Am Hafen von Ogijima steht prominent das Gebäude, das zugleich Kunstwerk ist, und sich Ogijima’s Soul nennt.

Ogijima-Kunstinsel [Tagesausflug Takamatsu]

Es gibt Tage, da nehme ich mir in Japan nicht viel vor, außer mich an einem Ort treiben zu lassen. Auf der kleinen Kunstinsel Ogijima (男木島) habe ich genau so einen wundervollen Tag verbracht. Ohne Ziel und Plan bestieg ich in Takamtsu eine Fähre und entdeckte so ein herrliches Eiland mit moderner Kunst, historischen Schreinen und gemütlichen Cafés. Ogijima ist einer der Austragungsorte der Setouchi Triennale im Seto-Binnenmeer. Mit den schmalen Gassen und traditionell erhaltenen Häusern strahlt Ogijima eine authentische, ruhige Atmosphäre aus und bietet sich als ideales Ausflugsziel von Takamatsu aus an, wenn du dich während deiner trubulenten Japanreise einen Tag nach Ruhe sehnst.

Erster Blick von der Fähre auf Ogijima.
Erster Blick von der Fähre auf Ogijima.

Die Setouchi Kunst Triennale

Ich habe die Setouchi Triennale erwähnt, doch was ist das eigentlich? Es handelt sich dabei um ein Kunstfestival, dass alle drei Jahre stattfindet. Die Triennale wurde 2010 ins Leben gerufen, um die Schönheit und kulturelle Bedeutung der Seto-Inseln hervorzuheben. Durch Kunstprojekte auf verschiedenen Inseln des Seto-Binnenmeers verfolgt das Festival das Ziel, Besucher und somit wirtschaftlichen Aufschwung auf die Inseln zu bringen, die mit Überalterung und Entvölkerung zu kämpfen haben.

Durch die Kunst soll das Interesse an den Inseln erneuert und langfristig eine nachhaltige Entwicklung unterstützt werden. An vielen Tagen sehen vor allem die kleinen Inseln mehr Besucher, als dort Einwohner leben.

Wegweiser geben Auskunft, wo sich die einzelnen Installationen finden lassen.
Wegweiser geben Auskunft, wo sich die einzelnen Installationen finden lassen.

Das Tolle an der Triennale: einige der Kunstwerke bleiben als feste Installationen dauerhaft auf den Inseln bestehen. Durch das wiederkehrende Festival kommen aber auch immer wieder neue hinzu, sodass man sowohl in Nicht-Trinnele-Jahren als auch generell immer wieder kommen und Neues entdecken kann.

Ogijima’s Soul und weitere Kunstwerke

Gleich wenn du mit der Fähre auf Ogijima ankommst, erblickst du das erste Kunstwerk am Hafen: Ogijima’s Soul. Diese eindrucksvolle Installation eines spanischen Künstlers begrüßt die Besucher mit einer lebendigen Buchstaben-Struktur, die je nach Sonnenstand andere Schattenspiele auf den Boden wirft.

Das Kunstwerk Ogijima’s Soul wift je nach Sonnenstand andere spannende Schatten.
Das Kunstwerk Ogijima’s Soul wift je nach Sonnenstand andere spannende Schatten.

Im Laufe der Jahre sind auf Ogijima weitere dauerhafte Installationen entstanden, die sich in die engen Straßen und natürlichen Landschaften der Insel einfügen. Die Kunstwerke, die in die Häuser und Gärten integriert sind, machen einen Spaziergang auf Ogijima zu einer wahren Entdeckungsreise. Mal erwaten dich bunte Farben, mal ein ganzes Gebäude in schwarz.

Bei diesem Kunstwerk wurde ein ganzes Haus plus Garten in Schwarz verkleidet.
Bei diesem Kunstwerk wurde ein ganzes Haus plus Garten in Schwarz verkleidet.

Was ich bei meinem Rundgang leider verpasst habe, ist die Figur „Walking Ark“ im Südosten der Insel. Das hole ich sicher eines Tages noch nach.

Auch die bunten Fassaden sind Teil der Setouchi Triennale.
Auch die bunten Fassaden sind Teil der Setouchi Triennale.
Ein Spaziergang durchs Dorf ist auf Ogijima ein kleines Abenteuer.
Ein Spaziergang durchs Dorf ist auf Ogijima ein kleines Abenteuer.

Weitere Sehenswürdigkeiten auf Ogijima: Der Leuchtturm und der Toyotamahime-Schrein

Ich persönlich begann mein Abenteuer aber erst einmal außerhalb. Vorbei an Warnschildern vor Wildschweinen und entlang wuchernder Natur machte ich mich auf den Weg zum nördlichen Ende der Insel. Dort steht der pittoreske Ogijima-Leuchtturm, ein malerischer Aussichtspunkt mit weiter Aussicht auf das Seto-Binnenmeer. Der Leuchtturm ist aus Granit errichtet, ein eher seltener Anblick in Japan. Der Weg dorthin dauert einfach circa eine halbe Stunde.

Ein zugewucherstes Kabel bildet einen natürlichen Rahmen für den Ausblick aufs Meer.
Ein zugewucherstes Kabel bildet einen natürlichen Rahmen für den Ausblick aufs Meer.
Die halbstündige Wanderung zum Ogijima-Leuchtturm lohnt sich allein schon für die Aussicht.
Die halbstündige Wanderung zum Ogijima-Leuchtturm lohnt sich allein schon für die Aussicht.

Wieder zurück schlenderte ich durch das 172-Seelen-Dorf, bis ich etwas erhöht auf einem Hügel den Toyotamahime-Schrein erreichte, der der Meeresgöttin Toyotamahime gewidmet ist. Von hier aus genießt du einen wunderbaren Blick auf die Insel und das Meer, weswegen du diese Aussicht vielleicht schon einmal auf Instagram gesehen hast. Die Treppenstufen hoch zum Schrein lohnen sich auf alle Fälle.

Torii leiten den Weg zum Toyotamahime-Schrein.
Torii leiten den Weg zum Toyotamahime-Schrein.
Ikonischer Blick vom Toyotamahime-Schrein aus.
Ikonischer Blick vom Toyotamahime-Schrein aus.

Café-Empfehlung auf Ogijima: Damonte & Co.

Da die Insel so wenig Einwohner hat, haben die restaurants und Cafés nur begrenzte Öffnungszeiten. Informiere dich also vorher, wann dein Wunschlokal geöffnet hat oder ob du lieber eine Lunchbox mit auf die Insel bringen solltest.

Vom Obergeschoss im Café Damonte & Co. hat man einen schönen Ausblick auf Ogijima’s Soul und den Hafen.
Vom Obergeschoss im Café Damonte & Co. hat man einen schönen Ausblick auf Ogijima’s Soul und den Hafen.

Ich hatte bei meinem Besuch Glück und bin über das Café Damonte & Co. gestolpert. Nicht nur sieht es mit viel Holz im Interieur ganz bezaubernd aus, auch kannst du hoch in den ersten Stock und hast einen tollen Blick aufs Wasser. Neben Kaffee, Limonaden und Kuchen gibt es hier von der Betreiberin selbstgebackenes Brot. Dementsprechend war sie ganz begeistert, als wir ins Plaudern kamen und ich erwähnte, dass ich aus Deutschland, dem Land es Brots, komme.

Lecker selbstgebackenes Brot und Hummus.
Lecker selbstgebackenes Brot und Hummus.

Praktische Tipps für Besucher

Anreise: Ogijima ist per Fähre von Takamatsu aus leicht erreichbar. Die Überfahrt dauert etwa 40 Minuten und bietet einen wunderschönen Blick auf das Seto-Binnenmeer und die umliegenden Inseln. Da die Fähre zusätzlich einen Halt bei Megijima macht, kannst du auch beide Inseln an einem Tag besuchen.
Beste Reisezeit: Die Setouchi Kunst Triennale findet alle drei Jahre von Frühling bis Herbst statt. Du kannst aber jederzeit kommen, da es auch dauerhafte Installationen gibt. Im Herbst lockt Ogijima mit farbenfrohem Hebrstlaub.
Erkunden: Die Insel lässt sich am besten zu Fuß erkunden, da sie relativ klein ist. Am längsten brauchst du für den Weg hin zum und zurück vom Leuchtturm. Das machst du nach Anlegen also am besten zuerst.

Das 172-Seelen-Dorf ist durchzogen von engen Gassen.
Das 172-Seelen-Dorf ist durchzogen von engen Gassen.

Quellen und weiterführende Links

Visit Kagawa: Ogijima Island
Japan Guide: Ogijima Island


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2 Kommentare zu “Ogijima-Kunstinsel [Tagesausflug Takamatsu]

  1. Andrew Hashimoto

    Danke für den Tip😊👍
    Bzw für Deine Tipps. Vielleicht haben wir für unseren nächsten Japan Urlaub Zeit für die Insel.

    Grüße Andrew

    • Wenn du hinfährst, würde ich mich freuen, wenn du nochmal hier kommentierst und erzählst, wie es dir gefallen hat :)

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