In gerade mal 12 Minuten befördert der Shinkansen dich von Ōsaka nach Kobe. Noch bequemer kann die Verbindung für einen Tagesflug von einer Metropole der Kansai-Region in die nächste Großstadt kaum sein. Von Kobe hast du bestimmt schon gehört, zumindest vom berühmten Kobe Rindfleisch. Doch die Stadt hat darüber hinaus noch weit mehr zu bieten und kann ein interessantes Ausflugsziel für deine Japanreise abgeben. Denn hier hast du die Wahl: magst du es maritim, urban, oder zieht es dich doch lieber raus in die Natur beziehungsweise auf den Berg.
Hier kommen meine fünf Gründe, warum sich ein Tagesausflug von Ōsaka oder Kyōto aus nach Kobe während deines Japanurlaubs lohnt:
1. Erlebe, wie eng es in Japan zugehen kann

Es mag mein persönliches Empfinden sein, doch keine Stadt in Japan kommt mir so beengt vor wie Kobe. Schon beim Aussteigen aus dem Zug irrt man unendlich lang durch Gänge und Gebäude, bis man endlich ins Freie kommt. Dort drängen sich Häuser dicht an dicht, Geschäfte unter Bahngleise und Straßen übereinander. Teilweise gleich mehrere an der Zahl.

Vielleicht ist es auch die eingekesselte Lage zwischen Meer und den Rokkōbergen, die dieses Gefühl bei mir auslösen. Viel Beton und wenig Grün, wenn man nicht gerade über eine kleine Oase wie den Ikuta-Schrein stolpert oder sich per Gondel auf den Weg hoch den Rokkō-san (siehe Punkt 5) macht.
Selbst in Tōkyō, das aufgelockert ist durch Parks und knarzige Einfamilienhäuser, hatte ich nicht so sehr dieses „Oha, so ist es also, wenn viele Menschen sich wenig Lebensraum teilen müssen“-Gefühl wie in Kobe.
2. Erkunde den ikonischen Hafenbereich von Kobe

Meriken Park ist der Überbegriff für Kobes ikonischen Hafenbereich. Dort stehen gleich mehrere der Gebäude, die Kobes Skyline prägen: der Port Tower (dort kannst du einen Stempel sammeln für die „All-Japan Towers Stamp Rally“), das Maritime Museum und das Meriken Park Oriental Hotel.
Letzteres lässt mich in der Form an ein Kreuzfahrtschiff denken. Das Maritime Museum mit seiner Dachkonstruktion soll hingegen an ein Segelschiff erinnern.


Der ganze Bereich ist etwas für Freunde der Seefahrt und vom Port Tower kann man natürlich einen tollen 360-Grad-Blick über die Stadt und das Meer genießen.
Mehr Info: JNTO: Meriken-Park
3. Geh auf Spurensuche nach dem Erdbeben von 1995

Kobe ist bei uns neben dem berühmt-berüchtigten Rindfleisch vor allem durch ein schweres Erdbeben im Jahr 1995 bekannt. Über 4.500 Menschen kamen ums Leben, 14,700 wurden verletzt und mehr als 300.000 wurden obdachlos, vor allem in Folge von durch das Beben ausgelöste Brände.
Mittlerweile sind die katastrophalen Schäden natürlich behoben, doch manchen Stellen lassen noch das Ausmaß der Ereignisse erahnen. Am Hafen ist ein kleiner Bereich, der sich Erdbebengedächtnispark nennt. Dort siehst du umgeknickte Straßenlaternen und zerstörte Betonplatten.
Auch in der Stadt gibt es auf den ersten Blick unscheinbare Flecken, wo sichtbar ist, wie weit sich der Erdboden dort am 17. Januar 1995 verschob.
Du fühlst dich abenteuerlich? Im Osten der Stadt kannst du das Erdbeben Museum mit einem Simulator besuchen. So kannst du hautnah aber sicher erleben, wie sich ein Erdbeben anfühlt.
Mehr Info: JNTO: Erdbeben-Gedenkmuseum Kobe
4. Probier dich durch die Leckereien von Chinatown

Japan hat nur drei Städte, in denen sich eine Chinatown, also ein Bezirk mit vielen chinesischstämmigen Einwohnern, herausgebildet hat: in Yokohama, Nagasaki und Kobe.
Auf kleinem Raum hast du für eine kurze Zeit das Gefühl, in einem anderen Land gelandet zu sein. Viel Rot, Jadegrün und Gold, viele Pandas und Laternen und vor allem viele Leckereien charakterisieren die Chinatown in Kobe, auch Nankinmachi genannt.

Hier bekommst du natürlich auch wie überall sonst in der Stadt Kobe Beef angeboten, aber es lohnt sich, einen Blick auf die vielen Snacks, die Spießchen und gedämpften Hefeklöße, die Pfannen- und Nudelgerichte zu werfen.
Mehr Info: JNTO: Chinatown Kobe
5. Erklimme Kobes Hausberg: den Rokkō-san

Wenn du dann lecker gegessen hast und dir Kobe dann doch ein wenig zu beengt ist, solltest du noch einen Abstecher auf die Rokkōberge machen. Dies geht mit mehreren Seilbahnen und eröffnet dir viele weitere Attraktionen: von Wasserfall über Kräutergarten bis hin zu weidenden Schafen und Wandermöglichkeiten. Allem voran lohnt es sich aber schon wegen dem Ausblick, besonders nachdem die Sonne untergegangen ist.

Die Shin-Kobe Seilbahn bringt dich zum Nunobiki Kräutergarten, von wo aus du weiter zum Berg Maya wandern kannst. Die Rokko Seilbahn auf den Rokkō-san, Kobes Hausberg mit diversen Attraktionen.
Mehr Info:
JNTO: Berg Rokko
JNTO: Shin-Kobe-Seilbahn
Und was ist mit dem Kobe Beef? Tja, dazu kann ich leider nichts sagen, weil ich es noch nie probiert habe. 🙃 Man munkelt es sei so gut, wie alle behaupten. Was mich dabei viel mehr beschäftigt? Wo sind diese ganzen Rinder, die fürs Kobe Beef verwendet werden? Dieser Frage gehe ich dann ein andermal nach. Bei meinem nächsten Tagesausflug nach Kobe.
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