari in Kyōto muss man den Berg hinauf, wenn man zum eigentlichen Heiligtum will. Und auch hier führt der Weg durch die torii hindurch.
Zugegeben, so viele wie in Kyōto sind es nicht. Doch die Atmosphäre ist eine viel ruhigere als dort. Zum einen, weil man den Berg durch einen schattenspendenden Wald erklimmt, zum anderen weil dort natürlich viel weniger Besucher sind als im Touristen-Hot-Spot Kyōto.
Am Ende wird man mit einem tollen Blick über die Stadt Kashima und die umliegende Natur belohnt. Und wenn man sich eine Aussicht erlaufen hat, sieht sie immer nochmal besonders schön aus.
Quellen und weiterführende Links
Offizielle Website Yutoku Inari Shrine (engl.)
JNTO: Yutoku-Inari-Schrein
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Hallo Elisa, recht herzlichen Dank für deine interessanten Beiträge. Es ist für mich sehr schön und so viel neues aus Japan zu erfahren. Alle deine Illustrationen und Beschreibungen sind ausführlich und verständlich ausgeführt. Warum ich erst jetzt auf japanliebe aufmerksam geworden bin, weiß ich leider nicht. Aber jetzt möchte ich es nicht mehr missen. Weiter so.
Lieber Manfred,
umso schöner, wenn du jetzt hier gelandet bist :D Trag dich für updates am besten in meinen Newsletter ein (ganz untern auf der Seite) und aus Instagram gibt es sowieso fast täglich Neues. gerade jetzt, wo ich im Moment in Japan bin und herumreise.
Viele Grüße, Elisa