Der Eingang zur „Bunnosuke Chaya Honten“-Teestube.

Kleine Ruheoasen in Kyōto

Kein Ort in Japan ist so überlaufen wie Kyōto. Sowohl bei den Japanern selbst als auch bei ausländischen Touristen ist die alte Kaiserstadt das beliebteste Reiseziel, das „Must See“ Japans. Das ging vor der Pandemie so weit, dass ich einen Bogen um die Gegend machte und ich befürchte, es wird sich auch bald wieder so entwickeln. Das sieht die Stadt Kyōto selbst auch so und hat zum Beispiel kürzlich angekündigt, den Tages-Buspass nicht weiter zu verkaufen, um Touristen dazu zu bewegen, eher die U-Bahn zu verwenden. Denn es gab viele Fälle, wo die Einheimischen selbst keinen Platz mehr in den Öffentlichen fanden, da diese völlig überfüllt waren.

Bei deiner ersten Reise nach Japan wird es dich aber sicherlich nach Kyōto ziehen, ich kann es dir nicht verübeln. Ist es bei all den Menschenmassen doch ein wahres Kleinod für Architektur, Kultur und Religion. Dann brauchst du bei all dem Sightseeing aber unbedingt auch einmal Zeit durchzuschnaufen. Und das machst du am besten in einem Café oder einer traditionellen Teestube.

Wenn man hier nicht schön verschnaufen kann …
Wenn man hier nicht schön verschnaufen kann …

Balance bei deiner Japanreise

Zu gern sage ich „Schlaf bei einer Japanreise ist überbewertet.“ Im Lieblingsland möchte ich am liebsten keine Sekunde verpassen, immer auf den Beinen sein und erkunden, erkunden, erkunden. Dass auch in bei einem Tee sitzen und runterfahren dazu gehört, ignoriere ich viel zu oft. Zu meinem eigenen Schaden. Denn dadurch brennt man schnell aus und fällt dann gegebenenfalls einen Reisetag mit Migräne oder etwas ähnlichem  aus, weil der Körper Ruhe einfordert. Vor allem ist dies auch Teil des Erlebnisses. Beobachten, schmecken, das bisher Gesehene verarbeiten. Das Reisetagebuch, dass ich überall mit hin schleppe mit mehr Leben füllen als nur den gesammelten Stempeln.

Selbst beim Aufstieg zum völlig überfüllten Fushimi Inari-taisha-Schreinkann man sich bei einer Tasse Tee und etwas Süßem kurz von den Menschenmassen erholen.
Selbst beim Aufstieg zum völlig überfüllten Fushimi Inari-taisha-Schreinkann man sich bei einer Tasse Tee und etwas Süßem kurz von den Menschenmassen erholen.

Wo selbst Tee zum Erlebnis wird

Eine Tasse Tee klingt erst einmal recht unspektakulär, aber in Kyōto kann auch dies zum Erlebnis werden, auf vielfältige Weise. Zum einen weil es in der Region um die ehemalige Hauptstadt berühmte Teeanbaugebiete wie Uji gibt und du feinste Grünteesorten probieren kannst. Zum anderen, weil du einen Tag in ein minimalistisch cleanes Café gehen, den anderen in eine knarzige Teestube und am nächsten den neusten Instagram-Trend ausprobieren kannst.

Kyōtos Top-Instagram-Trend letztes Jahr: die Wolkenkuchen aus dem „Kumo no cha“-Café.
Kyōtos Top-Instagram-Trend letztes Jahr: die Wolkenkuchen aus dem „Kumo no cha“-Café.

Eines hast du aber immer: einen neuen Einblick in die japanische Kultur und eine entspannende Verschnaufpause vom touristischen Trubel in den Straßen. Klingt gut, oder?


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