Es gibt Orte in Japan, zu denen habe ich eine besondere emotionale Bindung. Dazaifu ist eine davon. Die kleine Stadt in der Präfektur Fukuoka besuchte ich am Anfang meiner ersten Best-of-Japan-Reise und hätte vom Lieblingsland nicht schöner willkommen geheißen werden können: schöne Schreine und Tempel, leckere Snacks und ein Museum wie ein UFO. Wenn auch du überlegst, bei deiner Reise nach Japan Fukuoka zu besuchen, solltest du unbedingt einen Tagesausflug nach Dazaifu mit einplanen. Ich gebe dir fünf Gründe warum:
1. Bete für das Bestehen einer Prüfung am Dazaifu Tenman-gū Schrein
Auch wenn es dem Volksmund nach acht Millionen Götter in Japan gibt, werden an vielen Schreinen immer und immer wieder die selben verehrt. Sehr oft ist dies Tenjin, an den du dich wendest, wenn dir eine schwere akademische Prüfung bevorsteht. Und wo lässt es sich besser um Erfolg beten als am Haupt-Tenjin-Schrein: dem Dazaifu Tenman-gū.
Dieser schöne shintō-Schrein liegt inmitten von Pflaumenbäumen an einem Teich in Form des Schriftzeichens für „Herz“. Doch nicht nur Schüler und Studenten zieht es hierher. Auch Japaner, denen ein Unglücksjahr bevorsteht, kommen oft nach Dazaifu, um das drohende Unheil durch einen Flaschenkürbis abzuwenden. Klingt schräg? Die Geschichte dazu liest du hier.
2. Bestaune Architektur und Ausstellungsstücke des Kyūshū Nationalmuseums
Es wirkt wie ein UFO, das in den Wäldern von Dazaifu gelandet ist: das Kyūshū Nationalmuseum. Der riesige Bau aus Stahl und blauem Glas wirkt zeitgleich wie ein Fremdkörper und fügt sich durch die Reflektion der Umgebung doch nahtlos in die Landschaft ein.
Das Museum ist eines der vier Nationalmuseen Japans und wirft einen Blick auf die Geschichte des Landes aus einem asiatischen Blickwinkel. Es gibt regelmäßige Sonderausstellungen der Sonderklasse. So konnte man in der Vergangenheit zum Beispiel einen Teil der berühmten Terrakotta-Armee aus dem Mausoleum Qin Shihuangdis, Ausstellungsstücke aus dem British Museum und Leihgaben vieler asiatischer Nationalmuseen sehen.
3. Trinke einen Kaffee in einem Starbucks Konzeptstore
Starbucks-Filialen sind immer stylisch eingerichtet und oft in schönen Gebäuden untergebracht. Ein paar wenige werden als Konzeptstores ausgerufen und erhalten ein herausragendes Design. Und eine dieser besonderen Niederlassungen der amerikanischen Café-Kette findet sich in Dazaifu auf der omotesandō-Straße zum Tenman-gū-Schrein.
Der Laden fällt sofort ins Auge. Helle Holzbretter sind komplex miteinander verwoben, ergeben ein organisch anmutendes Ganzes. Das sieht nicht nur spannend aus und macht eine gemütliche Atmosphäre, sondern bringt auch unauffällig japanische Tradition in das moderne Konzept. Denn diese Art und Weise, Holz ohne die Verwendung von Nägeln miteinander zu verbinden, ist eine japanische Spezialität und nennt sich kigumi 木組.
4. Snacke dich durch lokale Spezialitäten von Dazaifu
Ich liebe sie, die Straßen, die zu großen Schreinen oder Tempeln führen. Geschäfte und Imbisse reihen sich aneinander, die Stimmung ist fröhlich, das Angebot reichlich und der eigene Magen eigentlich immer zu klein.
Das ist auch in Dazaifu nicht anders, wo dich auf der omotesandō von einem Hello-Kitty-Shop bis hin zu traditioneller Keramik alles erwartet. Unbedingt probieren solltest du die lokale Spezialität umegaemochi – ein knusprig gebackener Reiskuchen mit einer Füllung aus süßen, roten Bohnen.
5. Finde deine innere Ruhe am Kōmyōzen-ji-Tempel
Wenn für dich Buddhismus interessanter ist als shintō gibt es in Dazaifu neben dem Tenman-gū-Schrein auch noch ein anderes Highlight zu entdecken: den Kōmyōzen-ji.
Dieser Tempel ist über 700 Jahre alt und folgt der Strömung des Zen-Buddhismus. Im zen dreht sich alles um das Erlangen der Erleuchtung durch strenge Disziplin und Meditation. Da ist es nicht verwunderlich, wenn ausgerechnet Trockengärten (im Deutschen ja gerne auch als „Zen-Garten“ bezeichnet) eng mit dieser Tradition verknüpft sind.
Zwei solcher Gärten, die nur aus Kieseln, Felsen und Moos bestehen, verleiten am Kōmyōzen-ji-Tempel dazu inne zu halten. Am besten im Herbst, wenn zusätzlich die Verfärbung der Bäume für ein ganz besonderes Flair sorgt.
Dazaifu ist nicht direkt ein Geheimtipp, wird aber bei der Planung für eine Reise nach Japan gern übersehen. Ich hoffe, dieser Artikel hat dir ein bisschen Lust gemacht, die Schrein- und Tempelstadt zu besuchen, um dort ein Tässchen Kaffe zu trinken und ein, zwei umegaemochi zu essen.
Quellen und weiterführende Links zum Thema „Dazaifu“
JNTO: Tenmangu-Schrein von Dazaifu
Matcha: Fukuoka’s Famous Shrine, Dazaifu Tenmangu – A Complete Guide (engl.)
Matcha: Wonderful Woodwork at Starbucks Dazaifu Omotesando Tenmangu in Fukuoka (engl.)
Japan Guide:Dazaifu Travel – Komyozenji Temple (engl.)
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