Ein der schönsten des Landes: die Pagode auf dem Gelände des Rurikō-ji-Tempels in Yamaguchi.

5 Dinge, die du in Yamaguchi gemacht haben solltest

Die Präfektur Yamaguchi liegt am südlichen Ende der japanischen Hauptinsel Honshū. Und hat sich zu meinem Sehnsuchtsort Nummer Eins entwickelt. Denn einfach alles, was ich bisher dort gesehen habe, hat mir Lust auf mehr gemacht: die Tempel und weißen Wände der Töpferstadt Hagi, der für mich schönste japanische Garten in Hōfu, die beeindruckende Bogenbrücke von Iwakuni…und die Präfekturhauptstadt Yamaguchi selbst.

Dort leihst du dir am besten ein Rad und gehst auf Erkundungstour. Dich erwarten zauberhafte Tempel, ein romantisches Onsen-Städtchen im Zeichen des Fuchses und all dies eingebetet in herrliche Natur. Die Stadt Yamaguchi ist ein richtiger Geheimtipp für die Planung deiner Japanreise. Hier kommen fünf Dinge, die dort unbedingt gemacht haben solltest:

1. Entdecke eine von Japans drei schönsten Pagoden am Rurikō-ji-Tempel

Der Rurikō-ji-Tempel in Yamaguchi.
Der Rurikō-ji-Tempel in Yamaguchi.

Der Rurikō-ji 瑠璃光寺 ist ein buddhistischer Tempel, dessen Gelände als Park angelegt ist. Dort gibt es neben herrlicher Natur einiges zu entdecken. 

Zum Beispiel ein Teehaus, in dem wichtige historische Figuren um Saigo Takamori nur vorgaben, sich der Teezeremonie zu widmen, während sie in Wirklichkeit einen Umsturz planten und die Meiji-Restauration initiierten. Auch sind einige Mitglieder des Mori-Clans hier begraben, eine Familie, die während der Edo-Zeit (1603–1867) über die Region herrschte.

Am bekanntesten jedoch ist der Rurikō-ji-Tempel für eine fünfstöckige Pagode, die zu den drei schönsten Japans zählt. Sie gilt als Nationalschatz und wurde im Jahr 1442 errichtet. Noch vor dem Rurikō-ji-Tempel selbst, der einige Jahrzehnte später gebaut wurde.

2. Wandle durch einen Garten wie ein Gemälde am Jōei-ji-Tempel

Das imposante Eingangstor des Jōei-ji-Tempels in Yamaguchi.
Das imposante Eingangstor des Jōei-ji-Tempels in Yamaguchi.

Ein weiterer sehenswerter Tempel in der Stadt Yamaguchi, den du bei deiner Japanreise besuchen solltest, ist der Jōei-ji 常栄寺. Von mit Tatami ausgelegten Räumen aus genießt du den Ausblick hinaus auf Zen-Steingärten und das absolute Highlight: den Sesshu-tei 雪舟庭 (dt.: „Sesshus Garten“).

Benannt nach Mönch und Maler Sesshu, basiert dieser Garten auf einem seiner Landschaftsgemälde. Durch die geöffneten Schiebetüren des Tempels betrachtet wirkt es tatsächlich, als würdest du auf ein Bild blicken.

Ein Garten wie ein Gemälde. Blick aus dem Jōei-ji-Tempel auf den Sesshu-tei-Garten.
Ein Garten wie ein Gemälde. Blick aus dem Jōei-ji-Tempel auf den Sesshu-tei-Garten.

Dieses kann aber erkundet werden. Ein Rundweg führt durch den circa 500 Jahre alten japanischen Garten und ermöglicht einen Blick auf den Tempel samt Sesshu-tei  aus einer ganz anderen Perspektive.

Jōei-ji: Offizielle Website

3. Mach eine Miniwallfahrt an den Yamaguchi Dai-jingū-Schrein

Der Yamaguchi Dai-jingū orientiert sich in allem am Vorbild in Ise.
Der Yamaguchi Dai-jingū orientiert sich in allem am Vorbild in Ise.

Japans höchstes Heiligtum, der Ise-jingū, befindet sich ca. 180km östlich von Ōsaka in der Präfektur Mie. Vor allem früher eine beschwerliche Wallfahrt für die meisten Japaner.

Nachdem im 16. Jahrhundert der Lord von Yamaguchi Ise besucht hatte, gab er zurück zu Hause den Bau des Dai-jingū in Auftrag. Es sollte vor Ort eine Möglichkeit geben, dieselben Götter anbeten zu können. Deshalb wird dieser Schrein auch als das „Ise des Westens“ bezeichnet.

Die Architektur des Dai-jingū orientiert sich am strikt japanischen Stil des Originals. Ebenfalls wie in Ise wird der Dai-jingū alle 20 Jahre neu aufgebaut. Natürlich ist der Schrein in Yamaguchi wesentlich kleiner als jener in Ise. Doch allein die Geschichte dahinter macht den Yamaguchi Dai-jingū zu einem interessanten Stop in der Stadt.

Yamaguchi Dai-jingū: Offizielle Website

4. Geh auf Kanaldeckel-Jagd in Yuda Onsen

Einer der vielen bunten Kanaldeckel, die es in Yuda Onsen zu entdecken gibt, zeigt den weißen Fuchs, der seine Wunden in den heißen Quellen heilte.
Einer der vielen bunten Kanaldeckel, die es in Yuda Onsen zu entdecken gibt, zeigt den weißen Fuchs, der seine Wunden in den heißen Quellen heilte.

Yuda Onsen ist ein kleines Onsen-Städtchen im Stadtgebiet von Yamaguchi. Die Legende besagt, dass einst ein verletzter, weißer Fuchs in den heißen Quellen dort badete und durch das Wasser geheilt wurde.

Die Geschichte spielte sich vor eta 800 Jahren ab, doch bis heute lieben die Einwohner die Legende um den schlauen Vierbeiner. Deshalb empfängt dich bereits am Bahnhof eine riesige Fuchsstatue und auch überall sonst im Stadtgebiet begegnet dir das Tier als Figur. Vor allem auf mindestens einem dutzend unterschiedlicher Kanaldeckel.

Mach deinen Besuch in Yamaguchi zur Schnitzeljagd und schau, wie viele der hübschen Gullydeckel du entdecken kannst.

5. Entspann deine Füße in allen sechs Fußbädern von Yuda Onsen

Eines der sechs Fußbäder in Yuda Onsen. Alles steht hier im Zeichen des Fuchses.
Eines der sechs Fußbäder in Yuda Onsen. Alles steht hier im Zeichen des Fuchses.

Während du auf Kanaldeckeljagd bist, hast du in Yuda Onsen an insgesamt sechs öffentlichen Fußbädern die Möglichkeit, deine müden Beine etwas zu entspannen.

Ich liebe es, während meinen Japanreisen bei jeder Gelegenheit eins der zumeist kostenfreien Fußbäder zu nutzen, die sich überall im Land befinden. Manchmal sogar am Bahnsteig oder auf dem Bahnhofsvorplatz. In Yuda Onsen sind sie nicht nur kleines Wellness-Oasen sondern vor allem Treffpunkte für Touristen wie Einheimische.

Findest du alle sechs?

Gekühlter Eistee und die Füße im heißen Quellwasser. Gibt es etwas Besseres?
Gekühlter Eistee und die Füße im heißen Quellwasser. Gibt es etwas Besseres?

Wenn ich das nächste Mal in Japan bin, miete ich mich für ein paar Nächte in einem schönen Ryokan in Yuda Onsen ein. Es ist der ideale Ausgangsort um nicht nur die Stadt Yamaguchi, sondern die ganze Präfektur zu erkunden. Solltest du dies auch tun, lass mir doch bitte einen Kommentar da, wie es dir gefallen hat.

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2 Kommentare zu “5 Dinge, die du in Yamaguchi gemacht haben solltest

  1. Hachja, wie schön. :)
    Das ist meine erste Heimat in Japan. Hab dort 4 Jahre lang gewohnt.
    War dementsprechend auch gefühlte 100 Mal beim Rurikō-ji, da der nur einen Katzensprung mit dem Fahrrad von meiner Wohnung entfernt war. :)

    Die Stadt, aber auch die gesamte Präfektur haben viele Touristen gar nicht auf dem Schirm.
    Ich hab dort auch nur ein einziges Mal Ausländer gesehen, die nicht dort lebten. Und das waren sogar Deutsche!

    Ich bin aus dem Zug ausgestiegen, höre hinter mir auf einmal Deutsch. Sowas ist natürlich in Yamaguchi eine absolute Seltenheit. Deshalb hab ich mich umgedreht und die 2 Herren angesprochen.
    Die haben mir dann erzählt, dass sie eigentlich in Tokio waren, aber dann kam das Erdbeben (die Rede ist von dem großen Beben im März 2011). Aus Angst seien sie deshalb weit, weit nach Westjapan gereist, um dort den Rest ihres Urlaubs zu verbringen.

    Naja, immerhin stand Yamaguchi auf ihrer Liste. Sie hätten ja auch gleich nach Fukuoka abhauen können. ;)

    • Ich musste tatsächlich an dich denken, als ich den Beitrag geschrieben habe. Ich stell’s mir traumhaft vor, dort für eine Weile zu leben und die ganze Gegend intensiv erkunden zu können.

      Die Geschichte mit den zwei Herren ist ja ein Ding. Wirklich überraschend, dass sie ausgerechnet dort gelandet waren xD Auch wenn der Hintergrund natürlich kein schöner ist. Ich hätte mich vermutlich panisch ins Flugzeug gesetzt und wäre ab nach Hause gedüst. 😰

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